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Der Wald des Vergessens

Der Wald des Vergessens

Titel: Der Wald des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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erzählt, daß ihre einzige Erinnerung an ihren Vater sei, wie er auf dem alten Klavier der Familie spielte. Ihre Mutter muß ihr gesagt haben, daß es ein Ragtime war. Ich bezweifle, daß Ada den Unterschied zwischen Scott Joplin und Janis Joplin kennt. Und so bin ich auf die Kassette gekommen.«
    Myra nahm das Foto: »Armer Teufel. Er kann nicht älter als zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig gewesen sein. Bei welchem Regiment hat er gedient?«
    »West Yorkshire Fusiliers. So habe ich die Verbindung nach Yorkshire entdeckt.«
    »Uniformen konnte sie wirklich nicht ausstehen, nicht wahr?« sagte Myra und legte das Bild wieder in die kleine Schublade. »Ich weiß noch, wie sarkastisch sie auf meinen Entschluß reagiert hat, bei den Pfadfindern mitzumachen.«
    »Stell dir mal vor, wie sie sich gefühlt haben muß, als Paps einmal die Woche bei der Territorial Army Soldat spielte. Ganz davon abgesehen, daß er ein Erzkonservativer geworden ist.«
    »Stehst du noch immer auf der Seite der Revolution, Peter? Komisch, besonders, weil du ein Bulle bist. Das war wirklich der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat für Ada, nicht wahr?«
    Sie klang nicht so, als ob die Erinnerung sie unbedingt unglücklich machte.
    »Wenigstens haben sie und Paps ein einziges Mal an einem Strang gezogen«, sagte Peter, entschlossen, sich nicht wieder in den alten Streit verwickeln zu lassen. »Zu mir hat er gesagt, er hätte mir nicht die Uni bezahlt, damit ich dann Streife gehe. Er wollte, daß ich Bankmanager werde oder sonst einen Beruf in der City ausübe. Oma sah mich als Abgeordneten, der irgendwelche Reformen durchführt. Sie war noch fassungsloser als Paps. Sie kam zu meiner Examensfeier, weil sie dachte, sie könnte mich umstimmen. Paps hatte da schon aufgegeben. Mama durfte noch nicht einmal an der Feier teilnehmen.«
    Obwohl er sich Mühe gab, spürte er, wie langsam Bitterkeit in ihm hochstieg.
    »Nun ja, du hast dich gerächt, indem du dich in den Norden hast versetzen lassen und ihnen zu Weihnachten immer eine von fünfundsiebzig Entschuldigungen aufgetischt hast, warum du nicht nach Hause kommen konntest«, sagte Myra. »Aber was soll’s. Das ist alles Schnee von gestern. Oma ist tot, und ich wette, daß Paps Down Under die Kiwis zu Tode langweilt mit seiner ewigen Prahlerei von seinem Sohn, dem Chief Inspector.«
    »Meinst du? Vielleicht nehm ich ja meinen Hut. Du, erinnerst du dich, wie du mich immer beim Tennis geschlagen hast, als ich rappeldürr war und du Unterarme wie Rod Laver hattest? Ist von den Muskeln noch was übrig?«
    Gemeinsam manövrierten sie den Sekretär aus dem kleinen Haus und auf den Dachgepäckträger. Peter zurrte ihn fest und deckte dann eine wasserdichte Plane darüber.
    »Gut«, sagte Myra. »Was nun?«
    »Nun kannst du dich trollen. Ich mach die Liste fertig und fange an, die ganzen Papiere zu sortieren. Du mußt morgen früh wieder hier sein, weil der Mann von der Haushaltsauflösung kommt. Du kommst doch?«
    Pascoe war entzückt gewesen, daß Myra sich freiwillig erboten hatte, das zu übernehmen, denn wie seine Frau zu Recht spottete, war er wahrscheinlich der einzige Mensch in Yorkshire, der es schaffte, einen Preis beim Handeln in die Höhe zu treiben.
    Die geschäftstüchtige Myra leckte sich schon bei dem Gedanken die Lippen.
    »Ein Vermögen werd ich nicht rausschlagen können«, sagte sie. »Aber ich paß schon auf, daß wir nicht übers Ohr gehauen werden. Du erwartest doch wohl nicht, daß ich das da verkaufe, oder?«
    »Das da« war eine braungraue Plastikurne.
    »Nein, die nehm ich mit.«
    »Du erfüllst also ihren Wunsch?«
    »Wenn ich kann.«
    »Merkwürdig, wenn man bedenkt, wie sehr sie die Armee haßte.«
    »Es soll wohl eine symbolische Geste sein. Ich versuch gar nicht erst, herauszufinden, was dahinterstecken könnte, weil ich lieber an etwas Frommes denke, wenn ich sie verstreue.«
    »Unheimlich ist es doch. Aber Oma war auch häufig unheimlich. Ich hätte keine Lust, die Nacht in diesem alten Gemäuer zu verbringen, noch dazu mit ihrer Asche auf dem Kaminsims. Bist du sicher, daß du nicht doch lieber zu uns kommen willst? Trevor würde sich freuen, dich zu sehen.«
    Peter, der nur ein einziges Mal den Fuß in Myras Managervilla gesetzt hatte und sie ästhetisch und atmosphärisch so ansprechend wie eine Mehrzweckhalle fand, sagte: »Nein, danke. Ich habe noch eine Menge zu tun, und ich würde gern mit den Hühnern aufstehen.«
    Sie standen da und sahen einander

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