Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wald: Roman

Der Wald: Roman

Titel: Der Wald: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
geschlafen hatte. Als Julie näher kam, drehte er sich um, als würde er sie spüren. Er starrte sie an. Errötend wurde sie sich ihrer Nacktheit und des Wippens ihrer Brüste bei jedem Schritt bewusst. »Bist du bereit?«, fragte sie.
    Nick lächelte dünn, nickte und wandte sich schnell ab.
    Julie merkte, dass es ihr gefiel, von ihm angestarrt zu werden. Neben der Verkrampfung war da auch ein gewisser Kitzel. Sie stürmte an Nick vorbei, und das kalte Wasser spritzte an ihren Beinen hoch. Als sie knietief im See stand, wirbelte sie herum, schöpfte mit beiden Händen Wasser und warf es nach ihm.
    »Nein!«, schrie er. Er hob die Arme, um die kalte Dusche abzuwehren, und erschauderte, als er nass wurde.
    Julie richtete sich auf. Mit gespielter Besorgnis sah sie ihn an. »Oh, das tut mir leid. Hat es dich getroffen?«
    Einen Moment lang wirkte er verwirrt. Dann stürzte er vor, schlug ins Wasser und schoss Julie einen eisigen Schwall entgegen, der sie vom Kopf bis zu den Knien übergoss. Sie taumelte zurück und verlor den Halt unter den Füßen. Aufschreiend fiel sie mit rudernden Armen rückwärts in den See. Sie erbebte, als das kalte Wasser über ihr zusammenschlug. Aber nach dem ersten Schock fühlte es sich gar nicht so schlecht an. Sie stützte sich am steinigen Boden ab und setzte sich auf.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Nick. Er klang besorgt.
    Sie wischte sich das Wasser aus den Augen und blinzelte zu ihm auf. »Sah das elegant aus?«
    Rose und Heather kicherten.
    »Wunderschön«, sagte Nick.
    »Da bin ich aber froh.« Julie hatte das Gefühl, ihr Bikinioberteil wäre verrutscht. Sie überprüfte, ob die Brüste noch ordentlich darin verpackt waren, zupfte es ein wenig zurecht und stand auf. Nick sah sie an, während das Wasser an ihr herablief.
    »Wie ist das Wasser?«, rief ihr Vater von hinten.
    »Kalt«, antwortete sie.
    Karen ging neben Dad und hielt seine Hand. Ihr einteiliger Badeanzug überzog sie wie eine glänzende zweite Haut. Der tiefe V-Ausschnitt reichte ihr bis zum Bauch. Die Hüften lagen frei, nur ein schmales Dreieck bedeckte ihre Scham. Der Anzug gab mehr frei, als er verbarg.
    Benny, der seitlich hinter Karen stand, glotzte sie mit offenem Mund an.
    Jemand pfiff. Julie entdeckte Flash mit den Armen voll Feuerholz in der Nähe eines der Zelte. Der Pfiff zog Nicks Aufmerksamkeit auf sich. Er sah über die Schulter, während sich Karen umdrehte, um etwas zu Flash zu sagen. Julie seufzte. Karens Badeanzug ließ den Rücken frei und bedeckte auch den Hintern lediglich mit einem dünnen Streifen, so dass die schlanken, glatten Backen an den Seiten nackt waren.
    »Komm schon, Nick.«
    Er starrte weiter Karen an.
    »Vergiss es. Sie ist schon vergeben.«
    Er drehte sich zu Julie um und zog unschuldig die Brauen hoch, als wäre er von einem Lehrer beim Träumen erwischt worden.
    »Außerdem«, sagte Julie, »ist sie doch wohl ein bisschen zu alt für dich, oder?«
    Er ließ die Brauen sinken, und seine Mundwinkel hoben sich. »Ja«, sagte er. »Aber einen Blick ist sie trotzdem wert.«
    »Erzähl mir mehr davon«, stöhnte Julie mit einem flauen Gefühl im Bauch.
    »Sie ist wirklich wunderschön.«
    »Ganz zu schweigen von ihrem unwiderstehlichen Charme.«
    Nick öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Julie wirbelte herum, sprang kopfüber ins Wasser und schwamm mit kräftigen Zügen los. Mistkerl, dachte sie. Verdammt, die Schlampe ist wirklich unwiderstehlich. Sie hat Dad den Kopf verdreht, und Benny ist ebenfalls in sie verschossen. Sogar Nick ist scharf auf sie. Sie stolziert hier halbnackt herum, verdammt nochmal. Flash pfeift ihr hinterher. Bei mir pfeift er nicht. Bin ich so unappetitlich? Blöde Kuh. Sie will meine Freundin sein. Klar, logisch.
    Julie bemerkte, dass sie weinte. Sie schluchzte unter Wasser, verschluckte sich und tauchte auf, um Luft zu schnappen.
    Na toll. Ertränk dich selbst.
    Sie hielt den Kopf über Wasser und schwamm weiter, so schnell sie konnte. Sie sah sich nicht um. Als sie fast in der Mitte des Sees war, wandte sie sich nach rechts und schwamm parallel zum Ufer.
    Sie entdeckte eine kleine Bucht, in der ein flacher Granitfelsen aus dem Wasser ragte. Seitlich im Wasser liegend schwamm sie darauf zu. Sie kroch ein Stück hinauf, legte sich flach hin und verschränkte die Arme unter dem Gesicht. Der Stein unter ihr war heiß und rau. Die Sonne schien angenehm auf ihren Rücken. Sie rang nach Luft und versuchte, mit dem Weinen aufzuhören.
    Dann hörte sie ein

Weitere Kostenlose Bücher