Der wahrhaftige Volkskontrolleur - Roman
Direktor des Erholungsheims und seine Stimme überschlug sich dabei vor Aufregung. „Aber er ist trotzdem auf das Dach geklettert, dann ist er auf den Vorbau zu diesen Statuen hinabgestiegen, um sie zu betrachten und zu betasten … Und bei der letzten dann, bei der „Kolchosbäuerin“, ist er gestolpert und hat sich an ihr festgehalten, um nicht zu stürzen, und dann ist er mit ihr gemeinsam … herunter …! Und nicht ausgelassen hat er sie!“
Mark wurde übel.
„Aber das ist doch Genosse Jewsjukow!“, sagte einer, der sich über den Kopf des liegenden Mannes gebeugt hatte. „Seine Frau ist auch hier … Man muss sie verständigen …“
„Gehen wir!“, stieß Mark den Dichter in die Seite. „Mir ist nicht gut …“
Sie gingen zur Seite und blieben stehen.
Mark bückte sich hinter einen Strauch, aber sein Magen wollte sich nicht erleichtern. „Äußerst symbolisch! Äußerst!“, sagte Wjatscheslawin mit erschütterter Stimme. „Das war doch der, der dich angeschrien hat, oder?“
„Ja …“, presste Mark hervor, ohne sich aufzurichten, und übergab sich.
Als er fertig war, drehte er sich zum Dichter um.
„Ich gehe in mein Zimmer. Tu mir einen Gefallen, geh zum Strand und hol meine Matte und den Käfig mit Kusma!“
Der Dichter nickte und schlug den Weg ein, der zum Meer führte.
Kapitel 29
In der Schule wurden Vorbereitungen für den Festtag getroffen.
„Mehr nach links, nach links!“, kommandierte Vizedirektor Kuschnerenko die beiden älteren Schüler, die ein Spruchband mit der Aufschrift „Unser Wissen für das Vaterland!“ gegenüber vom Haupteingang aufhängten. „So … hervorragend!“
Sie hatten noch viel Arbeit vor sich. Es wäre gut, wenn wir bis zum Abend fertig würden, dachte der Vizedirektor, wenn nicht, dann müssen wir auch noch nachts weiterarbeiten. Schließlich ist noch nicht einmal das Erdgeschoß fertig, dann noch drei Stockwerke und auch noch die Klassenzimmer und die Fassade der Schule …
Banow saß in seinem Büro und dachte angestrengt nach.
Da läutete das Telefon.
Ein Beamter vom Narkompros ließ ihn wissen, dass ein Bote mit einem „Fest-Attribut“ zur Schule unterwegs war. Er verabschiedete sich rasch und legte auf.
Banow verzog den Mund. Er wusste nicht, was unter einem „Attribut“ zu verstehen war, und vielleicht hatte er deshalb den Eindruck, als habe der Beamte am Telefon mit unverhohlener Herablassung mit ihm gesprochen.
Ohne anzuklopfen kam Vizedirektor Kuschnerenko ins Zimmer. Er sah Banow bekümmert an.
„Möglicherweise haben wir nicht genug Nägel!“, sagte er.
„Sie müssen reichen“, entgegnete der Schuldirektor nicht wenig erstaunt. „Sag mir am Nachmittag Bescheid, wenn wir wirklich zu wenig haben, dann fragen wir bei der Baustelle!“ Banow deutete mit dem Kopf zum Fenster, wo eine neue Ziegelmauer zu sehen war, die zu einem im Entstehen begriffenen Gebäude gehörte.
Kuschnerenko verließ das Zimmer.
Während Banow auf den Boten wartete, trommelte er mit den Fingern auf den Tisch. Auf dem Gang war Lärm zu hören. Er hatte Lust auf Tee.
Da klopfte es an der Tür.
Der Lehrer Moschajkin kam herein und hielt ein Porträt von Kalinin in der Hand. Er grüßte und tastete mit seinem Blick die Zimmerwände suchend ab.
Banow blickte ihn verwundert an.
„Genosse Direktor …“, sagte Moschajkin, „wir müssen es aufhängen. Es wurde angeordnet, dass es in der Direktion ein Porträt geben muss …“
Banow biss sich auf die Unterlippe und ließ seinen Blick ebenfalls über die Wände des Zimmers wandern: Es gab drei Wände, an der einen hing das Dserschinskij-Porträt, an der zweiten die Uhr und an der dritten stand ein Bücherregal.
Der Lehrer schwieg bedrückt und wartete auf die Entscheidung des Direktors.
Währenddessen überlegte Banow, was er tun sollte. Dserschinskij abnehmen und an seiner Stelle Kalinin aufhängen? Oder die Uhr von der anderen Wand nehmen und das Bild dorthin hängen? Wieder klopfte es an der Tür. Dreimal.
Ein Beamter des Narkompros vom Rang eines Oberleutnants kam herein. Er hatte eine ziemlich große, versiegelte Sperrholzkiste bei sich, die er auf den Tisch des Direktors stellte. Hierauf bat er Banow, eine Empfangsbestätigung zu unterschreiben. Dann salutierte er und ging.
Banow sah zuerst die versiegelte Kiste an, dann den Lehrer Moschajkin, und der Lehrer begriff.
„Entschuldigen Sie“, sagte er, „ich lasse das hier … Sie haben zu tun …“
Nachdem Moschajkin das
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