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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und trotteten in Richtung Tür, während sie leise zu knurren begannen, da sie die Anspannung der Menschen um sie herum spürten. Merlin – der Rüde, der mit seinen rund sechzig Kilo der größere der beiden Hunde war – wollte sich an Wilsons Beinen vorbeizwängen, um auf die Veranda zu gelangen, aber ein ruhiger Befehl von Dvorak sorgte dafür, dass er seine Bemühungen einstellte. Stattdessen stand er nur da, den Kopf etwa in Höhe von Wilsons Knie, während die Hündin sich auf die andere Seite des Menschen begab und dann so aufmerksam auf die Geräusche von draußen lauschte wie die beiden Männer.
    Auch die Kinder waren mit einem Mal mucksmäuschenstill. Sharon und Veronica setzten sich zu ihnen und nahmen sie in den Arm. Unterdessen ließen die Männer die Stelle nicht aus den Augen, an der die Zufahrt den Schutz der Bäume verließ.
    Keiner von ihnen sagte ein Wort, aber sie wussten, dass das massive Gittertor, das die Einfahrt versperrte, mit schwerer Kette und Vorhängeschloss gesichert gewesen war, und sie hatten niemanden hierher eingeladen.
    Die Frontpartie eines SUV kam zwischen den Schatten der dicht an dicht stehenden Bäume zu beiden Seiten der Auffahrt zum Vorschein. Sofort entspannte sich Dave ein bisschen, da der Wagen in den Farben des National Park Service lackiert war und der rothaarige Mann hinter dem Lenkrad eine deutliche Ähnlichkeit mit Sharon und Rob aufwies.
    Er schaute zu Wilson und erkannte, dass sein Schwager nicht mehr ganz so nervös war. Dann erwiderte Wilson den Blick, deutete mit einem Nicken nach draußen und verließ die Hütte, um den Besucher zu begrüßen. Dvorak sah ihm nach, ließ aber das Gewehr vorerst nicht sinken.
    »Rob.« Der Fahrer war inzwischen ausgestiegen, hielt einen Schlüssel hoch, der auf das Vorhängeschloss passen musste, und steckte ihn ein. Die nunmehr freie Hand hielt er Wilson hin. »Ich könnte schwören, dass eure Zufahrt jedes Mal steiler wird, wenn ich herkomme.«
    »Dennis«, entgegnete Wilson und machte einen Schritt auf den Mann zu, damit er ihm die Hand schütteln konnte … und damit er zugleich nahe genug war, um unauffällig einen Blick in den Wagen zu werfen und sich zu vergewissern, dass niemand sonst mitgekommen war. Während er Dennis’ Hand fester drückte, schaute er über die Schulter in Richtung Hütte und nickte knapp. »Ich hatte mich schon gefragt, wann du wohl hier auftauchen wirst. Wie geht es dir und Millie? Habt ihr schon überlegt, ob ihr herkommen wollt?«
    »Ganz so schlimm ist es gar nicht … noch nicht jedenfalls«, antwortete Dennis Vardry seinem Cousin dritten Grades. Er nahm die Hand weg und schob seinen Hut ein Stück weit zum Hinterkopf, dann sah er sich um und verzog frustriert den Mund. »Weißt du, ich habe dich und Dave einfach nur für verrückt gehalten, als ihr damals angefangen habt, das Ganze hier umzubauen. Aber Millie und ich haben uns hier mehr als einmal gut erholt, vor allem seit du Forellen im Teich angesiedelt hast und seit ihr den Picknickunterstand gebaut habt.«
    »Ja, richtig«, stimmte Dvorak ihm zu und kam nach draußen auf die Veranda. Die beiden Schäferhunde drängten sich an ihm vorbei, das Knurren hatten sie inzwischen eingestellt, und stattdessen liefen sie zu Vardry, um von ihm ihre Streicheleinheiten einzufordern. »Wir dachten ja selbst auch, dass wir spinnen. Um ehrlich zu sein, das wäre mir lieber gewesen als das, was wir jetzt haben.«
    »Da können wir uns die Hand reichen«, sagte Vardry und bückte sich ein wenig, um Merlin zu streicheln, woraufhin Nimue sich auf die Hinterbeine stellte und die Vorderpfoten auf seinen Schultern abstützte, damit er ihr die Brust kraulte. Ihm fiel das Gewehr in Dvoraks Händen auf, und genauso hatte er das Halfter am Hosenbund seines Cousins bemerkt, aber zu keiner der Waffen ließ er irgendetwas verlauten.
    Genauso, wie sie kein Wort über die Handfeuerwaffen verloren, die er bei sich trug … und über das Ruger Mini-14, das in seinem SUV griffbereit lag.
    »Und mit dir und Millie ist wirklich alles in Ordnung?«, vergewisserte sich Dvorak. Dennis und Mildred Vardry hatten keine Kinder, und Mildred war seit einer Wirbelsäulenverletzung in jungen Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen. Sie selbst war eine unbezwingbare Kämpfernatur, die sich von diesem Handicap nicht unterkriegen ließ, allerdings wusste er, dass Dennis inzwischen noch mehr in Sorge um sie sein musste als früher. »Weißt du«, redete er weiter. »Rob und ich fanden schon

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