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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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mehr getragen werden kann.« Er sah Dalinar an. »Es tut mir leid, dass ich Eure Zeit gestohlen
habe, Hellherr. Ihr hattet Recht; das ist ganz genauso wie bei den zehn Narren.«
    »Adolin, was meinst du damit?«, fragte Dalinar.
    Adolin runzelte die Stirn. »Also … ich glaube, wir sollten weiter daran arbeiten. Dies ist schließlich der erste Versuch, Teleb. Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit. Vielleicht könnte man die Belagerungsbrücken etwas schmaler bauen?«
    »Das wäre aber sehr kostspielig, Hellherr«, wandte Teleb ein.
    »Wenn es uns dabei hilft, ein zusätzliches Edelsteinherz zu gewinnen, wären die Kosten mehr als aufgewogen.«
    »Ja«, sagte Teleb und nickte. »Ich werde mit Herrin Kalana sprechen. Vielleicht kann sie neue Entwürfe anfertigen.«
    »Gut«, erwiderte Dalinar und sah die Brücke lange und ausgiebig an. Dann drehte er sich seltsamerweise um und sah zur anderen Seite des Versammlungsplatzes hinüber, wo die Arbeiter den Latrinengraben aushoben.
    »Vater?«, fragte Adolin.
    »Warum gibt es für die Arbeiter keine Anzüge, die den Splitterpanzern ähnlich sind?«, fragte Dalinar.
    »Wie bitte?«
    »Die Splitterpanzer verleihen ungeheure Kräfte, aber wir setzen sie kaum je zu etwas anderem als zu Krieg und Mord ein. Warum haben die Strahlenden nur Waffen gebaut? Warum haben sie keine sinnvollen Werkzeuge hergestellt, die auch von ganz gewöhnlichen Menschen benutzt werden können?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Adolin. »Vielleicht war ihnen der Krieg das Wichtigste.«
    »Vielleicht«, gab Dalinar mit sanfterer Stimme zurück. »Und vielleicht führt das letztlich zur Verdammung ihrer Ideale und ihrer selbst. Trotz all ihrer hochtrabenden Behauptungen haben sie die Splitter oder deren Geheimnis nie den gewöhnlichen Menschen anvertraut.«
    »Ich … ich verstehe nicht, warum das wichtig sein könnte, Vater.«

    Dalinar schüttelte sich leicht. »Wir sollten mit unserer Inspektion weitermachen. Wo ist Ladent?«
    »Hier, Hellherr.« Ein kleiner Mann trat auf Dalinar zu. Er war ein kahlköpfiger und bärtiger Feuerer, der mehrere blaugraue Roben übereinander trug, aus denen die Hände kaum hervorlugten. So wirkte er wie eine Krabbe, die für ihren Panzer zu klein war. Ihm musste zwar schrecklich heiß sein, doch es schien ihm nichts auszumachen.
    »Schick einen Boten zum Fünften Bataillon«, teilte ihm Dalinar mit. »Wir besuchen es als Nächstes.«
    »Ja, Hellherr.«
    Adolin und Dalinar setzten sich in Bewegung. Sie hatten beschlossen, bei der heutigen Inspektion ihre Splitterpanzer zu tragen. Das war nicht ungewöhnlich; viele Splitterträger legten sie bei jeder Gelegenheit an, die sich bot. Außerdem war es gut, wenn die Männer ihren Großprinzen und dessen Erben in ihrer ganzen Kraft sahen.
    Sie zogen große Aufmerksamkeit auf sich, als sie den Versammlungsplatz verließen und das eigentliche Kriegslager betraten. Wie Adolin ging auch Dalinar ohne Helm; allerdings war der Halspanzer seiner Rüstung hoch und dick und reichte wie ein Metallkragen bis zum Kinn.
    »Adolin, spürst du im Kampf die Erregung?«, fragte Dalinar. Adolin war verblüfft. Er wusste sofort, was sein Vater meinte, war aber schockiert, als er die Worte hörte. Über so etwas wurde nicht oft gesprochen. »Ich … ja, natürlich. Wie jeder.«
    Dalinar sagte nichts darauf. Er war in letzter Zeit so zurückhaltend. War das, was Adolin in seinen Augen sah, etwa Schmerz? Alles war besser, als er noch verblendet, aber zuversichtlich war, dachte Adolin.
    Dalinar sagte nichts mehr, und die beiden schritten weiter durch das Lager. In den sechs Jahren, die es nun schon bestand, hatten sich die Soldaten hier häuslich niedergelassen. Die Baracken waren mit den Symbolen der Kompanien und
Einheiten bemalt, und der Raum dazwischen war voller Feuerstellen, Hocker und Essplätze, die mit Leinwänden abgetrennt waren. Adolins Vater hatte nichts davon verboten, allerdings hatte er Leitlinien erlassen, die Schlampigkeiten verhindern sollten.
    Außerdem hatte Dalinar den meisten Gesuchen um den Nachzug der Familienangehörigen auf die Zerbrochene Ebene stattgegeben. Die Offiziere hatten ihre Frauen natürlich von Anfang an dabeigehabt, denn die Hellaugen-Paare arbeiteten am besten zusammen: Der Mann befahl die Truppen und kämpfte, und die Frau las vor, schrieb und war für die technischen Dinge sowie die Organisation des Lagers verantwortlich. Adolin lächelte, als er an Malascha dachte. Ob sie die Richtige für ihn sein

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