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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Körper versuchte, sich noch flacher an den Boden zu pressen, während die durchdringenden Schwingungen von der anderen Seite des Gebirgskamms immer lauter wurden. Er hasste diese Empfindung, doch zugleich war er dankbar für sie – auf die gleiche Weise, wie es ihm zuwider war, keine Munition für den 40-Millimeter M203-Granatenwerfer mehr zu haben, der üblicherweise mit seinem M16A4 verbunden war, und er gleichzeitig dennoch dankbar und heilfroh darüber war, dass er immer noch genügend Munition für das Gewehr selbst zur Hand hatte.
    Seine Aufmerksamkeit war weiter auf das »Geräusch« der Aufklärungsdrohne der Aliens gerichtet, aber ein Teil seines Verstands kehrte dennoch zu den Geschehnissen der letzten eineinhalb Wochen zurück.
    Es war ihm gelungen, jeden Kontakt mit serbischen Zivilisten zu vermeiden und seinen kleinen Trupp über die Donau nach Rumänien zu bringen. Das hatte fast drei Tage in Anspruch genommen, und kaum waren sie auf der rumänischen Seite der Grenze angelangt, waren sie auch schon auf die Überreste verschiedener rumänischer Infanteriezüge gestoßen. Es war nicht zu übersehen gewesen, dass sie von einem Luftangriff überrascht worden waren – vermutlich von einer Art Shongair-Gegenstück eines Kampfhelikopters. Bei dieser Gelegenheit hatte er zum ersten Mal die Wirkungsweise der Shongair-Waffen zu Gesicht bekommen, und es erfüllte ihn mit so etwas wie Erleichterung, dass die meisten dieser Rumänen an ganz gewöhnlich aussehenden Schusswunden gestorben, nicht aber irgendwelchen außerirdischen Todesstrahlen erlegen waren. Ihm waren aber auch ein paar Krater aufgefallen, deren Inneres ganz eindeutig durch den Einsatz von schwereren Waffen mit einer seltsam glasigen Schicht überzogen war.
    Sie hatten keine Überlebenden finden können. Nach der Lage der Toten zu urteilen, hatten die Angreifer sie verfolgt und jeden einzeln erschossen, der den ersten Schlag überlebt und dann versucht hatte, im nahe gelegenen Wald Deckung zu suchen.
    Es war eine unerfreuliche Entdeckung, und doch bedeutete das Schicksal der Rumänen für Buchevskys zusammengewürfelte und denkbar schlecht ausgerüstete Truppe einen Glücksfall, weil sie sich so bei deren Waffen bedienen konnten, außerdem bei den Handgranaten, den leichten Panzerabwehrwaffen und den MANPADs – der in Russland entwickelten SA-14 »Gremlin«-Variante –, von denen es mehr gab, als sie jemals hätten tragen können. Sie hatten sogar Feldflaschen und Lebensmittelrationen an sich genommen, die für einige Wochen reichen würden. Das Beste war in vieler Hinsicht (zumindest von den Dingen, die Buchevsky betrafen) die Tatsache, dass die momentan von den Rumänen produzierte Version der AK-74 nach dem Beitritt des Landes zur NATO so angepasst worden war, dass mit ihr die standardmäßige 5,56-Millimeter-Munition der NATO verschossen werden konnte. Er hatte bereits befürchtet, er müsste sich von seinem M16 trennen, aber die rumänischen Truppen waren bestens mit genau der Munition ausgerüstet, die er auch für seine Waffe benötigte. Jetzt verfügte jedes Mitglied seines Trupps wenigstens über ein eigenes Gewehr, und die meisten von ihnen besaßen zudem eine halbautomatische Makarov 9-Millimeter-Pistole. Zu jedem Zug hatte auch eine Mörsereinheit gehört, aber schweren Herzens hatte er darauf verzichtet, auch deren Waffen mitzunehmen. Diese Einheit war mit 82-Millimeter-Waffen ausgerüstet gewesen, von denen jede mehr als zwanzig Kilo wog, wozu noch einmal fast vier Kilo für jede Mörsergranate kamen. Mit Blick auf alles, was sie bereits tragen mussten, und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ihnen keinerlei Transportmittel zur Verfügung stand, sowie angesichts seines festen Entschlusses, sich auf kein langwieriges Feuergefecht mit den Shongairi einzulassen, war es ihm einfach nicht möglich gewesen, diese zusätzliche Last vor seinen Leuten zu rechtfertigen. Außerdem war es weitaus sinnvoller, die vorhandenen Kapazitäten für MANPADs und LAWs – also für Leichte Panzerabwehrwaffen – zu nutzen.
    Und wenn sie zum Kampf gezwungen werden sollten – ob nun gegen Aliens oder gegen aufgebrachte Zivilisten –, waren sie in jedem Fall auch so deutlich besser gewappnet, als er es noch vor Kurzem für möglich gehalten hätte.
    Das war die erfreuliche Erkenntnis. Die unerfreuliche war die, dass es nach dem gnadenlosen Bombardement durch die Aliens zu einer Massenflucht aus den großen und kleinen Städten gekommen war. Sie

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