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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Beleuchtung. Ein Brom – der höchste Wert einer Kugel – war genauso hell wie mehrere Kerzen.
    Das Licht leuchtete sanft und gleichmäßig auf die vielen Diener, Schreiberinnen und Hellaugen, die sich durch die Halle bewegten. Das Gebäude schien aus einem einzigen breiten, hohen und langen Tunnel zu bestehen, der in den Fels gegraben war. Große Kammern säumten die Seiten, und weitere kleinere Korridore zweigten ab. Hier fühlte sich Schallan wohler als draußen. Dieser Ort wirkte mit seinen umhereilenden Dienern sowie den unbedeutenderen Hellherren und Helldamen ganz vertraut auf sie.

    Sie hob ihre Freihand und zeigte damit an, dass sie etwas brauchte. Sofort eilte ein Herrschaftsdiener in einem frischen weißen Hemd und einer schwarzen Hose zu ihr herüber. »Eure Hellheit?«, fragte er in ihrer Heimatsprache, weil er die Farbe ihres Haars bemerkt hatte.
    »Ich suche Jasnah Kholin«, sagte Schallan. »Ich habe gehört, dass sie sich innerhalb dieser Mauern befindet.«
    Der Herrschaftsdiener verneigte sich zackig. Die meisten dieser Diener waren auf ihr vollendetes Verhalten stolz – das Yalb noch vor einigen Augenblicken spöttisch nachgeahmt hatte. »Ich werde bald zurückkehren, Eure Hellheit.« Er stammte wohl aus dem zweiten Nahn, denn er war ein dunkelhäutiger Bürger von sehr hohem Rang. Dem Vorin-Glauben zufolge war die Berufung – die Aufgabe, der man sein Leben widmete – von allergrößter Bedeutung. Eine gute Berufung auszuwählen und hart zu arbeiten, das galt als der beste Weg, sich einen angenehmen Platz im Jenseits zu sichern. Die einzelnen Devotarien oder religiösen Gemeinschaften, bei denen man betete, hatten viel mit der Art der eigenen Berufung zu tun.
    Schallan verschränkte die Arme und wartete. Sie hatte lange über ihre eigene Berufung nachgedacht. Die offensichtliche Wahl war die Kunst, denn sie liebte es zu zeichnen. Aber es war nicht nur das Zeichnen, das sie anzog, es waren auch das Beobachten und die Fragen, die durch dieses Beobachten aufkamen. Warum hatten die Himmelsaale keine Angst vor Menschen? Wovon ernährten sich die Hasper? Warum gedieh ein Rattenvolk am einen Ort und verhungerte an einem anderen? Daher hatte sie für sich die Naturgeschichte erwählt.
    Sie sehnte sich danach, eine wirkliche Gelehrte zu sein, richtigen Unterricht zu erhalten und viel Zeit mit Lesen und Forschen zu verbringen. War das auch einer der Gründe, warum sie diesen gewagten Plan ausgeheckt hatte, Jasnah aufzusuchen und ihr Mündel zu werden? Vielleicht. Doch sie durfte
sich nicht verzetteln. Jasnahs Mündel – und damit eine Studentin – zu werden, das war nur der erste Schritt.
    Darüber dachte sie nach, als sie zu einer Säule hinüberschlenderte und mit der Freihand den polierten Stein betastete. Wie der größte Teil von Roschar – mit Ausnahme einiger Küstenregionen – war Kharbranth nahtlos aus rauem Stein erbaut. Die Gebäude draußen standen unmittelbar auf dem Felsen, und dieses hier war in ihn hineingemeißelt. Sie vermutete, dass die Säule aus Granit bestand, aber ihre geologischen Kenntnisse waren nur sehr oberflächlich.
    Der Boden war mit langen Teppichen von der Farbe verbrannter Orangen bedeckt. Sie waren dicht geknüpft und sahen kostbar aus, waren aber sehr strapazierfähig. Die breite, rechteckige Halle machte einen ausnehmend alten Eindruck. In einem Buch, das sie gelesen hatte, wurde behauptet, dass Kharbranth in den Schattentagen gegründet worden war, viele Jahre vor der Letzten Wüstwerdung. Dann wäre dieses Gebäude wirklich Tausende von Jahren alt und vor den Schrecknissen der Hierokratie, ja sogar noch lange vor der Wiedererschaffung errichtet worden – in jener Zeit, als die Bringer der Leere mit ihren Steinkörpern durch das Land gezogen waren.
    »Hellheit?«, fragte eine Stimme.
    Schallan drehte sich um und stellte fest, dass der Diener zurückgekehrt war. »Hier entlang, Hellheit.«
    Sie nickte dem Diener zu, und er führte sie mit schnellen Schritten die geschäftige Halle entlang. Schallan überlegte, wie sie sich Jasnah eigentlich vorstellen sollte. Diese Frau war eine Legende. Sogar Schallan hatte im fernen Lande Jah Keved von der brillanten, häretischen Schwester des Alethi-Königs gehört. Jasnah war erst vierunddreißig Jahre alt, doch viele waren der Meinung, dass sie sich schon längst die Kappe einer Meistergelehrten erworben hätte, wenn sie die Religion nicht laut und deutlich verurteilt hätte. Genauer gesagt verurteilte
sie die Devotarien,

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