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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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Person dann gegangen?
    A: Ich weiß nicht, aber er ist mir jedenfalls nicht gefolgt.
    F: Du bist in südliche Richtung durch die Fußgängerzone gefahren. Könnte er nach Norden gelaufen sein, zum Beispiel zu dem Auto, das du beschrieben hast?
    A: Ich nehme es an. Aber ich habe ihm nicht hinterhergeguckt.
    F: Kannst du diesen Mann beschreiben? Du sagst › er ‹ , also gehe ich davon aus, dass es ein Mann war.
    A: Ja, er war vielleicht 1,75, ziemlich dünn. Er trug schwarze Jeans und eine Kappe, den Schirm nach vorn. Vielleicht um die 25. Er trug einen Kanister in der Hand, über der Schulter. Ich kann es mal zeigen.
    F: Wir nehmen zu Protokoll, dass der Zeuge Peter jetzt zeigt, wie der Mann den Kanister in der rechten Hand hielt. Die Hand ruht auf der rechten Schulter, die Handfläche nach oben gekehrt, der Kanister hängt auf dem Rücken. – Hast du gesehen, was für eine Art Kanister das war?
    A: Ein ganz gewöhnlicher 5 -Liter-Benzinkanister aus Plastik. Er war grün.
    F: Bist du dir sicher?
    A: Ich hab es deutlich gesehen.
    F: Kam dir dieser Mann irgendwie bekannt vor?
    A: Nein, ich weiß nicht, wer es war.
    F: Hast du sein Gesicht gesehen? Kannst du sein Aussehen etwas näher beschreiben?
    A: Er hatte den Schirm ins Gesicht gezogen, das Gesicht konnte ich nicht sehen. Es war dunkel.
    F: Könnte das Gesicht selber dunkel gewesen sein, die Haut also?
    A: Ich weiß es nicht. Vielleicht.
    F: Fällt dir noch etwas zu diesem Mann ein?
    A: Nein. Doch, er trug Turnschuhe. Und Handschuhe, Arbeitshandschuhe. Wir haben die gleichen zu Hause. Er trug jedenfalls einen Handschuh an der Hand, mit der er den Kanister hielt.
    F: Du sagst, du hast Rauchgeruch bemerkt und dann hast du einen Mann mit einem Benzinkanister gesehen, dann die Flammen, die aus dem Bürgerhaus schlugen. Warum hast du dich nicht umgedreht und geschaut, wohin der Mann ging?
    A: Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich hatte ich Angst.
    F: Hast du sonst noch etwas Auffallendes bemerkt?
    A: Ich glaube nicht.
    F: Dann danken wir dir für deine Aussagen, Peter. Wir möchten, dass du für uns erreichbar bist. Du hast doch keine Pläne, zu verreisen?
    A: Nein, ich bleibe in Surahammar.
    F: Hinterlass uns bitte deine Telefonnummer. Und auch dein vollständiges Personenkennzeichen. – Das Verhör ist um 15.58 Uhr beendet.
     
    Egon Jönsson legte die Abschrift auf den Schreibtisch. Er hatte alle Fragen gestellt, Enquist hatte nur dabeigesessen und zugehört.
    Jönsson hob den Telefonhörer und tippte die Polizeinummer der Autoregistrierung. Er meldete sich mit seinem Titel und Namen und hinterließ seine E-Mail-Adresse.
    » Ich brauche eine Liste von allen Mercedes 280 des Baujahrs 1973 bis 1980 im ganzen Land«, sagte er. »Und ich brauche sie unbedingt vor acht Uhr.«
    Er nahm einen Notizblock und einen Stift aus der obersten Schreibtischschublade. »KANISTERMANN = TÄTER«, schrieb er in Versalien. Dann fügte er »VAGE BESCHREIBUNG« hinzu und »TÜRAKTION. NACH DEM AUTO FRAGEN«.
    Dann hob er noch einmal den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer.
    »Spurensicherung, Per Eriksson«, meldete sich ein Mann am anderen Ende der Leitung.
    »Egon Jönsson von der Kripo«, sagte Jönsson. »Es geht um den Brand im Bürgerhaus in Surahammar. Ich habe einen Zeugen, der hat ungefähr zu der Zeit, als das Feuer ausbrach, einen Mann mit einem Benzinkanister gesehen. Es scheint also eine feuergefährliche Flüssigkeit im Spiel zu sein.«
    »So was verbrennt. Ist bei der technischen Untersuchung manchmal schwer nachzuweisen. Aber verbranntes oder verdunstetes Benzin hinterlässt Spurenelemente, ganz unmöglich ist es also nicht.«
    »Spurenelemente?«
    »Ja, Metalle. Ich werde die Information an die Jungs da draußen weitergeben.«
    Die Liste mit den Autos kam fünf Minuten vor acht. Jönsson druckte sie aus und ging zum Besprechungszimmer. Die Gruppe war fast vollzählig versammelt. Jan Niklasson und Erik Enquist waren auch schon da. Er drehte sich in der Tür um und sah Elina Wiik hinter sich kommen.
    »Seit gestern Nachmittag ist nichts Nennenswertes mehr passiert«, sagte sie, bevor sie den Raum betraten.
    »Aber was hast du aus dem Jungen herausgekriegt?«
    »Das erfährst du gleich«, sagte er und wedelte mit den Papieren.
    Oskar Kärnlund knöpfte seinen Hemdkragen auf, der ihn zu erwürgen drohte, und ging sofort zur Tagesordnung über.
    »Wir fangen mit dem Brand an«, sagte er. »Dann können die, die damit beschäftigt sind, gehen. Wir anderen haben noch einiges

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