Der Weg zur finanziellen Freiheit
ein gutes und sicheres Gefühl haben. Und es ist gut zu wissen, daß Ihr Autopilot Ihr »Anlageflugzeug« nicht am nächsten Berg zerschellen läßt.
Angenommen, Sie wollen 500 DM monatlich sparen, viele andere sparen dagegen nur zwischen 100 DM und 200 DM und irgend jemand hat eine Summe von 75 000 DM investiert. All dieses Geld fließt in eine Depotbank, die es treuhänderisch verwaltet. Ein solches Depot ist von der Mutterbank streng getrennt in einem Sondervermögen zu verwalten und ist darum absolut sicher. Das Depot bleibt sogar bestehen, wenn eine Bank pleite gehen sollte. Als zum Beispiel die Herstadt Bank Konkurs anmeldete, blieb der von ihr verwaltete Gerling-Fonds völlig unberührt. Auch als die britische Bearingsbank pleite ging, blieben 30 Milliarden SMH-Fondsgelder unangetastet.
Diese Treuhand-Bank muß sich an feste Grundregeln halten. Sie unterliegt den Richtlinien des Kapitalanlagegesellschaftsgesetzes und des Ausländischen Investmentgesellschaftsgesetzes. Hier ist zum Beispiel geregelt, daß ein Fondsvermögen nicht weniger als 20
verschiedene Papiere halten darf und daß nicht mehr als 10 Prozent des Vermögens in einen einzigen Wert investiert werden darf. Für eine genügend breite Streuung ist also immer gesorgt. Sagen Sie mir, wie Sie selber Ihren relativ kleinen monatlichen Betrag auf solch eine Wei-217
se streuen könnten. Darüber hinaus erfolgen regelmäßige Prüfungen durch das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen.
Wie das Geld innerhalb der gesetzlichen Richtlinien an der Börse investiert wird, entscheidet das Fondsmanagement. Hier arbeiten Anlageprofis nach eigenen festen Anlagestrategien, die Sie einsehen können. Manche Fonds investieren ausschließlich in exotische Märkte, andere nur in gewisse Branchen, wieder andere nur in ein bestimmtes Land, während andere breit streuen. Es liegt an Ihnen, den Fonds herauszusuchen, der Ihrer Mentalität und vor allem Ihrer Anlagestrategie am besten entspricht.
Niemals kann das Fondsmanagement jedoch selber über das Geld verfugen. Alle Geldbewegungen werden ausschließlich durch die Treuhandbank ausgeführt.
Das Geld, das Sie in die Depotbank einzahlen, wird in sogenannte Fondsanteile eingetauscht. Die Depotbank errechnet börsentäglich den Preis, der dem Anteilwert entspricht. Der Preis eines Fondsanteils richtet sich also nicht nach Angebot und Nachfrage, sondern ausschließlich nach dem Wert der im Fondsvermögen enthaltenen Papiere. Der Ausgabepreis enthält den beim Kauf fälligen Ausgabeaufschlag und ist darum etwas höher als der Rücknahmepreis.
Sie können den Rücknahmepreis Ihres Fonds jeden Tag in den großen Finanzzeitungen einsehen. Und Sie können jederzeit verkaufen und bekommen Ihr Geld innerhalb von wenigen Tagen auf Ihr Konto überwiesen.
Können Sie Geld mit Fonds verlieren?
1992 und 1993 gab es zahlreiche Fonds, die zwischen 80 und 100 Prozent zugelegt hatten. Einige haben sogar 100 bis 250 Prozent zugelegt. 1994
haben die meisten dieser Fonds Kurseinbrüche von 10 bis 20 Prozent zu verzeichnen gehabt. 1995 und 1996 sind die meisten Fonds wieder kräftig gestiegen. Wenn Sie also Ende 1993 einen Geldbetrag investiert und Ihr Geld 1994 zurückverlangt hätten, so hätten Sie rieh-218
tig verloren. Hätten Sie das Geld aber im Fonds belassen, so hätte der Aufschwung der beiden darauffolgenden Jahre für einen sehr guten Jahresschnitt gesorgt.
Mit anderen Worten: Ja, Sie können mit Aktienfonds Geld verlieren, wenn Sie das Geld zu einem falschen Zeitpunkt zu schnell wieder entnehmen. Demnach gelten dieselben Regeln wie für den direkten Umgang mit der Börse. Sie werden zwar keine üb ergroßen Verluste machen. Denn ein Fonds ist wie ein Tausendfüßler. Wenn ein Fuß abbricht, fällt es im Gesamtverhältnis nur unwesentlich ins Gewicht.
Aber wenn die gesamte Wirtschaft rückläufig ist, dann sind eben viele Füße krank.
Also gelten die gleichen Grundsätze wie für Aktien: Lassen Sie Ihr Geld ruhig einige Zeit im Fonds, dann kann nichts passieren.
Die historischen Kurseinbrüche
Damit Sie selbst sehen, daß sich die Abläufe an der Börse immer wiederholen, habe ich Ihnen einige Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit zusammengestellt. In jedem dieser Fälle sind die Aktien um 30 bis 50 Prozent abgestürzt, bevor sie sich zu neuen Höchstkursen aufgeschwungen haben.
• Berlin-Krise 1961: Berliner Mauerbau, Kuba-Krise Kurssturz:
- 45 Prozent
Kurserholung: + 60 Prozent
• Israels 6-Tage-Krieg
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