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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sich gedrungene Kuppeln, die mit metallisch glänzenden Farben bemalt waren. Helläugige Frauen gingen ein und aus, trugen Schreibwerkzeuge und solche Kleider wie das von Schallan; die linke Hand war jeweils anständig verdeckt. Die Männer, die das Gebäude betraten oder aus ihm herauskamen, trugen steife Hosen und militärisch wirkende Vorin-Umhänge, die an der Seite bis hoch zu dem steifen, den gesamten Hals bedeckenden Kragen geknöpft waren. Viele hatten Schwerter an den Gürteln, die um die knielangen Umhänge geschlungen waren.
    Der Fahrer hielt an und machte eine Bemerkung zu Yalb. Der Seemann begann daraufhin ein Streitgespräch mit ihm und stemmte dabei die Hände in die Hüften. Schallan lächelte über seine ernste Miene und blinzelte, als sie versuchte, die Szene für eine spätere Kohleskizze im Gedächtnis zu behalten.
    »Er ist bereit, den Gewinn mit mir zu teilen, wenn ich zulasse, dass er den Preis für die Fahrt zu hoch ansetzt«, sagte Yalb, schüttelte den Kopf, streckte die Hand aus und half Schallan aus dem Gefährt. Sie stieg aus, sah den Fahrer an, der die Schultern zuckte und wie ein Kind lächelte, das beim Stehlen von Süßigkeiten erwischt worden ist.
    Sie packte ihre Tasche mit dem verborgenen Arm und suchte mit der freien Hand nach ihrer Geldbörse. »Wie viel muss ich ihm denn wirklich geben?«

    »Zwei Klarstücke sollten mehr als genügen. Ich habe ihm eines angeboten. Dieser Dieb hat aber fünf verlangt.«
    Vor dieser Reise hatte sie niemals Geld gebraucht; sie hatte die kleinen Kugeln bloß wegen ihrer Schönheit bewundert. Jede einzelne bestand aus einer Glasperle, die kaum größer als ein Daumennagel war und einen viel kleineren Edelstein in ihrer Mitte trug. Die Edelsteine waren in der Lage, Sturmlicht aufzunehmen, wodurch die Kugeln erglühten. Als sie die Geldbörse öffnete, beleuchteten winzige Rubine, Smaragde, Diamanten und Saphire ihr Gesicht. Sie fischte drei Diamantstücke heraus, die kleinste Währungseinheit. Am wertvollsten waren die Smaragde, denn sie konnten von den Seelengießern dazu benutzt werden, Nahrungsmittel zu erschaffen.
    Die Glasteile der meisten Kugeln waren gleich groß; nur die Größe des Edelsteins im Inneren bestimmte den Wert. Die drei Stücke, die sie nun herausgenommen hatte, enthielten lediglich jeweils einen winzigen Diamantensplitter. Doch selbst diese glühten vor Sturmlicht – weitaus schwächer als eine Lampe zwar, aber durchaus noch sichtbar. Eine Mark – die mittlere Währungsgröße der Kugeln – leuchtete etwas weniger hell als eine Kerze, und fünf Klarstücke zusammen ergaben eine solche Mark.
    Sie hatte nur aufgeladene Kugeln mitgenommen, da sie gehört hatte, dass die matten als verdächtig betrachtet wurden, und manchmal musste ein Geldverleiher herbeigeholt werden, damit er die Echtheit der Steine bestätigte. Die wertvollsten Kugeln befanden sich natürlich in ihrer Schutzbörse, die in das Innere ihres linken Ärmels eingeknöpft war.
    Sie übergab die drei Stücke an Yalb, der den Kopf schräg hielt. Errötend nickte sie dem Fahrer zu, als sie erkannte, dass sie Yalb wie einen Mittelsmann benutzt hatte. Ob er nun beleidigt war?
    Er lachte, reckte sich steif, als ahme er einen Herrschaftsdiener nach und bezahlte den Fahrer mit gespielt ernster
Miene. Der Fahrer lachte ebenfalls, verneigte sich vor Schallan und zog sein Gefährt davon.
    »Das ist für dich«, sagte Schallan, nahm eine Rubinmark heraus und gab sie Yalb.
    »Eure Hellheit, das ist zu viel!«
    »Das ist teilweise aus Dankbarkeit«, sagte sie, »und teilweise dafür, dass du ein paar Stunden hierbleibst und auf mich wartest, falls ich zurückkommen sollte.«
    »Eine Feuermark für ein paar Stunden Warten? Das ist ein ganzer Wochenlohn für einen Matrosen!«
    »Dann sollte ich sicher sein dürfen, dass du dich nicht davonschleichst. «
    »Ich werde hier sein!«, sagte Yalb und machte eine umständliche, aber elegant ausgeführte Verbeugung.
    Schallan holte tief Luft und schritt die Treppe zu dem beeindruckenden Eingang des Konklaves hoch. Der ausgemeißelte Stein war wirklich bemerkenswert. Die Künstlerin in ihr wollte stehen bleiben und ihn betrachten, aber das wagte sie nicht. Als sie das riesige Gebäude betrat, war ihr, als würde sie verschluckt werden. Die Eingangshalle im Inneren war mit Sturmlichtern gesäumt, die ein weißes Licht ausstrahlten. Vermutlich waren Diamantbrome in sie eingesetzt. Die meisten vornehmen Gebäude benutzten Sturmlicht zur

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