Der Weg zur finanziellen Freiheit
wenn nicht mit Anmut, so sehen Sie zu, daß Sie auf jeden Fall trotzdem reich werden.
Alexander Pope
Sicherlich mag es spannend sein und dem Ego schmeicheln, wenn Sie Ihr Geld an der Börse verdienen. Der Börsenprofi scheint so etwas wie der moderne Held zu sein.
Im Vergleich dazu erscheint es fast langweilig, sich der Fonds zu bedienen. Fast wie von alleine werden Sie immer reicher und können trotzdem keine spektakulären Gründe dafür anfuhren. Sie haben einfach nur eine fast optimale Anlageform gewählt.
Wenn wir im vorigen Kapitel festgestellt haben, daß Aktien das Flugzeug sind, das Sie zum Reichtum fliegt, so sind die Fonds der Autopilot. Sie brauchen nichts zu tun und werden reich.
Die fünf Kriterien einer guten Anlage
Sie sollten jede Anlage unter fünf Gesichtspunkten betrachten:
• Sicherheit,
• Bequemlichkeit,
• Verfügbarkeit,
• Rendite,
• Steuern.
Es gibt im wesentlichen fünf verschiedene Fondsarten: 212
• Cash-Geld-Fonds,
• Rentenfonds,
• Aktienfonds,
• offene und geschlossene Immobilienfonds,
• gemischte Fonds.
In diesem Kapitel will ich von diesen nur die Aktienfonds beziehungsweise die gemischten Fonds behandeln, weil nur diese Form allen fünf obengenannten Anlagekriterien gerecht wird. Bei den anderen scheitert es an der Verfügbarkeit und/oder an der Rendite.
Ein Aktienfonds erfüllt alle fünf Anlagekriterien
Sicherheit: Überlegen Sie einmal, welche Vorteile es für Sie hat, 100 DM in einen Aktienfonds zu investieren. Ein Fond hält viele verschiedene Aktien (Firmenanteile). Mit diesen 100 DM sind Sie also gleichzeitig an mindestens 20, oft jedoch an über 100 verschiedenen Firmen beteiligt.
Maximal zehn Prozent Ihres Kapitals gehen in eine einzelne Firma. Ihr Risiko und Ihre Chance sind demnach klug gestreut.
Bequemlichkeit: Darüber hinaus arbeitet ein Team von Profis für Sie, die die Firmen ständig untersuchen und analysieren. Sie sammeln Berge von Information, die sie auswerten, und treffen danach emotionslos ihre Investmententscheidungen. Sie haben dazu die modernsten Hilfsmittel zur Verfugung. Das ganze kostet Sie einmalig zwischen null und fünf Prozent und eine geringe Verwaltungsgebühr von weniger als einem Prozent pro Jahr.
Es ist also für Sie leicht und bequem. Das einzige, was Sie tun müssen, ist ein Formular ausfüllen. (Wobei vielen Menschen bereits diese Mühe zu groß zu sein scheint.)
Verfügbarkeit: Sie können an jedem Börsentag sofort Ihr Geld zurückverlangen. Sie unterliegen keinen »Vertragslaufzeiten«, die einzig und
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allein darauf ausgerichtet sind, der anbietenden Gesellschaft Vorteile zu verschaffen. Und Sie erhalten tatsächlich den ganzen Gegenwert Ihrer Anteile zurück.
Rendite: Die Renditen der letzten 50 Jahre liegen bei vielen Fonds über zwölf Prozent. Damit meine ich nicht in erster Linie die spekulativen Fonds, sondern große, traditionsreiche und recht konservativ geführte Aktienfonds. Selbst die fünf erfolgreichsten deutschen Aktienfonds liegen in den letzten 20 Jahren im Schnitt über zwölf Prozent. Mehrere Fonds haben in den letzten sechs Jahren im Schnitt über 30 Prozent erwirtschaftet, das heißt, Sie hätten Ihr Geld innerhalb von 7,5 Jahren verachtfacht.
Steuern: Wir haben bereits in Kapitel 10 gesehen, daß Kursgewinne der Aktien steuerfrei sind, wenn sie einige Zeit gehalten werden. Folglich sind die meisten Gewinne aus Fonds steuerfrei. Lediglich ein relativ geringer Anteil der Gewinne, der sich aus Dividendenausschüttungen ergibt, ist zu versteuern. Hierüber wird Ihnen alljährlich eine Übersicht des Fondsmanagements zugesandt, so daß Sie genau wissen, was Sie pro Jahr zu versteuern haben.
Sind Aktien fonds eine begehrte Anlage?
Man müßte annehmen, daß eine solche Anlage ziemlich unumstritten ist und daß fast jeder in unserem Land darin investiert. Weit gefehlt! In Deutschland besaßen 1996 nur fünf Prozent aller Anleger Fondsanteile (98 Prozent ein Girokonto, 85 Prozent ein Sparbuch, 56 Prozent eine Lebensversicherung und 32 Prozent einen Bausparvertrag).
Woran liegt das? Schließlich hat sich in anderen Ländern diese Investitionsform viel stärker durchgesetzt.
Ein Grund ist sicherlich, daß es auf die Vermittlung von Fondsanlagen vergleichsweise sehr geringe Provisionen gibt. Darum werden beispielsweise viel lieber Versicherungen verkauft, denn nach jedem Ver-214
tragsabschluß zahlen die Versicherungsgesellschaften sofort eine hohe Provision auf die gesamte
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