Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
seiner Uniform mit Umhang und Krone stand. Er streckte die Hand in Richtung der Insel aus. Die Gäste verstummten, und bald war der einzige Laut das Gurgeln des Wassers, das durch den Teich strömte.
    »Ich bin sicher, viele von euch haben die Gerüchte über das versuchte Attentat auf mich gehört, das während der Jagd vor drei Tagen stattgefunden hat«, sagte Elhokar, »als mein Sattelgurt durchgeschnitten wurde.«
    Dalinar warf Navani einen raschen Blick zu. Sie hob die Freihand und schüttelte sie vor und zurück, womit sie andeutete, dass sie diese Gerüchte nicht sehr überzeugend fand. Natürlich kannte sie das Gerede. Wenn Navani fünf Minuten in einer Stadt war, erfuhr sie bereits allen wichtigen Klatsch und Tratsch.
    »Ich versichere euch, dass ich niemals in wirklicher Gefahr geschwebt habe«, fuhr Elhokar fort. »Das habe ich sowohl der königlichen Garde als auch der Wachsamkeit meines Onkels zu verdanken. Doch ich halte es für klug, allen Bedrohungen mit der ihnen gebührenden Ernsthaftigkeit und Umsicht zu begegnen. Deswegen ernenne ich hiermit den Hellherrn Sadeas zu einem Großprinzen für Nachrichtenwesen und beauftrage ihn damit, die Wahrheit über diesen versuchten Anschlag auf mein Leben ans Tageslicht zu bringen.«
    Dalinar blinzelte entsetzt. Dann schloss er die Augen und stieß ein leises Ächzen aus.
    »Die Wahrheit ans Tageslicht bringen?«, fragte Navani. »Sadeas? «

    »Beim Blute meiner … er glaubt, ich nehme die Bedrohungen nicht ernst, und deswegen hat er sich an Sadeas gewandt.«
    »Ich glaube, das ist in Ordnung«, sagte sie. »Ich vertraue Sadeas in gewisser Hinsicht .«
    »Navani«, sagte Dalinar und öffnete die Augen. »Dieser Zwischenfall hat sich auf einer Jagd ereignet, die ich geplant hatte und bei der er unter dem Schutz meiner Garde und meiner Soldaten stand. Das Pferd des Königs wurde von meinen eigenen Stallburschen vorbereitet. Er hat mich öffentlich gebeten, diese Sache mit dem Gurt zu untersuchen, und jetzt hat er mir diese Aufgabe wieder entzogen.«
    »O je.« Sie verstand. Das war beinahe so, als hätte Elhokar öffentlich verkündet, dass er Dalinar verdächtige. Jede Information, die Sadeas über diesen Attentatsversuch zutage förderte, konnte sich nur ungünstig auf Dalinar auswirken.
    Wenn Sadeas’ Hass auf Dalinar und seine Liebe zu Gavilar in Konflikt miteinander gerieten, was würde dann die Oberhand behalten? Aber was ist mit der Vision? Sie hat mir geraten, ihm zu vertrauen.
    Elhokar setzte sich wieder, und das Summen der Gespräche auf der Insel war bald lauter als jemals zuvor. Dem König schien gar nicht klar zu sein, was er soeben angerichtet hatte. Sadeas grinste breit. Er erhob sich von seinem Platz, verabschiedete sich von dem König und mischte sich unter die Gäste.
    »Bist du noch immer der Meinung, dass er kein schlechter König ist?«, flüsterte Navani. »Mein armer, verwirrter ahnungsloser Junge.«
    Dalinar stand auf und ging am Tisch entlang bis zum Kopfende, an dem der König nun sein Mahl fortsetzte.
    Elhokar blickte auf. »Ah, Dalinar. Ich vermute, du willst Sadeas deine Hilfe anbieten.«
    Dalinar setzte sich. Sadeas’ halb aufgegessene Mahlzeit stand noch auf dem Tisch; der Messingteller war mit Fleischbröckchen
und zerrissenem Flachbrot übersät. »Elhokar«, zwang sich Dalinar zu sagen, »ich habe erst vor wenigen Tagen mit Euch gesprochen. Ich hatte Euch gebeten, mich zum Großprinzen des Krieges zu ernennen, doch Ihr habt eingewendet, das sei zu gefährlich!«
    »Das ist es auch«, erwiderte Elhokar. »Ich habe auch mit Sadeas darüber gesprochen, und er hat mir zugestimmt. Die Großprinzen werden niemals jemandem gehorchen, der im Krieg über sie gestellt wird. Sadeas war der Meinung, es könnte die anderen Großprinzen auf dein Vorhaben einstimmen, wenn ich zuerst etwas weniger Bedrohliches anordne, wie zum Beispiel: jemanden zum Großprinzen für Nachrichtenwesen zu machen.«
    »Sadeas hat das vorgeschlagen«, sagte Dalinar offen heraus.
    »Natürlich«, gab Elhokar zu. »Es ist an der Zeit, dass wir einen Großprinzen für Nachrichtenwesen bekommen, und er hat insbesondere den zerschnittenen Gurt erwähnt: als etwas, das er gern untersuchen möchte. Er weiß, dass du schon immer gesagt hast, so etwas sei nichts für dich.«
    Beim Blute meiner Väter, dachte Dalinar und richtete den Blick auf die Mitte der Insel, wo sich eine Gruppe von Hellaugen um Sadeas versammelt hatte. Ich bin soeben ins Aus manövriert worden.

Weitere Kostenlose Bücher