Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg zur Hölle

Der Weg zur Hölle

Titel: Der Weg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaspar Dornfeld
Vom Netzwerk:
gearbeitet, oder nicht? Ich sollte aber nicht hierher, hat er immer gesagt. Es sei nicht gut für mich, und es sei nicht gut für ihn. Er war ein Mann mit Prinzipien, müssen Sie wissen.« Evelyn hielt sich die Hand vor den Mund, begann lauthals zu schluchzen und drohte zusammenzubrechen. Medchenwunder sprang herbei, aber auch Simmons war sofort zur Stelle.
    »Kommen Sie, ich bringe Sie nach Hause«, sagte er beruhigend, während er den Arm um sie legte, doch Medchenwunder winkte ab.
    »Lassen Sie Chef. Ich kann das machen.«
    Simmons zögerte einen Moment, dann nickte er.
    »Vielen Dank. Natürlich nur, wenn das für die Polizei in Ordnung ist und für Frau Koss, selbstverständlich.«
    Die Beamten nickten.
    »Selbstverständlich«, murmelte Wedelbeck.
    *
    »Selbstverständlich«, sagte Reemund, den Kopf in einem Kühlregal voller Milchprodukte.
    »Also Wedelbeck, was wissen wir bisher?«
    »Die Obduktion der Leiche ist noch nicht abgeschlossen. Wir nehmen jedoch als gesichert an, dass es sich bei der Mordwaffe um eine Handkettensäge gehandelt hat. Es sieht nicht so aus, als ob sich Koss gewehrt hätte. Wir haben eine ganze Reihe narkotischer Mittel in seinem Blut gefunden. Rohypnol war dabei. Und Diazepam. Und noch einiges mehr. Am Halsansatz des Toten finden sich Holzspäne. Und auf seinem Körper, sowie in den Haaren waren Blätter und Kiefernnadeln. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass er im Wald war, als man ihm den Kopf abgesägt hat.«
    »Wenn ich die Wahl habe, möchte ich gern im Wald sterben«, sagte Wassermann, der, eine große Menge Lebensmittel in den Armen haltend, wieder zu ihnen trat.
    »Einfach in den Einkaufswagen«, sagte Reemund. »War das alles?«
    »Na ja, wenn ich darf …«
    »Nur zu, machen Sie weiter. Noch habe ich Pensionsansprüche.«
    Wassermann verschwand erneut und Wedelbeck beeilte sich, weiter zu erzählen.
    »Im Auto war eine Menge Blut, aber fast nichts auf Meyers Kleidung. Alles in allem spricht weitaus mehr gegen ihn als Täter, als für ihn. Entweder ist er unglaublich klug, oder er war es einfach nicht, und unser Mörder ist ein Anfänger, der mehr schlecht als recht versucht hat, Meyer die Tat anzuhängen.«
    Reemund roch an einer Käsepackung, die er vorher einfach aufgerissen hatte. Dann verzog er angewidert das Gesicht und legte sie zurück ins Regal. Eine alte Frau, die gerade ihren Einkaufswagen an uns vorbei schob, sah ihn strafend an.
    »Was sagt er selbst denn dazu?«
    Wedelbeck hob resigniert die Hände.
    »Meyer behauptet, gestern, während er seine tägliche Runde machte, aus heiterem Himmel von einem ihm unbekannten Penner zum Mittrinken eingeladen worden zu sein. Pfefferminzlikör.«
    »Igitt.«
    »Genau. Danach weiß er angeblich nichts mehr, bis wir gekommen sind. Als wir Koss gefunden haben, war er wahrscheinlich bereits über zwölf Stunden tot. Am frühen Nachmittag ist Meyer nach eigener Aussage dem anderen Trinker begegnert, und wir haben in Meyers Blut Reste von Diazepam gefunden. Es ist durchaus möglich, dass sich alles so abgespielt hat, wie er sagt.«
    Reemund nickte. »Der Staatsanwalt ist nicht begeistert?«
    »Er will den Fall unbedingt so schnell wie möglich abgeschlossen sehen, um die Polizei aus der Presse so gut es geht herauszuhalten. Aber er sieht natürlich ein, dass wir Meyer nicht wirklich als Tatverdächtigen betrachten können. Ich denke, er will mit seiner Eile noch etwas anderes erreichen.«
    »Sie meinen, er will beweisen, dass Sie als Leiter nicht ausreichen, jemand anderen dazu holen und mich damit endgültig rausdrängen? Das Arschloch!«
    »Viele Menschen verdienen es, so genannt zu werden«, sagte Wassermann, der mit einem weiteren Stapel Lebensmittel angetrottet kam. »Aber nicht alle, die man so nennt, verdienen es auch.«
    »Jetzt sind Sie dran, Reemund«, sagte Wedelbeck. »Warum kaufen wir Obst und Gemüse?«
    »Darf ich nicht mal was Gesundes kaufen?«
    »Sie haben es versprochen.«
    Wassermann sah erstaunt zwischen den beiden Polizisten hin und her.
    »Also gut. Ich habe gestern nacht Mechthild auf den Anrufbeantworter geredet. Und wohl auch geschnarcht, wie ich heute erfahren habe.«
    »Ihre Ex-Frau?«, fragte Wedelbeck erstaunt. »Warum das denn?«
    »Ich dachte eben, sie hat einen guten Draht zum Staatsanwalt und kann ihm vielleicht die Flausen austreiben, mich wegen der Sache mit dem Koch zu hart ranzunehmen.«
    » Flausen würde ich das nicht nennen.«
    »Schnauze, Wedelbeck! Also er soll halt nicht zu begierig

Weitere Kostenlose Bücher