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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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war.
    Hunter nahm einen Schluck von seinem Laphroaig und behielt ihn so lange im Mund, bis der Alkohol auf seiner Zunge zu brennen begann. Dann legte er vier durchsichtige Asservatentüten nebeneinander auf den Tisch. Die ersten beiden enthielten die zerlegten Bilderrahmen, die anderen zwei die Fotos. Hopkins zog die Stirn kraus, und Hunter berichtete ihm von ihrem Gespräch mit Dan Tyler, auf dessen Hinweis hin sie nach Malibu zurückgekehrt waren, um sich die mysteriösen Bilder genauer anzusehen.
    Â»Und wer sind die beiden?«, fragte er.
    Garcia streckte die Hand nach den Tüten mit den Fotos aus und drehte sie um. Hopkins riss die Augen auf und schnappte erschrocken nach Luft. Das Foto des Mannes zeigte auf der Rückseite die Zahl 1, das von der lächelnden Frau die Zahl 2. Beide Zahlen schienen mit Blut geschrieben und waren etwa fünfzehn Zentimeter groß.
    Mit offenem Mund starrte Hopkins eine Zeitlang die Bilder an. »Ich glaube, ich kapiere da was nicht so richtig«, meinte er schließlich. »Was hat sich der Mörder dabei gedacht? Warum stellt er Fotos von seinen ersten beiden Opfern auf den Kamin? Er muss doch gewusst haben, dass wir sie früher oder später finden würden.«
    Hunter lehnte sich zurück und fuhr mit der Spitze seines Zeigefingers am Rand seines Whisky-Tumblers entlang. »Gerade deswegen. Er wollte sichergehen, dass wir wissen, dass er die beiden getötet hat. Er will nicht, dass die Morde einem anderen Täter zugeschrieben werden. Er ist eitel.«
    Hopkins rutschte unbehaglich auf seinem Platz hin und her. Es war offensichtlich, dass die Logik des krankhaft Bösen über seinen Verstand ging.
    Â»Und wo sind diese beiden Opfer jetzt?«, fragte er nach einem Moment des Schweigens. »Wenn sie nummeriert wurden wie Vater Fabian und Amanda Reilly, warum wissen wir dann nichts von ihnen?«
    Hunter nippte erneut langsam und ausgiebig an seinem Scotch. »Was denken Sie?«, fragte er dann zurück.
    Hopkins’ Blick wanderte wieder zu den Bildern auf dem Tisch. Hunter konnte fast hören, wie es in seinem Kopf fieberhaft arbeitete. »Vielleicht hat der Täter erst nach dem zweiten Opfer damit angefangen, sie zu nummerieren«, meinte er schließlich zaghaft.
    Â»Weiter«, ermutigte Hunter ihn.
    Â»Und natürlich konnte er dann nicht mehr zurückgehen und die ersten beiden Leichen nachträglich auch noch nummerieren.«
    Â»Warum hätte der Täter erst ab Opfer Nummer drei damit anfangen sollen?«, wollte Garcia wissen.
    Â»Keine Ahnung.« Hopkins zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist er erst später auf die Idee gekommen. Vielleicht hat er fest damit gerechnet, dass die Polizei von sich aus drauf kommt, dass die ersten Opfer von demselben Täter stammen. Aber sie ist nicht drauf gekommen.«
    Â»Die Theorie ist gar nicht mal schlecht«, sagte Hunter und nickte Hopkins anerkennend zu.
    Â»Ja, aber ich glaube trotzdem nicht dran«, meinte Garcia. »Wir wissen doch, dass der Killer extrem gut organisiert ist. Er plant seine Morde bis in die letzte Einzelheit und überlässt nichts dem Zufall. Das hat er bei Vater Fabian und Amanda Reilly doch eindeutig unter Beweis gestellt.«
    Â»Das ist richtig.« Hunter nickte.
    Â»Ein so gut durchorganisierter Täter würde nicht einfach auf halbem Weg seine Pläne umschmeißen. Ich bin der Ansicht, dass er die Opfer von Anfang an nummeriert hat.«
    Â»Okay«, sagte Hunter. »Dann zurück zu der Frage: Wer sind die beiden Opfer? Und wieso wissen wir nichts von ihnen?«
    Â»Vielleicht wurden sie noch nicht gefunden«, meinte Garcia und beugte sich vor. »Die Reihenfolge, in der sie getötet wurden, muss ja nicht zwangsläufig die gleiche sein wie die, in der sie gefunden werden. Vielleicht sind sie noch vermisst und liegen irgendwo in einem abgesperrten Kofferraum, oder er hat sie in den Bergen verscharrt.«
    Â»Wäre möglich«, stimmte Hunter zu und dehnte seinen Nacken. »Es gibt nur eine Sache, die mich an der Theorie stört. Der Täter hat sich absolut keine Mühe gemacht, Opfer drei und vier irgendwie zu verbergen. Wir haben sie jeweils einen Tag nach dem Mord gefunden. Wieso sollte er also die Leichen von Opfer eins und zwei in einem Kofferraum verstecken oder in den Bergen vergraben? Das passt nicht zu seiner Vorgehensweise. Er will, dass wir Bescheid wissen.«
    Â»Deswegen hat er die

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