Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
wurde diese Waffe abgefeuert, und am höchsten Punkt des Einschnitts blitzte ein gleißendes Licht auf. Er hörte das entsetzte Kreischen von verletzten und sterbenden Kindern, und unter der Oberfläche seiner rasenden Gedanken erkannte er, was tatsächlich geschehen war … warum er seinen Plan komplett über den Haufen geworfen und die Deckung verlassen hatte und das Leben der Menschen aufs Spiel setzte, für die er verantwortlich war.
    Kinder. Kinder! Sie sollte er schützen, und tief in seinem Herzen klaffte die blutende Wunde seiner eigenen Töchter, jener Kinder, die er niemals wiedersehen würde. Die Shongairi hatten ihm seine Mädchen weggenommen, und er würde ihnen die Kehle mit den bloßen Zähnen herausreißen, sie eigenhändig erwürgen, sie in seinem eigenen Blut ertränken, bevor er zuließ, dass sie auch nur noch einem weiteren Kind etwas antaten.
    »Gunny, erledigen Sie die Fahrzeuge!«, befahl er, ohne dass seine Stimme etwas darüber verriet, zu welcher Erkenntnis er soeben gelangt war.
    »Bin schon dabei, Top!«, bestätigte Meyers und winkte Gutierrez und Robert Szu zu sich. Die beiden trugen so wie Meyers Panzerabwehrwaffen vom Typ RBR-M60 bei sich, die rumänischen Ableger der amerikanischen M72 LAW, womit jegliches Problem hinfällig wurde, das Meyers und die anderen mit der Funktionsweise hätten haben können. Sie besaßen außerdem eine theoretische Reichweite von über tausend Metern und genug Sprengkraft, um die meisten Gefechtspanzer älterer Bauart unschädlich zu machen. Meyers, Gutierrez und Szu liefen bereits durch den dichten Wald in Richtung Straße.
    Buchevsky überließ die weitere Vorgehensweise dem kompetenten Gunny, stattdessen wandte er sich zu Corporal Macomb um und fasste sie an der Schulter.
    »Wenn Gunny das Feuer eröffnet, schalten Sie das Ding da aus«, wies er sie tonlos an und zeigte dabei auf die Drohne, die reglos über dem Massaker in der Luft stand und das ganze Geschehen aufzeichnete.
    »Verstanden, Top.« Macombs Stimme war etwas heller als üblich, und ihr Gesichtsausdruck verriet deutlich ihre Angst. Aber ihre Hände zitterten kein bisschen, als sie den Granatwerfer hochnahm und auf die Schulter legte.
    »Die anderen kommen mit mir!«, rief Buchevsky. Das war zwar alles andere als ein eindeutiger Befehl, doch vier der acht Leute, die ihn noch begleiteten, waren Marines, drei weitere waren Schützen der Army. Außerdem war die taktische Situation brutal einfach.
    Rayzhar sah einen weiteren Uniformierten sterben. Dann fauchte er wütend, als einer von seinen eigenen Soldaten plötzlich schrie, sich aufbäumte und in einer Fontäne aus Blut zu Boden ging. Die Shongairi waren nicht daran gewöhnt, Feinden gegenüberzustehen, deren Geschosse in der Lage waren, ihre Panzerung zu durchdringen. Genau genommen hatte Rayzhar noch nie miterlebt, wie so etwas tatsächlich passierte – jedenfalls nicht durch die Panzerung hindurch, sondern höchstens in der Form, dass eine Körperpartie getroffen wurde, die eben nicht geschützt war –, und er musste eingestehen, dass sich eisige Angst ihren Weg durch seinen kochenden Zorn bahnte. Doch davon würde er sich nicht aufhalten lassen. Ihre Vorgesetzten hatten sie davor gewarnt, dass die Infanteriewaffen dieser Kreaturen stärker waren als jeder mit Muskelkraft bediente Bogen oder sogar die Armbrust, also jene Arten von Waffen, mit denen die Shongairi bei vorangegangenen Eroberungen konfrontiert worden waren. Es war nicht so, als hätte er zumindest intellektuell nicht verstanden, dass es dazu kommen könnte. Natürlich hatte er es eigentlich nicht erwartet, hätte aber auch nicht sagen können, worauf er sich nun vorbereitet geglaubt hatte. Aber jetzt waren nur noch drei bewaffnete Menschen übrig. Nur noch drei, und dann …
    Buchevsky hörte die Explosionen, als die Fahrzeuge der Aliens Flammen und Rauch erbrachen. Fast im gleichen Moment jagte die SA-14 von einer Feuerspur verfolgt auf die wie in der Luft erstarrte Drohne zu, und in diesem Moment wurden zwei Dinge deutlich. Erstens strahlten die Drohnen ohne Rücksicht auf die wahre Natur ihres Antriebs genug Hitze aus, um von der Gremlin erkannt zu werden. Zweitens war das Material, aus dem die Drohnen bestanden, nicht widerstandsfähig genug, um den Aufprall eines ein Kilo schweren Sprengkopfs zu überleben.
    Er richtete den leuchtenden Punkt seines Gewehrvisiers auf den fremdartigen, schmalen, an einen Hund erinnernden Alien, dessen fuchtelnde Hände den Eindruck

Weitere Kostenlose Bücher