Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
Vom Netzwerk:
sofort, und einen Augenblick später hatten sie ihn umstellt. Er behielt ein Auge auf die Vignell, die inzwischen aufgehört hatte zu lächeln.
    »Das war dumm. Damit haben Sie zweifellos die Sicherheit alarmiert.«
    »Zweifellos.«
    »Aber warum?« fragte die Morelle, jetzt in seinem Rücken.
    Er antwortete, ohne sich umzudrehen. »Diese Frage müssen Sie mir beantworten; Sie haben doch jetzt hier das Sagen.«
    »Die Leibwächter.«
    Die Vignell schaute zu ihr hinüber. »Erklär mir das!«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß ich zwei Leibwächter habe.
    Während ich mit der Gruppe oben war, haben sie unten gewartet. Sie haben bestimmt mitbekommen, was passiert ist.«
    »Und?«
    »Und jetzt«, fuhr Cross fort, »fragen sie sich natürlich, was hier los ist. Miss Morelle hat höchste Priorität für sie, aber ich bedrohe sie ja nicht. Außerdem ist sie ein Offizier, also haben sie wahrscheinlich um Anweisungen nachgefragt.«
    Die Vignell kniff die Augen zusammen, während sie ihm antwortete. »Leider verhalten Sie sich wie jeder Mann, Mr.
    Cross. Sie versuchen etwas völlig Irrationales logisch zu begründen, um es zu rechtfertigen. Das ergibt immer noch keinen Sinn.«
    Cross zuckte wieder die Achseln. »Ihr Fehler.«
    »Rachel«, sagte die Vignell, »was sagst du dazu?«
    »Da meine Sicherheit Vorrang hat, haben meine Leibwächter, den Vorschriften entsprechend, den Befehl über die Sicherheitsleute in diesem Haus übernommen.
    Sie sind inzwischen ohne Zweifel in Position gegangen und haben Bra … Mr. Cross jetzt mit ihren Waffen im Visier.«
    »Und, werden sie schießen?«
    »Nicht, solange er keine von uns bedroht.«
    »Und das macht er erst, wenn er die Waffe hebt.«
    »Genau. Dann kommt es darauf an, wer schneller ist. Er oder die Kugel des Scharfschützen.«
    Die Vignell schüttelte den Kopf. »Mr. Cross, das macht immer weniger Sinn. Sie mögen ja ein Selbstmörder sein, aber glauben Sie, mich umzubringen würde einen Unterschied machen?«
    »Mord ist wohl der falsche Begriff, Miss Vignell«, entgegnete er. »Man kann nur etwas ermorden, das auch lebt.«
    Sie neigte den Kopf zur Seite. »Und ich lebe nicht?«
    »Nein. Sie sind ein Ding, ein Geist, der in einem Körper haust, der einmal lebendig war. Menschen werden ermordet.
    Ungeziefer zertritt man einfach.«
    »Ich glaube, Ihre bisherigen Erlebnisse haben Sie etwas verwirrt«, sagte sie lächelnd.
    »Oh, wieso das?«
    »Wir rauben keine Körper, wie einige unserer Art. Unsere Wirte heißen uns willkommen, freiwillig. Wie sollten wir sonst diese Gestalt beibehalten, so ganz ohne Deformationen.
    Anscheinend haben Sie einige dieser Halbformen gesehen, zu denen andere geworden sind?«
    »Ihre Einstellung Ihren Wirten gegenüber klingt sehr freundschaftlich, wenn man bedenkt, wie fremd sie sich Ihnen gegenüber fühlen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie irgend etwas anderes als ihre wirkliche Gestalt haben wollen.«
    »Das hat nichts mit Freundschaft zu tun, Mr. Cross. Man akzeptiert uns. Alle, die uns helfen wollen, haben ihre Körper freiwillig zur Verfügung gestellt. Wenn wir in dieser Welt sind, achten wir genau auf unsere Körper.«
    »Und warum wollt ihr unsere Welt überhaupt betreten?«
    »Wir haben unsere Gründe, und, Sie werden es kaum glauben, es ist zu unser beider Vorteil. Ihrer Rasse und unserer. Wir Mantiden, um Ihren Ausdruck zu benutzen, sind nicht eure Feinde.«
    »Sie haben recht, das kann ich kaum glauben.«
    »Mr. Cross, ich habe Ihnen gesagt, daß manche Ihrer Art ihren Körper freiwillig mit uns teilen. Sie tun es, weil wir ihnen unser größeres Verständnis für diese Welt zur Verfügung stellen. Wir sind in einer ganz außergewöhnlichen Position, wir verstehen die Kräfte, die diese Welt formen. Sie und Ihre ganze Spezies sind wie Kinder.« Ungezwungen zupfte sie die Ärmel ihres schwarzen Kleides zurecht.
    »Wenn die Bruderschaft das ist, was sie sich unter Erwachsensein vorstellen, weiß ich nicht, ob ich je erwachsen werden will.«
    »Die Bruderschaft?« Sie mußte lachen. »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, Mr. Cross, daß frühere Erlebnisse Ihr Urteil beeinflussen. Wir sind nicht die Bruderschaft.«
    »Ach, Entschuldigung, die Schwesternschaft. Richtig?«
    »Unserem Verständnis nach sind wir Räuber, Jäger. Die sogenannte Bruderschaft will unseren Untergang genauso wie Ihren.«
    »Um das Ganze auf ein verständlicheres Maß zu reduzieren«, unterbrach die Morelle, »wir vernichten Ungeziefer, wenn Sie so

Weitere Kostenlose Bücher