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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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raschen Blick auf seinen Teller. Das Essen war fort; er hatte den letzten Bissen zu sich genommen, ohne es bemerkt zu haben.
    Er seufzte, stählte sich innerlich und stand dann auf, um sie zu begrüßen. »Mathana«, sagte Dalinar und verwendete damit die korrekte Bezeichnung für eine ältere Schwester. Er verbeugte sich. Navani war nur drei Monate älter als er, aber die Bezeichnung stand ihr trotzdem zu.
    »Dalinar«, sagte sie mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen. »Und der liebe Adolin.«
    Adolin grinste breit; er umrundete den Tisch und drückte seine Tante an sich. Sie legte ihm die verdeckte Schutzhand auf die Schulter; es war eine Geste, die nur in der Familie Anwendung fand.
    »Wann bist du zurückgekehrt?«, fragte Adolin, als er sie losließ.
    »Heute Nachmittag.«
    »Und warum bist du wieder hier?«, fragte Dalinar steif. »Ich war der Meinung, du leistest der Königin Gesellschaft und schützt die Interessen des Königs in Alethkar.«
    »Oh, Dalinar«, sagte Navani mit freundlicher Stimme. »So förmlich wie immer. Adolin, mein Lieber, was macht die Liebe?«
    Dalinar schnaubte verächtlich. »Er wechselt noch immer die Partnerinnen wie bei einem Tanz mit besonders schneller Musik.«
    »Vater!«, beschwerte sich Adolin.
    »Gut für dich, Adolin«, sagte Navani. »Du bist noch zu jung, um dich zu binden. Der Sinn der Jugend besteht darin, die
Vielfalt auszuprobieren, solange es noch interessant ist.« Sie blickte rasch zu Dalinar hinüber. »Erst wenn wir älter werden, sollten wir gezwungen werden, langweilig zu sein.«
    »Danke, Tante«, sagte Adolin grinsend. »Entschuldige mich. Ich muss Renarin sagen, dass du wieder da bist.« Er eilte davon und ließ Dalinar unbeholfen vor Navani stehen; nur der Tisch befand sich zwischen ihnen.
    Dalinar blickte an sich herunter und stellte fest, dass er sein Speisemesser noch immer in der Hand hielt. Es hatte eine breite, gezackte Klinge, die zur Not auch als Waffe herhalten konnte. Er ließ sie klappernd auf den Tisch fallen und zuckte unter dem Laut zusammen. Alle Zuversicht, die er im Gespräch mit Adolin empfunden hatte, war innerhalb eines einzigen Herzschlags verschwunden.
    Reiß dich zusammen!, dachte er. Sie gehört doch zur Familie. Immer, wenn er mit Navani sprach, fühlte er sich, als stünde er einem Raubtier der schlimmsten Sorte gegenüber.
    »Mathana«, sagte Dalinar, als er erkannte, dass der schmale Tisch sie noch immer voneinander trennte, »vielleicht sollten wir hinüber …«
    Er verstummte jedoch, als Navani einer Dienerin zuwinkte, die kaum alt genug war, den Ärmel einer Frau zu tragen. Das Kind eilte herbei und brachte einen niedrigen Schemel mit. Navani deutete auf eine Stelle neben sich, die nur wenige Fuß vom Tisch entfernt war. Das Kind zögerte, aber Navani zeigte nun mit größerem Nachdruck auf die Stelle, und das Kind stellte den Schemel dorthin.
    Anmutig nahm Navani Platz. Nun saß sie zwar nicht am Tisch des Königs – an dem nur Männer sitzen durften –, aber sie saß in solcher Nähe, dass es eine Herausforderung des Protokolls war. Die junge Dienerin zog sich zurück. Am anderen Ende des Tisches bemerkte Elhokar, was seine Mutter tat, aber er sagte nichts dazu. Man tadelte eine Navani Kholin nicht, auch wenn man der König war.

    »Setz dich doch, Dalinar«, sagte sie mit etwas gereizterer Stimme. »Wir müssen Dinge von einiger Wichtigkeit besprechen. «
    Dalinar seufzte zwar, doch er gehorchte. Die Stühle um ihn herum waren noch immer leer, und sowohl die Musik als auch der Gesprächslärm auf der Insel waren so laut, dass niemand sie belauschen konnte. Einige Frauen spielten nun Flöte, und Musiksprengsel schwirrten in der Luft um sie herum.
    »Du fragst, warum ich zurückgekehrt bin«, sagte Navani mit sanfterer Stimme. »Dafür gibt es drei Gründe. Erstens wollte ich die Nachricht überbringen, dass die Veden ihre Halbsplitter , wie sie sie nennen, vervollkommnet haben. Sie behaupten, dass die Schilde nun den Schlag einer Splitterklinge abwehren können.«
    Dalinar faltete die Arme auf dem Tisch vor sich. Er hatte zwar Gerüchte darüber gehört, sie aber als Unsinn abgetan. Immer behauptete irgendjemand, er stünde nahe davor, neue Splitter zu erschaffen, aber diese Versprechen wurden niemals eingelöst. »Hast du einen dieser Schilde gesehen? «
    »Nein, aber ich habe die Information von einer Person bekommen, der ich vertraue. Sie sagt, sie können nur einen Schild nachformen, nicht aber die anderen

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