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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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dann klickend durch.
    »Langsam jetzt«, befahl er dem Fahrer.
    Im Schritttempo ging es an dem Café vorbei. Frelaine zielte sorgfältig und bekam die junge Frau genau ins Visier. Sein Finger krümmte sich langsam um den Abzug.
    »Verdammt!«, fluchte er.

    Ein Kellner war ihm ins Schussfeld geraten. Frelaine wollte nicht riskieren, einen Unbeteiligten anzuschießen.
    »Noch einmal um den Block«, befahl er.
    Der Fahrer grinste noch breiter als vorher und beugte sich gespannt über das Steuer. Frelaine fragte sich, ob es dem Mann noch genauso viel Spaß machen würde, wenn er wüsste, dass es um den Abschuss eines schutzlosen Mädchens ging.
    Diesmal tauchte kein Kellner auf. Das Mädchen zündete sich gerade eine Zigarette an. Die Flamme des Feuerzeugs beleuchtete ihr trauriges Gesicht. Frelaine versuchte über das Feuerzeug hinweg zwischen ihre Augen zu zielen. Er hielt den Atem an.
    Dann schüttelte er den Kopf und nahm die Pistole wieder herunter. Er steckte sie zurück in die Spezialtasche.
    Das blöde Weib nahm ihm die ganze Freude an der Jagd. Wo blieb da der Triumph der Überlistung, der Lohn der »Läuterung«?
    Er bezahlte den Fahrer und stieg aus.
    Es ist zu einfach, sagte er sich. Er war an eine echte Jagd gewöhnt. Die meisten der sechs anderen Abschüsse waren spannende Duelle gewesen. Die Opfer hatten mit allen erlaubten Tricks gekämpft. Einer hatte mindestens ein Dutzend Scouts gehabt. Aber Frelaine konnte sie alle mattsetzen.
    Einmal hatte er sich als Milchmann verkleidet, ein anderes Mal als Steuerprüfer. Sein sechstes Opfer hatte er durch die Sierra Nevada jagen müssen – der Mann hatte ihn angeschossen, aber Frelaine hatte besser gezielt.
    Wie sollte er da auf solch einen Abschuss stolz sein können? Was würde man im Zehner-Club dazu sagen?
    Das brachte Frelaine in die Gegenwart zurück. Er wollte in den Club. Doch wenn er diesen Abschuss ausließ, musste er erst einmal das Opfer sein. Überlebte er, war er noch
immer vier Jagden von seinem Traumziel entfernt. Wenn er erst einmal weich wurde, schaffte er es am Ende nie …
    Er ging zurück zu dem Café und blieb abrupt vor Janet Patzigs Tisch stehen.
    »Hallo«, sagte er.
    Janet Patzig sah ihn aus traurigen blauen Augen an, sagte aber nichts.
    »Wissen Sie«, sagte er und setzte sich zu ihr, »falls ich Ihnen lästigfallen sollte, sagen Sie es mir bitte. Ich verschwinde dann sofort. Als ich Sie so allein hier sitzen sah, dachte ich, Sie hätten vielleicht Lust, mir ein wenig Gesellschaft zu leisten. Ich bin zum ersten Mal in New York und besuche hier einen Kongress. Fühle mich ein bisschen einsam.«
    »Das ist Ihre Sache«, erklärte Janet Patzig abweisend. »Einen Brandy, bitte«, rief Frelaine dem Kellner zu. Janets Glas war noch halb voll.
    Frelaine musterte sie und konnte spüren, wie sein Herz schneller schlug. Das gefiel ihm schon besser. Mit dem Opfer zusammen einen Drink nehmen!
    »Mein Name ist Stanton Frelaine«, sagte er. Der Name würde ihr nichts sagen, das wusste er genau. Kein Opfer kannte den Namen seines Jägers.
    »Janet.«
    »Janet – und wie noch?«
    »Janet Patzig.«
    »Nett, Sie kennenzulernen«, verkündete Frelaine mit der natürlichsten Stimme der Welt. »Haben Sie heute Abend schon etwas vor, Janet?«
    »Ich werde heute Abend wahrscheinlich getötet«, erklärte sie ruhig.
    Frelaine sah sie sich noch einmal sehr genau an. Ahnte sie, wer vor ihr saß? Richtete sie unter dem Tisch gerade eine Waffe auf ihn?

    Seine Hand befand sich ganz in der Nähe des Auslöseknopfs seines Anzugs.
    »Sind Sie ein Opfer?«, fragte er.
    »Sie haben es erraten«, meinte sie sarkastisch. »Wenn ich Sie wäre, würde ich meine Nähe meiden. Sie hätten nichts davon, wenn Ihnen aus Versehen jemand eine Kugel verpasste.«
    Die Ruhe des Mädchens war unbegreiflich für Frelaine. War das ihre Art, Selbstmord zu begehen? War ihr einfach alles gleichgültig? Wollte sie sterben?
    »Haben Sie denn keine Scouts engagiert?«, fragte er mit angemessener Verwunderung.
    »Nein.« Sie hob den Kopf und sah ihn freimütig an. Sie blickte ihm genau in die Augen und Frelaine entdeckte in diesem Moment etwas, was ihm bisher entgangen war.
    Sie war sehr schön.
    »Ich bin ein ganz schlimmes Mädchen«, sagte sie leichthin. »Durch und durch böse. Habe mir schon als kleines Kind gewünscht, jemanden abknallen zu können. Also habe ich mich beim AAA eingeschrieben. Aber als ich den Burschen dann vor der Pistole hatte – ich konnte es einfach

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