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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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über ihre glühende Unterwerfung entsetzt und zugleich hingerissen von der Reaktion, die sie in ihr entfachte.
    Privatgemächer der Dogaressa,
Palast der Dogaressa, Venedig
    Kaum hatte Vanka das Gemach verlassen, sah de Sade seine Chance gekommen. Die Dogaressa lag schluchzend auf dem Diwan, das Gesicht in den Händen vergraben, emotional erschöpft von der Anstrengung, mit dem Geist ihres toten Derzeitigen zu kommunizieren. Eine bessere Gelegenheit würde er nicht haben. Die Dogaressa musste sterben.
    Sobald sie verschwunden war und Venedig ihm gehörte, würde er es nach seinem Willen verändern. Er würde die Venezianerinnen leiden lassen für die Erniedrigungen und Schmähungen, die er von ihnen hatte hinnehmen müssen. Männer würden nicht mehr genötigt sein, ihre instinktive MALE volence zu verbergen oder ihre wahren Gelüste zu leugnen. Er würde ihnen beibringen, dass Erotik – echte Erotik – auf dem Prinzip der Überschreitung beruhte, und jede Überschreitung, jeder Tabubruch per definitionem Schmerz bedeutete. Er würde sie lehren, dass Schmerz, nicht Vorsicht, der Schlüssel zur Lust war.
    Mehr noch, er würde mit ihrem perversen ImPuritanischen Glauben aufräumen. Wie hasste er dieses hedonistische Kredo, die Überzeugung, dass Schmerz, auch erotischer Schmerz, sich mit zivilisiertem Verhalten nicht vertrug. Er würde den ImPuritanismus zerstören und auf diese Art den Frauen zu verstehen geben, was Schmerz wirklich bedeutet. Sie sollten schreien.
    Vorsichtig betätigte er den Riegel, öffnete die Tür des Priesterlochs und stahl sich ins Zimmer. Dann ging er auf Zehenspitzen auf die reglos daliegende Dogaressa zu. Noch ehe er sich bewusst wurde, was er da tat, zog er das Stilett aus der in seinen Gehrock eingenähten Scheide und stand vor der Dogaressa, mit der Klinge in der Hand, bereit zuzustechen.
    In diesem Moment schlug sie die Augen auf. »De Sade … endlich. Sie ’aben lange gebraucht, um Mut zu fassen. Jetzt kann isch zu meinem geliebten Grischa.«
    Er stach ihr die Klinge in den ungeschützten Hals, um ihren Schrei zu ersticken. Wie einfach es war, ein Leben auszulöschen.
    Bar Papillon, Paris
    Kaum hatte Norma die rauchgeschwängerte Bar betreten, die Garibaldi für ihr Rendezvous mit Dazarew ausgesucht hatte, überwältigte sie das Bedürfnis, auf dem Absatz kehrtzumachen und das Weite zu suchen. Die Bar war eine schäbige Spelunke, deren Klientel in jedem Neuankömmling ein potenzielles Opfer witterte, und heute, in der Walpurgisnacht, war die männliche Spezies noch stärker auf Beute aus als sonst.
    Noch während sie dastand und begutachtet wurde, hörte sie zum Glück eine bekannte Stimme: »Mademoiselle Benoit? Hierher.«
    Norma brauchte eine Weile, bis sie auf ihren nom de guerre reagierte. Sie spähte in die Dunkelheit und erkannte Garibaldi, der ihr zuwinkte, sein rotes Hemd war selbst in diesem Qualm nicht zu übersehen. Er saß gegenüber einem großgewachsenen, gut aussehenden Mann mit einem durchtriebenen Blick.
    Kein typischer Normalist …
    Nachdem sie sich zu ihnen gesetzt hatte, stellte Garibaldi sie im Flüsterton einander vor. »Mademoiselle Heydrich … Monsieur Pawel Dazarew.«
    Sie reichten sich die Hand, und sofort riss Dazarew die Initiative an sich. »Entschuldigen Sie, Mademoiselle, aber ich möchte nicht riskieren, dass Ihnen jemand gefolgt ist. Ich schlage vor, wir ziehen uns in ein Zimmer zurück, das ich gleich hier um die Ecke gemietet habe. Wenn wir die Bar durch den Hintereingang verlassen, können wir es vermeiden, von der Checkya erkannt zu werden.«
    Noch ehe Norma wusste, wie ihr geschah, taten sie genau das. Doch kaum befanden sie sich in dem stockdunklen Innenhof, geriet alles aus den Fugen. Sie hörte ein Stöhnen, und dann sackte Garibaldi mit einem Messer im Rücken zu Boden.
    Bar Papillon, Paris
    »Ich weiß nich, ob das ’ne bonne Idee is, Odette«, murmelte Burlesque, während sie in einem dunklen Eingang standen und die Bar beobachteten. »Norma wird mächtig sauer sein, wenn’se rausfinden tut, was du gemacht hast.«
    Odette ignorierte ihn. Sie hatte keine Sekunde daran gedacht, Norma bei ihrem Stelldichein mit diesem Dazarew allein zu lassen. Als sie die Pension verließ, hatte Odette dafür gesorgt, dass Burlesque und Rivets sich bewaffneten und Rivets seinen Schal fest um den Hals wickelte. Er hustete in letzter Zeit, was Odette beunruhigte. Dann hatte sie sich mit ihren beiden Rittern im Schlepptau an Normas Fersen geheftet.
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