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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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seine Last vor der Baracke von Brücke Vier abzusetzen. Der große Hornesser stellte das, was er trug, neben Teft und Dunni auf den Boden. Sie hatten genau das getan, worum Kaladin sie gebeten hatte. Sie hatten einen kleinen Kreis aus Steinen
errichtet und darin einige Holzklötze aus dem Abfallhaufen der Tischler aufgeschichtet. Dieses Holz durfte sich jeder nehmen; manche liebten es, sich daraus etwas zu schnitzen.
    Kaladin holte eine Kugel als Beleuchtung heraus. Das, was Fels getragen hatte, war ein alter Eisenkessel. Obwohl er gebraucht war, hatte er Kaladin einen großen Teil des Geldes gekostet, das er für den Knopfkrautsaft erhalten hatte. Der Hornesser holte so manches aus dem Kessel heraus, während Kaladin einige Holzstücke in den Steinkreis legte.
    »Dunni, Wasser bitte«, sagte Kaladin und holte seinen Feuerstein heraus. Dunni holte einen Eimer Wasser aus einer der Regentonnen. Inzwischen hatte Fels den Kessel geleert und kleine Päckchen zurechtgelegt, die Kaladin etliche weitere Kugeln gekostet hatten. Ihm waren nur eine Handvoll Klarstücke geblieben.
    Während sie arbeiteten, humpelte Hobber aus der Baracke. Er erholte sich zwar rasch, aber die beiden anderen Verwundeten, die Kaladin behandelt hatte, befanden sich noch immer in schlechter Verfassung.
    »Was hast du vor, Kaladin?«, fragte Hobber, als dieser gerade die Flamme unter dem Kessel entzündet hatte.
    Kaladin lächelte und stand auf. »Setz dich.«
    Hobber gehorchte. Er verehrte Kaladin noch immer sehr, weil dieser ihm das Leben gerettet hatte. Hobbers Anhänglichkeit war sogar noch größer geworden.
    Dunni kehrte mit einem Eimer voller Wasser zurück, das er in den Kessel goss. Dann liefen er und Teft davon und holten noch mehr. Kaladin schürte die Flammen, und Fels summte ein Lied, während er Knollen in Würfel schnitt und einige Gewürze auspackte. Nach weniger als einer halben Stunde hatten sie ein loderndes Feuer und einen köchelnden Eintopf vor sich.
    Teft setzte sich auf eines der Holzscheite und wärmte sich die Hände. »Ist das deine Geheimwaffe?«

    Kaladin nahm neben dem älteren Mann Platz. »Hast du in deinem Leben viele Soldaten gekannt, Teft?«
    »Ein paar schon.«
    »Ist dir jemals einer begegnet, der ein wärmendes Feuer und einen Eintopf am Ende eines harten Tages abgelehnt hätte?«
    »Nein. Aber Brückenmänner sind keine Soldaten.«
    Das war richtig. Kaladin drehte sich zur Tür der Baracke um. Fels und Dunni schmetterten ein Lied, und Teft klatschte den Takt dazu. Einige Männer von den anderen Brückenmannschaften waren noch auf den Beinen und schenkten Kaladin und den anderen nichts als böse Blicke.
    In der Baracke regte sich etwas; Schatten bewegten sich hin und her. Die Tür stand offen, und der Duft von Kaladins Eintopf wurde immer stärker. Einladender.
    Los, kommt schon, dachte Kaladin. Erinnert euch daran, warum wir leben. Erinnert euch an die Wärme und an das gute Essen. Erinnert euch an die Freunde, an die Lieder, an die Abende beim Herdfeuer.
    Ihr seid doch noch nicht tot. Sturmverdammt! Wenn ihr nicht herauskommt …
    Plötzlich erschien Kaladin dies alles viel zu gekünstelt. Das Singen klang gezwungen, der Eintopf war ein Akt der Verzweiflung. Es schien alles nur ein Versuch zu sein, die Männer für kurze Zeit aus dem elenden Leben herauszuholen, das ihnen aufgezwungen worden war.
    Eine Gestalt regte sich im Türdurchgang. Narb – klein, mit viereckigem Bart und scharfem Auge – trat in den Feuerschein hinaus. Kaladin lächelte ihn an. Es wirkte wie ein erzwungenes Lächeln. Manchmal war das eben alles, was man zu bieten hatte. Hoffentlich reicht es, betete er, stand auf und tauchte eine Holzschale in Fels’ Eintopf.
    Kaladin hielt Narb die Schale entgegen. Dampf stieg von der Oberfläche der bräunlichen Flüssigkeit auf. »Möchtest du dich zu uns gesellen?«, fragte Kaladin. »Bitte.«

    Narb sah zuerst ihn und dann den Eintopf an. Er lachte und nahm die Schüssel entgegen. »Ich würde mich sogar zur Nachtwächterin persönlich setzen, wenn es dafür Eintopf gäbe.«
    »Sei vorsichtig«, warnte ihn Teft. »Das ist Hornesser-Eintopf. Sind vielleicht Schneckengehäuse oder Krabbenzangen drin.«
    »Sind nicht!«, bellte Fels. »Ist zwar schade, dass ihr Flachländer einen langweiligen Geschmack habt, aber ich hab’s genau so zubereitet, wie unser lieber Brückenführer es gewollt hat.«
    Kaladin lächelte und seufzte tief, als Narb sich setzte. Nun kamen auch andere heraus, nahmen ihre

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