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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Abendbrei und eine Kelle Wasser vor dem Schlafen.
    Die Haut um Kaladins Schasch -Brandzeichen war noch immer rissig und blutete. Wenigstens schützte das Dach des Käfigs vor der Sonne.
    Die kleine Geisterfrau wurde zu Nebel und floss wie eine winzige Wolke dahin. Sie bewegte sich nahe an Kaladin heran; ihr Gesicht zeichnete sich am vorderen Ende der Wolke ab; es wirkte, als würde sie den Nebel wegblasen und darunter etwas Festeres enthüllen. Es war etwas wie Dunst, weiblich und klar umrissen. Und hatte so neugierige Augen. Dieses Sprengsel war völlig anders als alle, die er bisher gesehen hatte.
    »Die anderen weinen in der Nacht«, sagte sie. »Aber du nicht.«
    »Warum sollte ich weinen?«, fragte er und lehnte den Kopf gegen die Stäbe. »Was würde das ändern?«
    »Ich weiß nicht. Warum weinen Menschen sonst?«
    Er lächelte und schloss die Augen. »Frag nicht mich, sondern den Allmächtigen, warum die Menschen weinen, kleines Sprengsel.« Die sommerliche Feuchtigkeit des Ostens trieb ihm den Schweiß auf die Stirn; es brannte, wenn er in die Wunde tropfte. Hoffentlich würden sie bald wieder einige Wochen Frühling haben. Das Wetter und die Jahreszeiten waren unvorhersehbar. Man wusste nie, wie lange sie anhielten, auch wenn es für gewöhnlich nur ein paar Wochen waren.
    Der Wagen fuhr weiter. Nach einiger Zeit spürte Kaladin das Sonnenlicht auf dem Gesicht. Er öffnete die Augen. Die Sonne schien durch den oberen Teil des Käfigs. Also war es zwei oder drei Stunden nach Mittag. Was war mit dem Nachmittagsbrei? Kaladin stand auf, indem er sich mit der einen Hand an den Stahlstäben hochzog. Er konnte Tvlakv vorn an den Zügeln nicht erkennen, sondern nur den plattgesichtigen
Bluth hinter ihm. Der Söldner trug ein schmutziges Hemd, das vorn geknöpft war, und einen breitkrempigen Hut gegen die Sonne. Speer und Keule lagen neben ihm auf der Wagenbank. Er hatte kein Schwert. Nicht einmal Tvlakv hatte eines dabei – nicht in so großer Nähe des Alethi-Landes.
    Das Gras zog sich noch immer vor den Wagen zurück, verschwand bei ihrem Herannahen und kroch wieder hervor, wenn sie vorbeigefahren waren. Die Landschaft war mit seltsamen Büschen durchsetzt, die Kaladin nicht kannte. Sie hatten dicke Stängel und Stämme und stachlige grüne Nadeln. Wann immer ihnen die Wagen zu nahe kamen, zogen sich die Nadeln in die Stängel zurück und hinterließen nur gewundene, wurmartige Stämme mit knotigen Zweigen. Sie sprenkelten die hügelige Landschaft und erhoben sich aus den grasbewachsenen Felsen wie winzige Wächter.
    Die Wagen rollten voran, bis weit nach Mittag. Warum halten wir nicht an und bekommen unseren Brei?
    Schließlich bremste der erste Wagen und kam zum Stillstand. Die anderen beiden blieben ebenfalls schwankend stehen. Die Chulle in ihren roten Panzerungen waren unruhig, ihre Antennen schwanken vor und zurück. Die kastenartigen Tiere hatten gewölbte, steinerne Schalen und dicke, stammähnliche rote Beine. Kaladin hatte gehört, dass sie mit ihren Klauen einen menschlichen Arm durchzwacken konnten. Aber Chulle waren gelehrig, vor allem wenn es sich um gezähmte handelte, und er kannte aus der Armee niemanden, der jemals mehr als ein leises Kneifen davongetragen hatte.
    Bluth und Tag kletterten von ihren Wagen und gingen nach vorn zu Tvlakv. Der Sklavenhändler stand auf dem Sitz seines Gefährts, schirmte mit der einen Hand die Augen vor dem weißen Sonnenlicht ab und hielt in der anderen ein Blatt Papier. Ein Streit entwickelte sich zwischen den drei Männern. Tvlakv deutete in die Richtung, in der sie unterwegs waren, und zeigte dann auf sein Blatt.

    »Verirrt, Tvlakv?«, rief Kaladin. »Vielleicht solltest du zum Allmächtigen beten, damit er dir den richtigen Weg zeigt. Wie ich gehört habe, hat er eine Schwäche für Sklavenhändler. Er hält in der Verdammnis einen besonderen Raum für dich bereit.«
    Links von Kaladin wich einer der Sklaven – der Langbärtige, der vor ein paar Tagen mit ihm gesprochen hatte – vor ihm zurück, denn er wollte sich offenbar nicht in der Nähe einer Person befinden, die gerade den Sklavenhändler reizte.
    Tvlakv zögerte und bedeutete seinen Söldnern mit einer knappen Handbewegung, sie sollten den Mund halten. Der untersetzte Mann sprang von seinem Wagen herunter und ging zu Kaladin hinüber. »Du«, sagte er, »Fahnenflüchtiger. Alethi-Armeen ziehen durch dieses Land in ihren Krieg. Kennst du das Gebiet hier?«
    »Lass mich einen Blick auf die Karte

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