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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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er sah, wie Ella den Mann befriedigte, kamen ihm die Tränen. Er fühlte sich leer, innerlich erschöpft. Ella hatte seinem Leben einen Sinn gegeben. Bevor er sie kennenlernte, war er ein Mann gewesen, der den Schatten liebte und das Licht mied. Sie hatte ihn zum Leben erweckt, sie hatte ihn dazu gebracht, sich für die Menschheit einzusetzen. Jetzt war diese Liebe zerbrochen und seine Träume zerstört.
    Er sackte gegen die Wand, sein Körper war kraftlos, sein Bewusstsein ein Durcheinander von Schmerz und Verlust. Mehrere Sekunden war er wie gelähmt, dann machte er mit einem langen Seufzer kehrt und verließ das Zimmer.
    Lady IMmanuals Schlafgemach,
Palast der Dogaressa, Venedig
    Florence beugte sich vor, in dem verzweifelten Versuch, einen besseren Blick auf die Verwandlung zu erhaschen, die sich vor ihren Augen vollzog. Und eine Verwandlung war es in der Tat: Das Gesicht der Lady begann zu glühen, als strahlte es Licht aus. Doch die Augen erschreckten sie am meisten. Das Weiße leuchtete, die dunklen Iriden waren auf die Größe einer Stecknadel geschrumpft, Stecknadeln, die sie durchbohrten und ihre tiefsten Geheimnisse auskundschafteten.
    Plötzlich sprang die Tür auf, und Vanka Maykow stand mit aschfahlem Gesicht im Eingang des Zimmers.
    Schwester Florence war über sein plötzliches Auftauchen so schockiert, dass sie die Schritte hinter sich gar nicht hörte. Das Stilett drang durch ihren Rücken und bohrte sich in ihr Herz. Sie war auf der Stelle tot.
    Lady IMmanuals Schlafgemach,
Palast der Dogaressa, Venedig
    De Sade fand Gefallen am Morden. Er hatte nichts empfunden, als er Schwester Florence die Klinge in den Rücken stieß. Es war ihm einfach nichts anderes übrig geblieben, als sie zu töten. Sie hatte ihn in letzter Zeit so merkwürdig angesehen, dass er schon Angst hatte, die Fähigkeit, seine Aura zu kontrollieren, eingebüßt zu haben. Außerdem hatte sie ihn gefragt, warum er die Lady im Maison d’Illusion im Stich gelassen hätte und woher Zolotow gewusst hätte, dass er sie dort finden würde.
    O ja, er war unvorsichtig gewesen, und er war sicher, dass Schwester Florence herausgefunden hatte, dass er ein Doppelagent war – oder gar ein dreifacher Agent?
    De Sade trat über die Leiche und machte Semiazaz eine Geste, durch die Geheimtür ins Schlafgemach der Lady einzudringen. Dann spähte er durch das Guckloch, um zu verfolgen, wie Lady IMmanual ermordet wurde.
    Lady IMmanuals Schlafgemach,
Palast der Dogaressa, Venedig
    Sie spürte, wie Ella Thomas’ Geist in ihr kämpfte – die junge Frau hatte Vanka Maykow so sehr geliebt – und versuchte, sich von ihrer Macht zu befreien. Einen Augenblick lang befürchtete sie, dass ihre menschliche Seite obsiegen, dass sie dem Mann hinterherlaufen und sich in seine Arme flüchten könnte. Sie musste all ihre Kraft zusammennehmen, um diese Zerbrechlichen-Neigungen zu bezwingen, sich daran zu erinnern, dass sie Lilith war, eine Göttin, und Liebe nur ein künstliches Gefühl, mit dem Männer Frauen unterdrückten. Sie würde es nicht tun … sie konnte es sich nicht leisten, sich von einer solchen Dummheit von ihrem eigentlichen Ziel abbringen zu lassen.
    Und doch liebte sie Vanka …
    Mit einem wütenden Kopfschütteln versuchte sie, das schlechte Gewissen zu vertreiben, und verfluchte sich für ihre Unentschlossenheit und Schwäche. Sie hatte gelobt, Maykow und das Glück, das er ihr geschenkt hatte, zu vergessen. Sie schwang sich von Casanova herunter. Sie konnte Maykow nur vergessen, wenn sie ihn tötete. Und jetzt galt ihr einziger Gedanke seiner Festsetzung und Hinrichtung. Er hatte das Potenzial zu einem extrem gefährlichen Feind, deshalb musste er getötet werden. Das heißt, falls man Vanka Maykow überhaupt töten konnte.
    Doch Vanka war in diesem Augenblick nicht ihr größtes Problem.
    Sie erkannte den Grigori, der sich gerade ins Zimmer schlich, auf den ersten Blick. Es war derselbe Killer, mit dem sie in den Gassen von Paris gekämpft hatte. Während sie sich nach einer Waffe umsah, versuchte Casanova, galanter Narr, der er war, sie zu verteidigen.
    »Wer sind Sie?«, fragte er und griff nach seinem Degen.
    »Der Tod«, erwiderte der Grigori und ging zum Angriff über.
    Casanova war ein guter Fechter – kräftig, schnell und geschickt –, doch es reichte nicht. Der Hieb seines Rapiers wäre tödlich gewesen, hätte er sich gegen einen Zerbrechlichen gerichtet, doch Semiazaz’ Reaktionen waren nicht die eines Zerbrechlichen: Sie waren

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