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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vergangenheit mancher unserer fleischfressenden Nachbarn befassen, werden Sie auch dort so manche blutige Episode finden.«
    »Und dann wären da ja auch noch die Shongairi«, meldete sich Garsul zu Wort und erntete dafür etliche finstere Blicke, woraufhin er mit den oberen Schultern zuckte. »Ich will damit nur sagen, dass diese Kreaturen hier wenigstens eine Entschuldigung für ihre gesellschaftlich und technisch primitiven Verhältnisse haben. Ganz im Gegensatz zu den Shongairi.«
    »Das stimmt zwar«, entgegnete Joraym in einem Tonfall, als gebe er sich größte Mühe, seine Distanz zu wahren. »Aber die Shongairi sind zwangsläufig ein wenig … eigenartig. Sie wissen, wie ich das meine. Immerhin sind sie … Fleischfresser.« Die Abscheu des Xeno-Anthropologen vor dem fast schon obszönen Begriff war ihm deutlich anzusehen. »Ich sage das nicht gern, aber diese ›Menschen‹ sind Omnivoren. Die haben nicht diese Entschuldigung vorzuweisen, Garsul.«
    »Ich weiß, aber …«
    »Augenblick!«, rief Syrahk dazwischen. »Da tut sich was!«
    »Mein Lord!«
    Henry sah auf, als er den Ausruf des Boten hörte. Der König kniete neben dem Lager, auf dem sein jüngster Bruder Humphrey lag, der Duke of Gloucester. Humphreys fünfundzwanzigster Geburtstag war noch keine drei Wochen her, und Henry hatte persönlich die Wachen zu ihm geführt, als er niedergestreckt worden war. Sie hatten ihn aus dem Mahlstrom geholt und zu den Heilkundigen gebracht, doch er war von einer gegnerischen Waffe in den Bauch getroffen worden, und solche Verletzungen verliefen in den meisten Fällen tödlich.
    »Was ist?«, fragte der König in schroffem Ton. Erschöpfung und Sorge um seinen Bruder legte sogar über seine sonst so unerschütterliche Miene einen düsteren Schatten.
    »Mein Lord, ich glaube, die Franzosen formieren sich neu!«
    Abrupt stand Henry auf und durchschritt den schützenden Kordon aus Rittern und Waffenknechten, um sich selbst ein Bild zu machen. Die Nachhut der Franzosen war zunächst nicht vorgerückt, doch nun setzte sich auch diese dritte Welle in Bewegung. Henrys Miene versteinerte. Allein in der vordersten Linie fanden sich fast so viele Krieger, wie seine komplette restliche Armee umfasste. Hinzu kam, dass die Bogenschützen alle Pfeile aufgebraucht hatten und es Stunden dauern würde, um für sie Nachschub aus dem Vorratswagen zu beschaffen. Außerdem waren seine Männer erschöpft und nicht in Formation, und sie hatten ihre Gefangenen noch nicht gesichert. Buchstäblich Tausende von Franzosen lagen im Morast, die zwar erschöpft waren und aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen konnten, die aber keine Verletzungen davongetragen hatten.
    Und sie waren noch im Besitz ihrer Waffen.
    Henry schaute über das Feld zu den verbliebenen Franzosen und schnaubte aufgebracht. »Bringt Sir Thomas zu mir!«, befahl er.
    »Sofort, Euer Majestät!«
    Ein Bote rannte los und kehrte Minuten später mit Sir Thomas de Camoys zurück, der während der Schlacht den linken Flügel der englischen Truppen befehligt hatte. Nach dem Tod von Edmund of Norwich, dem Duke of York, der den Befehl über den rechten Flügel gehabt hatte (und der so wie Hunderte Franzosen unter einem Berg toter Soldaten und Pferde erdrückt worden war), war de Camoys zu Henrys ranghöchstem Befehlshaber aufgestiegen.
    »Euer Majestät«, sagte de Camoys und verbeugte sich, während Henry mit dem Finger auf die dritte Welle der Franzosen zeigte, in die Bewegung gekommen war.
    »Diese Hurensöhne wollen uns angreifen, Sir Thomas«, erklärte der König. »Wir können nicht zulassen, was hier geschehen würde«, er deutete auf die schlammverschmierten Franzosen, die sich vor der Linie der Engländer türmten, »wenn sie tatsächlich durchkommen.«
    Diesmal musste sich Garsul übergeben.
    Vielleicht war es nur die angesammelte Abscheu, die zu viel für ihn geworden war, aber vielleicht steckte auch mehr dahinter. Auf jeden Fall war es für ihn zu viel, als er sah, wie die Engländer begannen, systematisch die hilflosen Franzosen abzuschlachten. Sie trieben Dolche durch geschlossene Visiere, oder sie hackten mit Äxten die Rüstungen auf, um an die Männer zu gelangen, die sich unter dem schützenden Panzer befanden.
    Schließlich wandte er sich vom Bildschirm ab.
    »Ton aus!«, befahl er energisch. »Wir müssen uns das nicht auch noch anhören!«
    Als die Übertragung der Schreie und der flehentlichen Bitten und der Stoßgebete verstummte, musste sich Garsul

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