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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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revolutionäres Pathos zu verleihen. »Es ist die Pflicht eines jeden Normalisten, den mutigen Kampf gegen die Agenten der Unterdrückung zu unterstützen.« Zolotow konnte es kaum fassen, dass er in der Lage war, diesen Schwachsinn von sich zu geben, ohne laut loszuprusten.
    Am erstaunlichsten aber war, wie unglaublich leicht er das Vertrauen der Normalisten hatte gewinnen können. Die Checkya hatte mehrere Wochen lang eine konspirative Wohnung der Normalisten in Rom beobachtet, in der Hoffnung, dass sich die flüchtige Norma Williams dort eines Tages blicken lassen würde. Zolotow hatte leichtes Spiel gehabt. Pawel Pawlowitsch Dazarew hatte sich als Normalist ausgegeben und Garibaldi den Tipp gegeben, dass die Checkya eine Razzia plante. Dann hatte er zusammen mit dem stinkenden Hohlkopf von einer Bar auf der gegenüberliegenden Seite aus beobachtet, wie die Geheimpolizei die leere Wohnung stürmte. Seitdem glaubte Garibaldi, dass Dazarew übers Wasser gehen könne.
    Garibaldi beugte sich über den Tisch, offensichtlich gefiel er sich in der Rolle des tapferen Verschwörers. »Glaub nicht, deine Hilfe und Großzügigkeit wären unbeachtet geblieben, Genosse. Aaliz persönlich wird herkommen, um sich deinen Plan anzuhören, wie wir die Herrschaft des UnFunDaMentalismus beenden können.«
    Das war der Köder, den Zolotow Garibaldi vor die Nase gehalten hatte. Die Mär, er habe die Macht, das ForthRight in die Knie zu zwingen. Und Garibaldi war wie ein Trottel darauf hereingefallen.
    »Sicher wird sie sofort erkennen, dass mein Plan so gewagt ist, dass wir dem ForthRight mit einem Schlag den Garaus machen können.«
    »Ich bin ganz Ohr …«
    Doch Garibaldi wurde zum Schweigen gebracht, als Zolotow den Finger an die Lippen legte. »Pssst«, sagte er, »hier haben die Wände Ohren.« Er sah sich um, als vergewisserte er sich, dass niemand lauschte. »Es ist mir gelungen, den Mechanismus der Blutbanken zu knacken. Jetzt kann ich den Zugang des ForthRight zu den Banken unterbinden.« Das war natürlich glatter Unsinn, niemand in der Demi-Monde konnte die Arbeitsweise der Blutbanken verändern. »Mit einem Schlag werden wir das ForthRight in die Knie zwingen. Glaub mir, Genosse Garibaldi«, sagte er, »durch diese einfache Aktion werden wir den unterdrückten Massen der Demi-Monde signalisieren, dass ihre Befreiung unmittelbar bevorsteht. Über Nacht werden wir das ForthRight derart treffen, dass die gesamte faule Brut des UnFunDaMentalismus im tiefsten Abgrund der Geschichte verschwindet.«
    »Aber wie können wir das erreichen?«
    »Viele von uns müssen sich opfern, mein Freund«, erklärte Zolotow und senkte mit einem schmalzigen Ausdruck des Bedauerns den Blick. »Um die Kontrolle über den Nerv der Blutbanken zu gewinnen, werden wir vierzig tapfere Männer brauchen, und von diesen wird höchstens eine Handvoll überleben.«
    Garibaldi richtete sich auf. Revolutionäre sind immer stolz, wenn man ihnen die Möglichkeit bietet, sich zu opfern.
    »Aber wie soll das gehen?«
    »Hör bloß auf, mich zu triezen. Sollte die Checkya Wind davon kriegen, wäre mein gesamtes Lebenswerk für die Katz gewesen. Mehr als das werde ich nicht – kann ich nicht – verraten. Einzig Aaliz Heydrich werde ich meinen Plan erläutern.«
    Pension des Amis, Paris
    Als Norma ihre Siebensachen in eine Tasche packte, um ins ForthRight zu reisen, musste sie sich eingestehen, dass sie ziemlich erledigt war. Plötzlich machten sich alle Anstrengungen der letzten Wochen bemerkbar. Die langen Tage und Nächte, an denen sie gepredigt und organisiert, geschmeichelt, Bedingungen gestellt und Anweisungen gegeben hatte, forderten ihren Tribut. Odette, Burlesque und Vanka hatten ihr Möglichstes getan, um ihr behilflich zu sein, doch es waren ihr – Normas – Wille und ihre Energie, die dem Normalismus Auftrieb verliehen und ihn erfolgreich gemacht hatten. Sie hatte sich keine einzige Minute Ruhe gegönnt, sie hatte sich nicht erlaubt, irgendeine Schwäche oder Unsicherheit zu zeigen. Jetzt fühlte sie sich leer, verbraucht und allein.
    Ja, Einsamkeit war der Lohn der Führerschaft. Vielleicht war sie deshalb so erfolgreich als Anführerin. Sie konnte sich in sich zurückziehen, ihre Sorgen und Ängste unter einem undurchdringlichen Panzer verbergen, so tun, als hätte sie niemals Zweifel. Sie durfte, konnte niemandem erlauben, sich ihr zu nähern, ließ sich ihre Gefühle nicht anmerken. Sie musste gefühllos und unerbittlich sein. Sie musste sich

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