Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

gezwungen sein, eine weitere Temporale Intervention ins Auge zu fassen, Nikolai. Dann müssen wir Lady IMmanual vernichten.«

TEIL IV Der Eichelturm
und das
Wunder des Canale



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    Goldman DigiStudio: New York
    Reale Welt: 1. Oktober 2018
    iSpione sind unabhängig lebensfähige, schwebende, dynamisch flexible ÜberwachungsBots (Überwachungsroboter), die mit dem PanOptika-Programm verbunden sind. iSpione sind nie kürzer als die zwei Zentimeter, die als minimale Länge von ÜberwachungsBots von der Liga der Nationen in der Universalen Charta für Menschenrechte und Privatsphäre von 2015 für rechtmäßig erklärt wurden. Der Einsatz von iSpionen unter dieser Größe (sogenannte ›moteBots‹) ist illegal.
    iErfolg in GCSE-Dip: Ein Revisionsführer zur britischen Geschichte, ParaDigm Publikationen
    Aaliz Heydrich stand in der DigiPrep-Zelle und wartete geduldig, während die FotoBots um sie herumschwirrten. Sie hatte erwartet, dass die Reale Welt anders war als die Demi-Monde, und sich geschworen, diese Unterschiede mit Gleichmut und Haltung zu ertragen, komme, was da wolle. Doch diese Erfahrung stellte sogar für ihre gefürchtete Kaltblütigkeit eine Herausforderung dar.
    Fast nackt – der Badeanzug, den sie ihr gegeben hatten, war winzig – in einem Raum voller extrem unhöflicher Menschen zu stehen, während die Bilder, die die FotoBots von ihr machten, auf die riesige Flexi-Plexi Wand projiziert wurden, war alles andere als eine angenehme Erfahrung. Doch Joyce Taylor, die PR -Expertin, die von den Kentons damit beauftragt worden war, sich »um sie zu kümmern«, hatte darauf bestanden, dass dieser erste Schritt unumgänglich war, wenn sie eine Polly-Berühmtheit werden wollte und die Marketingabteilung der FunFuns die Polly-Berichterstattung bekommen sollte, die sie brauchte. Laut Taylor musste jeder, der bei Polly etwas werden wollte, eine körperliche Erscheinung haben, die seine Zielgruppe ansprach, und das bedeutete ein PollyMorphing ihres Images.
    »Okay, Kinder, könnten wir jetzt ein bisschen leiser werden?«, fragte Duncan Goldman, der DigiSculptor. »Wir kommen zum kreativen Moment, und ich möchte nicht riskieren, dass irgendwelche äußeren Inputs meine Scalar-Envisionment-Zone beeinflussen.«
    Aaliz fragte PINC , doch PINC konnte ihr nicht mit Gewissheit sagen, was dieser abscheuliche nuJu meinte. Es lag nicht nur an dem seltsamen Vokabular, dass er kaum zu verstehen war, auch sein in die Länge gezogener Akzent war, gelinde gesagt, merkwürdig. Er erinnerte Aaliz an die verweichlichten Sklaven aus NoirVille, die einige Freunde ihres Vaters im ForthRight für sich arbeiten ließen.
    »Okay, Joyce, Schätzchen, das hier ist unser Rohmaterial, also das, was ich als tabula rasa bezeichne.«
    Unbeschriebenes Blatt, übersetzte PINC hilfreich.
    »Und ich muss sagen, es ist nicht schlecht, wirklich gar nicht schlecht. Vor allem die Größe gefällt mir, ideal für PollyCasts. Ein bisschen größer, und schon wirkt alles einen Zacken zu aufgebläht.« Goldman ging zur Flexi-Plexi Wand, nahm einen Laser und zeigte damit auf einige Stellen von Aaliz’ Körper. »Soweit ich sehe, ist sie fast perfekt. Fünfzehn/vierzig/fünfundvierzig.«
    PINC meldete sich, um Aaliz zu erklären, dass Goldman ihre Maße meinte. Fünfzehn bezog sich auf den Prozentanteil der Gesamtkörpergröße für den Abstand von ihren Schultern bis zum Scheitel, vierzig für die Länge ihres Rumpfes und fünfundvierzig für die Länge ihrer Beine.
    »Kannst du mir noch mal die Kernzielgruppe nennen, Joyce, Schätzchen?«
    »Primäre Zielgruppe sind Early Adopter beiderlei Geschlechts innerhalb einer Altersspanne von dreizehn bis dreiundzwanzig.«
    »Hmmmm. Das ist immer knifflig. Ich würde vorschlagen, dass das IdeoPhantom, das die meisten Entscheidungspunkte dieser Zielgruppe anspricht, der ›Klassische Tänzer‹ ist. Die anthropometrischen Proportionen dieses Phantoms verweisen auf Anmut, Beweglichkeit und eine überlegene intellektuelle Entwicklung, alle im Rahmen eines verschärft ansprechenden Körperprofils. Schlankheit ist ja so was von morgen.«
    »Klingt ideal.«
    »Dann lass uns sehen, wie Norma sich schlägt, wenn wir einen Vergleich anstellen.« Goldman zwinkerte seinem Polly zu, und plötzlich wurden auf Aaliz’ Körper die Umrisse eines anderen Körpers projiziert. »Oh, bravo, Norma, krurale und brachiale Indizes stimmen, die prozentuale Abweichung vom IdeoPhantom beträgt lächerliche 4,7 Prozent. Wir brauchen