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Der Winterschmied

Der Winterschmied

Titel: Der Winterschmied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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still wurde.
    »Na schön, Jungs«, verkündete er. »Wir bleiben hier!«
    W AS ?fragte der Fährmann.O NEIN IHR VERLASST DIE U NTERWELT! I CH WILL EUCH NICHT NOCH MAL HIER UNTEN HABEN! W IR FINDEN NOCH IMMER F LASCHEN VOM LETZEN MAL AB INS B OOT MIT EUCH AUF DER S TELLE!
    »Potzblitz, das geht nich', Kumpel«, sagte Rob Irgendwer. »Wir haben die Pflicht, diesem Jungen zu helfen, weißte. Wo er nich' hingeht, gehen auch wir nich' hin!«
    M AN ERWARTET VON N IEMANDEM, DASS ER HIERBLEIBEN WILL !, protestierte der Fährmann.
    »Ach, bald geht's hier wieder richtig rund«, sagte Rob Irgendwer grinsend.
    Der Fährmann trommelte mit den Fingern auf den Ruderschaft. Sie klickten wie Würfel.
    N A SCHÖN. ABER EINS MÖCHTE ICH KLARSTELLEN: E S WIRD AUF KEINEN FALL GESUNGEN!
    Roland zerrte das Mädchen ins Boot. Die Bogels kamen zwar nicht näher, aber als der Fährmann das Boot vom Ufer abstieß, trat der Große Yan Roland auf den Fuß und deutete nach oben. Hunderte gekritzelte Linien aus orangefarbenem Licht huschten über die Höhlendecke. Und am anderen Ufer waren es noch mehr.
    »Was macht der Plan, Herr Held?«, fragte Rob Irgendwer leise und kletterte vom Helm des Jungen herunter.
    »Ich warte auf den richtigen Moment«, sagte Roland von oben herab. Dann schaute er die Nicht-Tiffany an. »Ich bin gekommen, um dich hier rauszubringen«, sagte er, wobei er versuchte, ihr nicht in die Augen zu sehen. »Du?«, fragte die Nicht-Tiffany so, als fände sie diese Vorstellung amüsant.
    »Nun, wir«, korrigierte sich Roland. »Alles ist...«
    Mit einem dumpfen Schlag stieß das Boot auf der anderen Seite des Flusses ans Ufer, wo die Bogels so dicht an dicht standen wie die Halme auf einem Kornfeld.
    »Also los«, sagte der Große Yan.
    Roland zog die Nicht-Tiffany einige Schritte weit mit sich und blieb dann stehen. Wenn er blinzelte, bestand der Weg vor ihnen aus einer einzigen wimmelnden, orangefarbenen Masse. Wieder spürte er das leichte Ziehen, nicht stärker als eine Brise. Aber es machte sich auch in seinem Ge hirn bemerkbar. Kalt und nagend. Das war idiotisch. Es konnte nicht klappen. Es überforderte ihn. Mit solchen
    Dingen kam er nicht zurecht. Er war eigensinnig, unbedacht und ungehorsam, wie seine... Tanten... sagten.
    Hinter ihm rief der Doofe Wullie in seiner fröhlichen Art: »Sorg dafür, dass deine Tanten stolz auf dich sin'!« Roland drehte sich halb um. »Meine Tanten?«, erwiderte er zornig. »Ich erzähl dir mal was von meinen Tanten...«
    »Keine Zeit, Junge!«, rief Rob Irgendwer. »Mach dich ans Werk!«
    Roland blickte sich um. In seinem Kopf loderte der Zorn.
    Unsere Erinnerungen sind real, dachte er. Und ich lasse mir das nicht bieten!
    Er wandte sich an die Nicht-Tiffany und sagte: »Hab keine Angst.« Dann streckte er die linke Hand aus und flüsterte: »Ich erinnere mich... an ein Schwert...«
    Als er die Augen schloss, war es da - so leicht, dass er es kaum fühlte, so dünn, dass er es kaum sah, ein Strich in der Luft, der hauptsächlich aus Schärfe bestand. Tausend Feinde hatte er damit im Spiegel getötet. Dieses Schwert war nie zu schwer und bewegte sich wie ein Teil von ihm, und jetzt hielt er es in der Hand. Eine Waffe, die alles niederstreckte, was einen festhielt, log und stahl. Er packte fest zu und lächelte.
    »Vielleicht kann man tatsächlich jemanden in einem Rutsch zum Helden machen«, sagte Rob Irgendwer nachdenklich, während gekritzelte Bogels aus dem Nichts entstanden und wieder verloschen. Er sah den Doofen Wullie an. »Doofer Wullie«, sagte er, »erinnerst du dich, wie ich dir mal versichert hab, dass du manchmal genau das Richtige sagst?«
    Der Doofe Wullie wirkte verblüfft. »Um ganz ehrlich zu sein, Rob: Nein, ich erinnere mich nich' daran, dass du mir jemals so was gesagt hast.«
    »Ach?«, erwiderte Rob Irgendwer. »Nun, wenn ich es getan hätte, so wäre dies eine jener Gelegenheiten gewesen.«
    Der Doofe Wullie sah Rob besorgt an. »Das is' doch in Ordnung, oder? Ich habe was Richtiges gesagt?«
    »Ja, das hast du, Doofer Wullie. Zum ersten Mal. Ich bin stolz auf dich«, sagte Rob.
    Ein fettes Grinsen machte sich im Gesicht des Doofen Wullie breit. »Potzblitz! He, Jungs, ich habe...«
    »Aber übertreib es nich'«, fügte Rob hinzu.
    Roland schwang sein Schwert aus Luft, und die Bogels teilten sich wie Spinnweben. Es kamen mehr und immer mehr, doch der silberne Strich fand sie alle und hieb ihm den Weg in die Freiheit frei. Die Angreifer wichen zurück, versuchten

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