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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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Grün leuchteten. Vor ihr lag das Bürgerhaus. Vom Gebäude war nur ein Skelett aus Ziegelsteinen übrig geblieben.
    Nach fünfzehn Minuten kehrte sie zurück zum Revier.
    »Jönsson ist unterwegs, um mit den Angestellten des Hauses zu sprechen«, sagte Niklasson. »Und demnächst kommt jemand von der Spurensuche aus der Stadt. Keine Ahnung, wer es ist. Ich mach jetzt mal weiter und klappere die Wohnungen ab.«
    Niklasson erhob sich und ging hinaus.
    Ein Journalist der Vestmanlands Länstidningen kam und fragte nach dem Stand der Ermittlungen. Elina Wiik verwies ihn auf die Pressekonferenz, die später am Nachmittag in Västerås stattfinden sollte.
    Zehn Minuten nach zwei wurde die Tür geöffnet und ein Junge trat ein, der hinter dem Tresen des Empfangs kaum zu sehen war. Elina Wiik schaute auf, sagte aber nichts. Der Junge sagte auch nichts, schließlich brach Elina das Schweigen.
    »Ja?«, sagte sie in fragendem Ton.
    »Ich war das, der angerufen hat.«
    »Wie bitte, was hast du gesagt?«
    »Ich hab angerufen heute Nacht. Also die Feuerwehr.«
    Im Bruchteil einer Sekunde waren alle anderen Gedanken aus Elina Wiiks Gehirn wie weggeblasen.
    »Wann hast du angerufen und von wo?« Sie ließ ihn nicht aus den Augen.
    Eine Frage zu viel, konnte sie gerade noch denken, da antwortete der Junge schon: »Es war fünf nach halb vier, von der Telefonzelle in der Fußgängerzone.«
    Zwei Richtige von zwei Möglichkeiten, dachte Elina. Im Radio hat er das nicht gehört. Und er hat eine etwas mädchenhafte Stimme. Es ist der richtige Junge.
    Sie spürte eine leise Bewegung im Magen.
    »Komm herein und setz dich«, forderte sie ihn auf und richtete den Notizblock auf dem Tisch aus.
    Am liebsten hätte sie ihn sofort verhört, aber sie wusste, das war Jönssons Sache.
    »Der Reihe nach«, sagte sie. »Wie heißt du?«
    »Peter Adolfsson. Ich wohne an der 252, der Landstraße auf der anderen Seite vom Kanal. Soll ich erzählen, was ich gesehen habe?«
    »Später. Ein Kollege wird sich um dich kümmern. Warum warst du nachts um diese Zeit unterwegs?«
    »Ich bin Zeitungsbote. Morgens um halb vier hol ich die Zeitungen vorm Büro der Länstidningen ab. Sonntags natürlich nicht, da gibt’s ja keine Zeitung. Und als ich mit dem Fahrrad in die Fußgängerzone fuhr, hab ich gesehen, dass es brennt, und hab angerufen.«
    »Das hast du sehr gut gemacht. Würdest du bitte hier warten, mein Kollege ist im Augenblick nicht da. Er will sich bestimmt ausführlicher mit dir unterhalten. Es wird noch eine Weile dauern, das verstehst du hoffentlich.«
    »Ich verstehe«, sagte Peter mit ernster Miene. »Ich bin bereit, zu erzählen, was ich weiß.«
    Der Junge spricht einen Dialekt, dachte Elina, vielleicht aus Schonen, jedenfalls irgendeinen Dialekt aus dem Süden. Warum wurde das nicht bei unserer Morgenbesprechung erwähnt? Die Rettungsassistentin von der Leitzentrale muss das doch gehört haben. Es ist mindestens genauso wichtig wie zu wissen, dass er eine helle Stimme hat.
    Sie nahm den Telefonhörer ab, rief Egon Jönsson auf seinem Handy an und erzählte ihm, was passiert war. Jönsson sagte, er werde innerhalb von fünf Minuten im Revier sein.
    Als Erstes schaute Jönsson in Elina Wiiks Notizblock, als er kam.
    »Du heißt also Peter Adolfsson und bist Zeitungsbote«, sagte er. Das klang eher wie eine Feststellung und nicht wie eine Frage. »Lass uns in das Zimmer dort gehen, ich möchte deine Zeugenaussage gern auf Band aufnehmen.«
    Er führte den Jungen zu einem der Hinterzimmer. Dann kehrte er zu Elina zurück.
    »Jetzt übernehme ich«, sagte er. »Kümmere du dich um die Leute hier, falls noch welche kommen. Und ruf Enquist an, ich möchte, dass er bei dem Verhör dabei ist. Adolfsson muss solange warten, bis er kommt.«
    Jönsson sah auf die Uhr.
    »Ich ruf inzwischen Kärnlund an und erstatte ihm Bericht«, murmelte er vor sich hin.
    Oskar Kärnlund hatte die Pressekonferenz auf drei Uhr fest­gesetzt. Peter Adolfssons Auftauchen könnte vielleicht bedeuten, dass sie in den Ermittlungen einen Schritt vorankamen, aber das konnte er den Journalisten nicht sagen. Eine Bestätigung, dass es sich bei dem Toten im Bürgerhaus um den Hausmeister Karl Johansson handelte, hatte er auch noch nicht bekommen. Sie hatten den Medien nicht viel zu sagen.
     
    Die Pressekonferenz war gut besucht. Außer der Vestmanlands Länstidningen, die drei Reporter und einen Fotografen geschickt hatte, waren Fernsehteams zur Stelle.
    Das eine Team war vom

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