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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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aber…«
    »Wenn ich das glauben würde, hätte ich dich dann meinen Einzigen Freund genannt?«
    »Warum haltet Ihr mich von Abydos fern, Majestät?«
    »Deine Ausbildung muss zu Ende geführt werden.«
    »Liegt dieses Ende noch in weiter Ferne?«
    »Was meinst du?«
    »Eure Lehre, nicht die Neugier zieht mich nach Abydos. Dorthin, wo das Wesentliche ist. Würde ich mich davon abwenden, wäre ich nicht länger Euer Sohn.«
    »Abydos schwebt weiterhin in großer Gefahr, weil seine Fehlschläge den Propheten nicht außerstande setzen, Schaden anzurichten. Der Baum des Lebens bleibt sein Angriffsziel.«
    »Das heilende Gold wird ihn überwältigen.«
    »Mögest du Recht behalten, Iker. Und du wirst einer der Ersten sein, der das überprüft, zusammen mit dem Kahlen und Isis, falls sie unversehrt vom Weg des Feuers zurückkehren sollte.«
    »Wollt Ihr damit sagen…«
    »Schon bald vertraue ich dir einen wichtigen Auftrag an, der dich ins heilige Reich von Osiris führt. Als Einziger Freund wirst du mich dort vertreten.«
    Iker schwindelte vor so viel Glück, doch dann überfiel ihn auch schon wieder die Angst.
    »Ich begreife die Beweggründe für Eure Entscheidung, Majestät, aber muss Isis denn…«
    »Das ist nicht meine Entscheidung, Iker, sondern ihre. Auch der Kahle hat versucht, sie davon abzubringen, aber sie wird nie davor zurückschrecken. Schon als kleines Kind hat sie jedes Mittelmaß abgelehnt. Anstatt am Hofe zu bleiben und ein ruhiges, sorgloses Leben zu führen, das ihrer Stellung entsprochen hätte, hat sie sich für Abydos mit all seinen Gefahren und all seinen Herausforderungen entschieden.«
    Ein verrückter Gedanke schoss Iker durch den Kopf. »Wenn Ihr Isis schon seit ihrer Kindheit beobachtet, Majestät, heißt das vielleicht… «
    »Ich bin ihr Vater, sie ist meine Tochter.«
    Der Königliche Sohn und Einzige Freund wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    »Verzeiht mir meine Unehrerbietigkeit, Majestät. Ich…«
    »Ich erkenne dich nicht wieder, Iker. Was ist nur aus dem Abenteurer geworden, der nicht zögert, sein Leben für die Wahrheit aufs Spiel zu setzen? Meine Tochter zu lieben, ist kein Verbrechen. Und es spielt keine Rolle, ob du Bauer, Schreiber oder Würdenträger bist. Das Einzige, was zählt, ist Isis’ Entscheidung.«
    »Wie könnte ich es jetzt wagen, ihr noch einmal vor die Augen zu treten?«
    »Mögen ihr die Götter gestatten, den Weg des Feuers bis ans Ende zu gehen. Wenn du nach Abydos kommst und sie überlebt hat, wird dich keiner daran hindern, mit ihr zu sprechen. Dann wirst du ihre Entscheidung erfahren.«

    50

    Seit dem Tod seines besten Spitzels, des Wasserverkäufers, brachte der Libanese keinen Bissen mehr herunter. Eine wirkungsvollere Abmagerungskur konnte man sich eigentlich nicht ausdenken, trotzdem hätte er lieber unter anderen Umständen abgenommen.
    »So wie ich ihn kenne, ist er gestorben, ohne ein Wort zu verraten«, beruhigte ihn der Prophet.
    »Andernfalls wären Sobeks Leute auch schon hier aufgetaucht.«
    »Unsere Verbindungen wurden entdeckt, Herr, unsere einzelnen Gruppen voneinander getrennt und zur Untätigkeit verurteilt; mir wurde meine rechte Hand genommen. Von der Unterbrechung unserer geheimen Geschäfte, mit denen wir unsere Bewegung bezahlt haben, will ich gar nicht erst reden.«
    »Du zweifelst doch nicht etwa daran, dass wir am Ende erfolgreich sein werden, mein treuer Freund?«
    »Wie gern würde ich diese Frage mit einem Nein beantworten!«
    »Ich weiß deine Aufrichtigkeit zu schätzen und kann deine Verwirrung verstehen. Trotzdem läuft alles nach meinem Plan, und deine Besorgnis ist unbegründet. Unser einziges Ziel heißt: Abydos und die Mysterien des Osiris. Weshalb sollte ich mir unnötige Gedanken um einen Haufen Kanaaniter und Nubier machen? Früher oder später treten sie sowieso zu meinem Glauben über. Dass sie Sesostris unterworfen hat, spielt für mich keine Rolle. Er verausgabt sich damit, Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten und muss jeden Augenblick fürchten, im Norden oder im Süden angegriffen zu werden. Unsere Ablenkungsmaßnahmen haben sich als äußerst wirkungsvoll erwiesen und unser wahres Ziel verschleiert.«
    »Der Pharao verfügt jetzt aber doch über das Gold, das die Akazie des Osiris retten kann?«
    »Das ist allerdings ein großer Erfolg für ihn, zugegeben. Doch wenn Sesostris nun glaubt, der Baum würde wieder vollkommen gesund, täuscht er sich.«
    Der Türhüter meldete sich bei seinem

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