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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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war uns von großer Hilfe.«
    Falkenmond fragte sich, ob Corum ganz bei Sinnen war. »So wie er vielleicht mir von Hilfe sein könnte. Ich diente ihm dereinst. Ich nahm viel für ihn auf mich.« Er starrte Elric verblüfft an, denn das weiße Gesicht wurde ihm mit jedem Augenblick vertrauter. Da erkannte er auch, dass es nicht Elric war, den er fürchtete, sondern das mächtige Schwert des Albinos.
    »Wir haben viel gemeinsam, wie ich bereits erwähnte, Elric.«
    Erekose bemühte sich sichtlich, die Atmosphäre zu entspannen. »Vielleicht haben wir auch die gleichen Herren?«
    Elrics Schulterzucken wirkte arrogant. »Ich diene keinem Herrn außer mir selbst.«
    Unwillkürlich musste Falkenmond lächeln. Er stellte fest, dass auch die beiden anderen lächelten.
    Und als Erekose murmelte: »Von Abenteuern wie diesen vergisst man vieles – wie von Träumen.« Fast gegen seinen Willen sagte Falkenmond voll Überzeugung: »Dies ist ein Traum! Seit kurzem habe ich viele wie ihn.«
    Corum, der nun für sich selbst sprach, flüsterte: »Es ist alles ein Traum, wenn man es so nimmt. Das ganze Leben.«
    Elric machte eine abfällige Geste, die Falkenmond ein wenig ärgerte. »Traum oder Wirklichkeit, es läuft beides auf das gleiche hinaus, oder nicht?«
    »Wie recht Ihr habt.« Erekoses Augen wirkten noch melancholischer.
    »In meiner eigenen Welt«, sagte Falkenmond scharf, »kannten wir den genauen Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit. Erregt eine solche Unsicherheit nicht eine seltsame Form von Lethargie in uns?«
    »Dürfen wir es uns denn erlauben zu denken?« fragte Erekose fast heftig. »Können wir uns denn eine gründliche Analyse leisten? Was meint Ihr ehrlich, Sir Falkenmond?«
    Da erkannte auch Falkenmond plötzlich Erekoses Schicksal. Und er wusste, dass es auch seines war. Beschämt schwieg er.
    »Ich erinnere mich jetzt«, sagte Erekose sanfter. »Ich war, bin oder werde Dorian Falkenmond sein. Ja, ich erinnere mich!«
    »Und das ist unser groteskes und erschreckendes Los«, erklärte Corum. »Wir alle sind ein und derselbe – doch nur Ihr, Erekose könnt Euch aller Inkarnationen entsinnen.«
    »Ich wollte, mein Erinnerungsvermögen wäre weniger gut«, flüsterte der kräftige Mann. »So lange schon suche ich Tanelorn und meine Ermizhdad. Und nun kommt die Konjunktion der Millionen Sphären, wenn alle Welten sich überschneiden und es Wege von allen zu allen gibt. Finde ich den Weg, werde ich Ermizhdad wieder sehen – sie und alles, was mir teuer ist. Und der Ewige Held findet seine Ruhe. Wir alle werden unsere Ruhe finden, denn unser Schicksal ist so eng miteinander verknüpft. Die Zeit ist wieder einmal für mich gekommen. Ich weiß jetzt, dass ich die zweite Konjunktion erlebe. Die erste riss mich aus einer Welt und stürzte mich in endlose Kämpfe. Gelingt es mir nicht, diese zweite zu nutzen, werde ich nie Frieden kennen. Jetzt ist meine einzige Chance. Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass wir nach Tanelorn kommen.« »Das hoffe ich mit Euch«, murmelte Falkenmond.
     
    Als die anderen beiden die Kajüte wieder verlassen hatten, erklärte Falkenmond sich zu einer Partie Schach mit Corum einverstanden (obgleich er immer noch davor zurückscheute, zuviel Zeit in der Gesellschaft des anderen zu verbringen). Es wurde ein merkwürdiges Spiel – jeder ahnte des anderen Zug genau voraus. Corum fand sich lachend damit ab. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Es hat wohl wenig Sinn weiterzumachen, was meint Ihr?«
    Falkenmond pflichtete ihm erleichtert bei. In diesem Augenblick trat Brut von Lashmar mit einer Kanne Glühwein in einer Hand ein.
    »Mit besten Empfehlungen des Kapitäns«, sagte er und stellte die Kanne in eine dafür bestimmte Mulde in der Mitte des Tisches. »Habt Ihr gut geschlafen?«
    »Geschlafen?« echote Falkenmond erstaunt. »Habt Ihr geschlafen? Wo schlaft Ihr denn?«
    Brut runzelte die Stirn. »Man machte Euch demnach nicht auf die Kojen im Zwischendeck aufmerksam. Wie habt Ihr es fertig gebracht, so lange wach zu bleiben?«
    Hastig warf Corum ein: »Vergessen wir die Frage.«
    »Trinkt den Wein«, forderte Brut sie ruhig auf. »Er wird euch stärken.«
    »Uns stärken?« Eine wilde Bitterkeit stieg in Falkenmond auf. »Oder uns die gleichen Träume aufdrängen?«
    Corum schenkte für sie beide ein und zwang Falkenmond den Becher fast auf. Er wirkte beunruhigt.
    Falkenmond machte Anstalten, den Wein auszuschütten, aber Corum legte seine Silberhand auf Falkenmonds

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