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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kommst. Aber erwarte nicht von mir, dass ich für dich Partei ergreife, wenn deine dich liebenden Kinder mit Tränen in den Augen ansehen, weil du ihnen eine Portion Bambi Stroganoff zum Abendessen vorgesetzt hast.«
    »Hah! Als ob dieser alberne Film irgendeinen von euch jemals von einer Portion Fleisch abgehalten hätte! Velociraptoren kümmert es nicht, woher das Fleisch kommt. Wichtig ist nur, dass es frisch ist.«
    »Das weiß ich. Aber du weißt genauso, dass sie sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, dich mit traurigen Blicken zu bedenken.« Wieder schüttelte Sharon den Kopf. »Und gib nicht mir die Schuld, sondern deiner Mutter.«
    Dvorak dachte kurz darüber nach und suchte nach einer passenden Erwiderung, doch es wollte ihm nichts einfallen. Also begnügte er sich damit, ihr die Zunge rauszustrecken, sie noch einmal an sich zu drücken und sich dann auf den Weg zum wartenden Pick-up zu machen.
    »Und? Hat sie dir Vorhaltungen gemacht?«
    »Lass dir gesagt sein«, erklärte Dave Dvorak in ernstem Tonfall an seinen Schwager Rob Wilson gerichtet, »dass ich in meinem Haushalt der Herr bin. Jede meiner Launen ist ein unbedingter Befehl, jeder meiner Wünsche wird von allen auf der Stelle erkannt und erfüllt.«
    »O ja, ganz sicher«, gab Wilson zurück und verdrehte die Augen. »Du erinnerst dich doch daran, dass ich meine süße kleine Schwester schon seit fast vierzig Jahren kenne, nicht wahr?«
    »Wenn das der Fall ist, dann solltest du aber auch wissen, dass deine süße kleine Schwester es bestimmt nicht mag, wenn du mit solchen Jahreszahlen um dich wirfst«, hielt Dvorak ihm vor.
    »Ich kann sie noch immer in drei von vier Versuchen schlagen.« Wilson hob ein wenig das Kinn an.
    »Ich meine, mich an ein Thanksgiving-Essen erinnern zu können«, konterte Dvorak schwärmerisch, »bei dem sie dir beinahe die rechte Kniescheibe gebrochen hätte.«
    »Aber nur, weil ich ihr nicht wehtun wollte.«
    »Wenn du das sagst.« Dvorak wandte den Blick von der Straße ab und sah grinsend seinen Schwager an. »Bist du dir auch ganz sicher, dass es nicht so war, dass sie dir nicht wehtun sollte?«
    »Tja, weißt du, die Möglichkeit habe ich schon mal in Erwägung gezogen, aber nur ganz, ganz flüchtig«, räumte Wilson ein, dann mussten sie beide lachen, und Dvorak schaute wieder durch den auf die Windschutzscheibe prasselnden Regen nach draußen.
    Die beiden Männer verstanden sich gut. Dvorak, ein von der Nationalen Schusswaffenvereinigung NRA zertifizierter Ausbilder für den Umgang mit Schusswaffen, war Chef einer Indoor-Schießanlage. Wilson, der zwanzig Jahre beim US Marine Corps gedient hatte, war anschließend zur Polizei gegangen, wo er es in einer kleineren Gemeinde bis zum Sergeant gebracht und als Schusswaffenausbilder gearbeitet hatte, bis es bei einer Verfolgungsjagd zu einem Unfall kam, bei der er sich ein Bein brach. Da diese Verletzung eine dauerhafte erhebliche Einschränkung seiner Beweglichkeit nach sich zog, musste er seinen Dienst quittieren und bekam eine Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt. Er zählte zu den besten Pistolenschützen, denen Dvorak je begegnet war (er führte üblicherweise Buch beim einmal wöchentlich stattfindenden Wettschießen auf seiner Anlage), und noch als Wilson bei der Polizei gewesen war, hatte er nebenbei bei Dvorak gearbeitet. Sein eigenes NRA-Zertifikat hatte er noch während seines Polizeidienstes erhalten, also war es nur logisch gewesen, dass er sich in das Geschäft einkaufte und Vollzeit dort arbeitete. Es war eine sehr angenehme Konstellation, die ihnen beiden die Gelegenheit gab, jede Woche beträchtliche Mengen Munition zu verschießen und dafür auch noch bezahlt zu werden. Sharon Dvorak und Veronica Wilson sprachen zwar immer von »den Jungs und ihren Spielzeugen«, aber keiner von beiden störte sich daran. Und abgesehen davon waren beide Frauen dafür bekannt, dass sie noch besser schossen als die Männer.
    Die Jagdsaison gehörte zu seinen bevorzugten Zeiten im Jahr, auch wenn er sich angesichts des Wetters an diesem Tag die Frage gefallen lassen musste, wieso das eigentlich der Fall war. Allerdings war es auch erst fünf Uhr, und bis zum Anbruch der Dämmerung blieb noch Zeit genug für eine Wetterbesserung, sagte er sich voller Zuversicht.
    Im Augenblick waren sie auf der US-276 in Richtung Travelers Rest unterwegs, Fernziel war die Caesars Head/Jones Gap Wildlife Management Area gleich südlich der Grenze zwischen den Bundesstaaten South und

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