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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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kam heran und salutierte kurz.
    »Jönsson, Kriminalpolizei«, sagte Egon Jönsson, als ob das Vertrauen, eine Spezialgruppe leiten zu dürfen, schon einen Karriereschritt aufwärts bedeutete. »Haben sich Zeugen bei Ihnen oder einem Ihrer Kollegen gemeldet?«
    »Nein«, antwortete der Polizist. »Vielleicht weiß Widell etwas, der steht dahinten. Er ist der Rettungsleiter.«
    Die ganze Gruppe ging zu Kent Widell, dessen Augenlider schwer waren nach der Arbeit in der Nacht und am Morgen. Widell begrüßte Jönsson.
    »Jetzt ist alles gelöscht«, sagte er. »Was da noch qualmt, ist nur Wasserdampf. Für die Spurensuche gibt es natürlich viel Arbeit. Der Tote wird gerade abtransportiert.«
    Sie wurden von einem Mann, der etwa sechzig Jahre alt sein mochte, unterbrochen.
    »Entschuldigung, wenn ich störe«, sagte er. »Ich heiße Evert Bergman und bin Sekretär beim Verein vom Bürgerhaus. Unser Büro ist … war … sozusagen hier.«
    Er drehte sich zu den Überresten des Gebäudes um und schwieg eine Weile. Sein Gesicht verzog sich wie im Schmerz, meinte Elina Wiik zu erkennen.
    Kein Wunder, dachte sie, sagte jedoch nichts.
    »Da ist etwas, das beunruhigt mich besonders«, sagte Evert Bergman. »Es geht um Karl Johansson, unseren Hausmeister. Er hätte normalerweise um acht zur Arbeit erscheinen müssen. Seltsamerweise steht sein Auto auf dem Parkplatz, aber niemand scheint ihn gesehen zu haben. Ich habe herumgefragt. Und er meldet sich nicht an seinem Handy. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er nicht hier wäre nach dem Schrecklichen, das passiert ist.«
    Widell und die Männer von der Kripo sahen einander an.
    »Wo wohnt der Hausmeister? Sagten Sie, er heißt Johansson?«, fragte Niklasson und wandte sich Evert Bergman zu.
    »Er wohnt in Virsbo und pendelt jeden Tag mit dem Auto. Ich hab auch bei ihm zu Hause angerufen, aber da meldet sich niemand.«
    »Könnte Johansson einen Grund gehabt haben, gestern Abend in Surahammar zu bleiben?«, fragte Enquist.
    »Und zum Beispiel im Bürgerhaus zu übernachten?«
    »Nicht soweit ich weiß. Im Haus gab es keinen Schlafplatz. Warum fragen Sie das?«
    »Wo steht sein Auto?«, fragte Egon Jönsson. »Können Sie es uns bitte zeigen?«
    Bergman führte Jönsson und Enquist zum selben Parkplatz, wo die Polizeiwagen standen.
    »Der da.« Evert Bergman zeigte auf einen roten Saab.
    Jönsson beugte sich vor und schaute in den Innenraum. Dann prüfte er die Türen und ging um das Auto herum. Sein Blick blieb am rechten Vorderrad hängen.
    »Der hat einen Platten«, sagte er.
    »Seltsam«, sagte Evert Bergman leise zu sich selber und runzelte die Stirn. »Das versteh ich nicht. Was kann da passiert sein?«
    »Wir haben einen Toten im Haus gefunden«, sagte Jönsson an Bergman gewandt, der zusammenzuckte.
    »Die Leiche ist sehr verbrannt, es wird also eine Weile dauern, ehe wir sie identifiziert haben. Vielleicht ist der Hausmeister über Nacht geblieben, weil sein Auto einen Platten hatte?«
    Bergman presste die Hände gegen die Brust. Er zitterte am ganzen Körper.
    »Ich … ich weiß nicht.« Mehr brachte er nicht hervor.
    Er fummelte an seinem Handy herum. Enquist nahm ihn am Arm und lotste ihn zurück zu Widell und den Kripobeamten.
    »Ich habe Herrn Bergman erzählt, dass wir eine Leiche gefunden haben«, sagte Jönsson.
    Kent Widell hielt ein Schlüsselbund in einem weißen Stofffetzen hoch. »Einer der Spurensucher hat es an der Stelle gefunden, wo der Körper gelegen hat«, sagte er.
    Evert Bergman machte einen Schritt vorwärts und starrte auf die Schlüssel.
    »Die gehören Johansson«, stellte er fest. »Nur er läuft mit so vielen Schlüsseln im Haus herum. Das muss bedeuten … Guter Gott, der arme Johansson.«
    Elina Wiik legte vorsichtig eine Hand auf Bergmans Schulter.
    »Wir können nicht ausschließen, dass Johansson die Schlüssel gestohlen wurden«, sagte sie. »Aber das ist wohl unwahr­scheinlich. Hatte Karl Johansson Angehörige?«
    »Nein«, antwortete Evert Bergman. »Er hat allein gelebt und hatte keine Kinder. Seine Eltern sind tot, soweit ich weiß.«
    »Wir müssen uns ein bisschen ausführlicher mit Ihnen unterhalten«, sagte Egon Jönsson zu Bergman, »über die Tätigkeit im Haus und anderes, am liebsten sofort. Können Sie mich zum Polizeirevier begleiten?«
    »Ja, natürlich«, antwortete Bergman und sah verwirrt aus.
    Jönsson wandte sich zu Niklasson um.
    »Ich übernehme dieses Verhör«, sagte er. »Du kannst die Tür­klopfaktion

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