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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Schwertkämpfer in einer aufwendigen Highland-Uniform, die mit militärischen Auszeichnungen gespickt war, beugte sich zu Lord Bayar, um ihm etwas zu sagen. Bayar schüttelte mit finsterer Miene den Kopf, ohne den Blick von Han und Raisa abzuwenden.
    Hinter ihnen stand Averill Lightfoot Demonai, Gemahl der Königin und Raisas Vater, neben einem hübschen blonden Mädchen mit großen blauen Augen. Lightfoot legte ihr eine Hand beruhigend auf die Schulter, aber vielleicht wollte er auch nur, dass sie sitzen blieb. Sie schien groß und schlank zu sein und trug Diamanten um den Hals und an den Handgelenken und eine Art Kinderkrönchen auf dem Kopf.
    Sie sah Raisa zwar nicht ähnlich, aber Han vermutete, dass es sich um ihre jüngere Schwester Prinzessin Mellony handelte.
    Sie zumindest war beeindruckt von der Darbietung. Es sah aus, als würde sie Todesängste ausstehen.
    Mittlerweile hatten sich die Blaujacken formiert. Sie standen mit blanken Schwertern in einer Reihe vor dem Podest, bildeten dabei aber nur ein schwaches Hindernis. Sie haben Mumm, dachte Han, sich Wölfen entgegenzustellen, die aussehen, als könnten sie zwei von ihnen auf einmal verschlingen.
    Die Wölfe griffen jedoch nicht an. Sie stellten sich in einer Reihe vor den Blaujacken auf, ließen sich dann auf die Hinterbeine nieder und fletschten ihre großen Zähne.
    Für einen langen Moment herrschte absolute Stille, abgesehen von dem Flattern der Banner im Wind. Selbst die Menge auf den unteren Hängen war jetzt vollkommen ruhig geworden, als würden alle den Atem anhalten.
    »Wer seid Ihr?«, fragte Lord Bayar. »Wie könnt Ihr es wagen, unsere Gedenkfeier für Königin Marianna mit einer derartigen Zauberei zu stören?«
    Raisa antwortete mit ihrer hellen, klaren Stimme. »Kennt Ihr mich nicht mehr, Lord Bayar?«
    Han achtete während ihrer Worte auf Prinzessin Mellony. Mellony zuckte zusammen und wurde aschfahl. Averill beugte sich hinunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    Eine große, stämmige Frau mit einem langen, grauen Zopf schob sich jetzt nach vorn, bis sie Prinzessin Mellony erreichte und hinter ihr stehen blieb. Sie legte ihr die Hände auf die Schultern, während ihr Tränen übers Gesicht strömten. »Süße, heilige Herrin!«, rief sie mit einer weit tragenden Stimme, als hätte man sie darin geschult. »Prinzessin Raisa ist zurückgekehrt! Lang lebe das Grauwolf-Geschlecht!«
    »Manche mögen sich durch einen Magiertrick narren lassen … aber ich nicht«, rief Lord Bayar so laut, als wollte er die Frau übertönen. »Das ist nichts weiter als ein hübsches Zauberkunststückchen, das jedoch vor allem von schlechtem Geschmack zeugt. Das vor allem denjenigen Angst macht, die hergekommen sind, um unsere verstorbene Königin zu ehren. Bitte gebt Euch zu erkennen oder lasst uns in Frieden. Wenn nicht, werde ich Euch ungeachtet dessen, wer und was Ihr seid, vor den Rat bringen lassen.«
    »Lord Bayar«, sagte Raisa. »Ich bin Raisa ana’ Marianna, Erbin des Grauwolfthrons. Ich bin gekommen, um meine Mutter zu betrauern. Nicht einmal ein Magier mit einem Herz aus Stein würde mir das verweigern.«
    Und damit nahm Han das strahlende Licht um sie herum so weit zurück, dass es nur noch ein schwaches Glühen war. Gleichzeitig lenkte er weitere Macht in seine magischen Barrieren; er war froh darüber, dass er sein Amulett in den vergangenen Tagen randvoll mit Energie aufgefüllt hatte.
    Ein Gemurmel lief durch die Anwesenden wie der Wind durch Espen.
    Da nahm Han rechts von sich eine Bewegung wahr. Dancer. Er näherte sich dem Rand des Podestes, die Augen auf den Hohemagier geheftet. Er verstärkte die Barrieren aus der anderen Richtung, jederzeit zum Eingreifen bereit, wenn es nötig werden sollte. Niemand außer Han konnte ihn sehen; Dancer war in einen Zauber gehüllt, und alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf die Erscheinung, die sich direkt vor ihnen befand.
    Micah stand stocksteif da; er starrte Raisa an, als wäre sie ein Geist. Er schloss die Augen und öffnete sie dann wieder, als könnte sie in der Zwischenzeit verschwinden.
    Fionas blasse Augen waren auf Han gerichtet, ihr Blick tastete über ihn hinweg wie ein stählernes Schwert.
    Lord Bayar hatte ein ziemlich überzeugendes Straßengesicht aufgesetzt, wie Han zugeben musste. Als sein Blick auf Han fiel, zogen sich seine Augen ein kleines bisschen zusammen, aber das war auch schon der einzige Hinweis darauf, dass der Hohemagier ihn erkannt hatte. Ansonsten verriet seine Miene

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