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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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waren so machtvoll in seiner Stimme, dass sie erschrocken schwieg. »Ich denke, du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe, Elene. Und die reinste. Und die beste. Aber ich bitte dich nicht, mit mir zu schlafen!«
    Bestürzung zeichnete sich in ihren Zügen ab, denn es gefiel ihr offensichtlich nicht, angeschrien zu werden.
    »Elene«, sagte er leise. »Es tut mir leid, dass ich geschrien habe. Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe - auch wenn ich es getan habe, um dich zu retten. Ich habe während der letzten Tage zweimal geglaubt zu sterben - vielleicht bin ich tatsächlich gestorben, ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist dies: Als ich glaubte zu sterben, warst du mein Bedauern. Nein! Nicht deine Narben«, fügte er hinzu, als sie ihr Gesicht berührte. »Ich habe bedauert, dass ich mich nicht in die Art Mann verwandeln konnte, mit der du zusammen sein konntest. Dass es einfach nicht recht wäre, wenn ich mit dir zusammen wäre, selbst wenn du mich gewollt hättest. Unser beider Leben hat in demselben Drecksloch begonnen, Elene, aber irgendwie bist du du geworden, und ich bin zu dem hier geworden. Mir gefällt nicht, was ich getan habe. Mir gefällt nicht, wer ich geworden bin. Du verdienst kein Märchen? Ich verdiene keine neue Chance, aber ich bitte dich trotzdem um eine. Du hast Angst, dass Liebe zu riskant ist? Ich habe gesehen, was geschieht, wenn man es nicht riskiert. Momma K und mein Meister haben einander geliebt, aber sie hatten zu große Angst, es zu riskieren, und das hat sie zerstört. So oder so, wir riskieren alles.
    Ich bin bereit, es zu riskieren, um die Welt mit deinen Augen
zu sehen, Elene. Ich will dich kennenlernen. Ich will deiner würdig sein. Ich will in einen Spiegel schauen und mögen, was ich sehe. Ich weiß nicht, was als Nächstes kommt, aber ich weiß, dass ich der Zukunft zusammen mit dir entgegentreten will. Elene, ich bitte dich nicht, einfach mit mir ins Bett zu gehen. Aber eines Tages werde ich mir vielleicht das Recht verdienen, dich um etwas Dauerhafteres zu bitten.« Er wandte sich ihr zu, und sie anzusehen war schwerer, als dreißig Hochländer anzusehen. Er streckte die Hand aus. »Bitte, Elene. Wirst du mit mir kommen?«
    Sie sah ihn mit grimmigem Stirnrunzeln an, dann wandte sie den Blick ab. Ihre Augen glänzten von Tränen, aber daran konnte auch all die Asche in der Luft schuld sein. Sie blinzelte hastig, bevor sie ihn wieder ansah. Sie schaute ihm lange forschend ins Gesicht. Er hielt dem Blick ihrer großen, braunen Augen stand. So viele Male hatte er sich von diesen Augen abgewandt, voller Angst, sie würde sehen, was er wirklich war. Er hatte sich abgewandt, voller Angst, dass sie den Anblick seines Schmutzes nicht ertragen konnte. Jetzt hielt er diesem Blick stand. Er öffnete sich ihm. Er verbarg seine Dunkelheit nicht. Er verbarg seine Liebe nicht. Er ließ sie bis in seine Seele hineinschauen.
    Zu seinem Erstaunen füllten ihre Augen sich mit etwas, das weicher war als Gerechtigkeit, etwas, das wärmer war als Barmherzigkeit.
    »Ich habe solche Angst, Kylar.«
    »Ich auch«, sagte er.
    Sie nahm seine Hand.

Danksagung
    Nach der siebten Klasse ging es nur noch abwärts. Es war das Jahr, in dem meine damalige Englischlehrerin, Nancy Helgath, meinen Coolnessfaktor steigerte, indem sie mich dazu ermutigte, meinen Klassenkameraden während des Mittagessens Edgar Allan Poe vorzulesen. Sie saßen mit großen Augen da, wenn ich »Die Grube und das Pendel«, »Berenice« und »Der Rabe« vorlas. Ich hatte allerdings nur für eine von ihnen Augen: das große, kluge Mädchen, für das ich schwärmte - und vor dem ich Angst hatte -, Kristi Barnes.
    Bald darauf fing ich meinen ersten Roman an. Ich würde Englischlehrer und Schriftsteller werden - und Kristi Barnes heiraten.
    Ohne meine Mutter gäbe es dieses Buch nicht, und zwar nicht nur aus den offensichtlichen Gründen. Ich tat mich mit dem Lesen anfangs schwer, war ein Spätstarter und hasste es. Das wurde nicht besser durch einen Lehrer, der mich, weil ich in der ersten Klasse noch nicht flüssig laut lesen konnte, immer anzuschreien pflegte: »Abgehackte Sätze!« Meine Mutter nahm mich für ein Jahr aus der Schule, um mich zu Hause selbst zu unterrichten, und ihrer Hingabe und Geduld verdanke ich meine Leseleidenschaft.

    Danke schön sage ich auch meinen kleinen Schwestern, Christa und Elisa, die immer um Gutenachtgeschichten bettelten. Begeisterungsfähige und nachsichtige Zuhörer sind ein Muss

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