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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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fragte Amu Iker.
    Die junge Syrerin war klein und zierlich, hatte ihre Haare geflochten, war geschminkt, duftete gut und war wirklich reizend. Sie blickte zu Boden und wagte es nicht, ihrem zukünftigen Mann in die Augen zu sehen.
    »Die hübscheste Jungfrau weit und breit!«, beteuerte der Syrer. »Ihre Eltern besitzen eine Ziegenherde und wollen dir ein Haus und Felder schenken. Jetzt bist du ein Mann von Rang, Iker! Und ich halte mein Versprechen: Du sollst mir bei der Verwaltung meiner Güter helfen, und dafür wirst du mein Nachfolger.«
    Der Königliche Sohn bedankte sich mit einem gequälten Lächeln.
    Amu klopfte ihm auf die Schulter.
    »Du bist wirklich kein Frauenheld! Aber mach dir keine Sorgen, diese Kleine wird es dir schon richten. Unerfahrenheit ist auch sehr reizvoll. Irgendwie werdet ihr schon zurechtkommen. Zu eurer Hochzeit morgen gibt es ein Besäufnis, das man so schnell nicht vergessen wird. Denk aber dran, deine Gattin in Sicherheit zu bringen, ehe das Gelage zu Ende ist. Auf den Anstand meiner Männer kann ich nämlich nicht zählen. Und auf meinen schon gar nicht!«
    Unter wüstem Gelächter brachte Amu das junge Mädchen zu seinen Eltern zurück. Nach der Hochzeitsnacht musste der Beweis ihrer Jungfräulichkeit vor aller Augen zu sehen sein. Verzweifelt ging Iker ein paar Schritte, der Hund folgte ihm. Der Prophet erfreute sich bester Gesundheit, sein Versteck war unauffindbar und der Schreiber zu einem unerträglichen Leben verurteilt.
    Diese Zwangsehe fand er abscheulich. Er liebte nur eine einzige, andere Frau, die er nie betrügen würde. Da gab es nur eins: Er musste noch diese Nacht versuchen, zu fliehen und nach Ägypten zurückzukehren. Die Aussichten, dass er diese Flucht überleben würde, waren allerdings äußerst gering.
    Aber vielleicht gelang es ihm ja, seinen Verbündeten und Wächter dafür zu gewinnen.
    »Hör mir jetzt gut zu, Fang.«
    Der große Hund regte und streckte sich, richtete sich auf, setzte sich auf die Hinterbeine und sah seinen Herrn erwartungsvoll an.
    »Ich muss hier weg, weit weg. Du kannst mich daran hindern und durch dein Gebell meine Flucht bekannt geben. Da ich nicht so leben will, wie Amu es von mir erwartet, werde ich ihn im Namen von Sesostris bekämpfen, ihn und seinen ganzen Stamm. Allein gegen alle kann ich nicht lange durchhalten. Doch das wäre zumindest ein schöner Tod. Wenn du mir aber helfen willst, halte vor meinem Zelt Wache. Dann wird man glauben, ich schlafe. Bis Amu merkt, dass ich nicht mehr da bin, hätte ich einen gewissen Vorsprung und die Hoffnung, meinen Verfolgern entkommen zu können. Ich kann dich leider nicht mitnehmen, Fang, aber ich werde dich nie vergessen. Die Entscheidung liegt bei dir: Entweder hilfst du mir, oder du verrätst mich.«

    Endlich legte sich die Aufregung ein wenig.
    Als alle Vorbereitungen für das bevorstehende Fest getroffen waren, beeilte sich jeder, schlafen zu gehen. Mit der Aussicht auf einen unvergesslichen Tag voller Schlemmereien und ein ausgiebiges Gelage am Abend, nach dem sich nicht nur die Jungvermählten vergnügen würden, musste man den Tag ausgeruht beginnen.
    Nachdem Iker in Gesellschaft von Amu zu Abend gegessen hatte, der ihm in gewohnter Redseligkeit das Blaue vom Himmel versprach, zog er sich zurück.
    Mitten in der Nacht verließ er sein Versteck.
    Vor ihm stand der Hund.
    »Ich muss jetzt gehen, Fang.«
    Iker gab dem Hund einen Kuss auf die Stirn und streichelte ihn ausgiebig.
    »Mach, wie du meinst. Wenn du mich zurückhältst, nehme ich es dir auch nicht übel.«
    Gebückt schlich der Schreiber zum südlichen Ende des Lagers, das nur von einem einzigen Mann bewacht wurde, an dem er sich unbemerkt vorbeidrückte.
    Und dann die Fremde. Ein langer Weg, der unweigerlich ins Verderben führen musste.
    Langsam setzte sich der große Hund vor Ikers Zelt und fiepte nur einmal traurig.

    »Was für ein schöner Tag!«, rief Amu und lief durch das Lager, das sich dank Iker bald in ein blühendes Dorf verwandeln würde. »Ist die zukünftige Braut bereit?«
    »Ja, Herr!«, antwortete der Mann, der das Zelt der Versprochenen bewachen sollte. »Sie muss nur noch geschminkt werden.«
    »Ihr Verlobter hat sie doch wohl hoffentlich nicht belästigt?«
    »Ich hätte ihn nicht durchgelassen«, sagte der Wächter anzüglich. »Man sollte sich doch zu beherrschen wissen, oder?«
    Vor Ikers Zelt hielt der Hund Wache.
    »Alle sind schon lange auf«, wunderte sich der Syrer,
    »warum schläft denn der

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