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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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abgewinkelt.
    Der schreckliche Gestank von verbranntem Fleisch drang so unangenehm in Raisas Kehle und Nase, dass ihre Augen tränten. Sie wich zur Wand zurück und hustete heftig. Ihr Magen fühlte sich so an, als wollte er sich entleeren.
    Der in Flammen stehende Attentäter rannte quer durch den Raum auf das Fenster zu. Raisa wusste nicht, ob er auf diese Weise entkommen oder einfach nur unten im Fluss die Flammen löschen wollte.
    Han setzte ihm nach. Der als Blaujacke verkleidete Mann hockte sich auf das breite Fensterbrett, dann stürzte er sich aus dem offenen Fenster und fiel wie ein flammender Stern aus ihrem Blickfeld.
    Raisa drückte sich gegen die Wand; sie ließ den Stock zu Boden gleiten und begann, unkontrolliert zu zittern. Han trat zu ihr und hielt sie an den Schultern fest. »Alles in Ordnung?«, fragte er und sah ihr eindringlich in die Augen. »Hat dich einer von ihnen verletzt? Haben sie dir auch nur den kleinsten Kratzer verpasst?«
    Sie wusste, dass er an Gift dachte, und schüttelte stumm den Kopf.
    Han ließ sie los und stapfte durch den Raum. Er beugte sich über die beiden Attentäter, die auf dem Boden ihres Schlafzimmers lagen, und tastete am Hals nach ihrem Puls. Dann sah er auf und schüttelte den Kopf. »Versuch beim nächsten Mal bitte, jemanden am Leben zu lassen, damit wir ihn befragen können, ja?«, sagte er.
    »Das musst du gerade sagen«, gab sie zurück, als sie allmählich wieder zu Kräften kam. »Menschen einfach so in Brand zu stecken, du …« Sie hielt abrupt inne, als ihr seine Mutter und seine Schwester einfielen.
    »D-danke«, flüsterte sie. »Danke dafür, dass du mir schon wieder das Leben gerettet hast.«
    »Nein«, sagte er plötzlich und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Du warst das. Du ganz allein, verstanden? Ich war nie hier.«
    Raisa starrte ihn an; sie vergaß augenblicklich, dass sie sich hatte übergeben wollen. »Was redest du da?«
    »Es wird unserem Plan nicht dienlich sein, wenn deine Feinde glauben, dass ich dir schon wieder das Leben gerettet habe«, sagte Han. »Denn dann müsstest du natürlich dankbar sein, oder?«
    »Unserem Plan?«, stammelte sie. Irgendwie hatte sie gar nicht mitbekommen, dass sie überhaupt einen hatten.
    Han kaute an seiner Unterlippe und dachte nach, während er mit den Fingern seiner rechten Hand einen ungleichmäßigen Rhythmus auf seinen Oberschenkel trommelte. Dann holte er eine Lampe vom Tisch, blies das Licht aus und warf sie auf den Boden. Öl spritzte überallhin.
    »Was tust du da?«, rief Raisa und sprang zur Seite, um zu verhindern, dass sie von den Glasscherben getroffen wurde.
    Sie hörte Rufe im Korridor, und dann klang es, als würde sich jemand gegen die verriegelte Tür werfen. »Hoheit!«, rief eine Stimme, die vor Angst und Verzweiflung ganz rau klang. Bam! Jemand warf sich erneut gegen die Tür. »Raisa!«
    Es war Amon.
    Han legte ihr wieder die Hände auf die Schultern und sah ihr in die Augen. »Folgendes ist passiert: Du hast den einen Mann mit der Lampe in Brand gesetzt, woraufhin er aus dem Fenster gesprungen ist. Die beiden anderen hast du mit deinem Stock erledigt.«
    Raisa schüttelte störrisch den Kopf. »Nein. Absolut nein. Ich werde nicht …«
    »Bitte«, sagte er. »Bitte, bitte, tu es. Es ist fast die Wahrheit, und glaub mir, es ist sicherer.«
    Es ist fast die Wahrheit?
    Die Tür zum Korridor zersplitterte, und sie zuckten beide zusammen.
    »Lass Hauptmann Byrne besser rein, bevor er sich noch verletzt«, sagte Han. Er starrte sie noch einen Moment lang an. »Du kannst ziemlich gut mit dem Stock umgehen. Das ist beruhigend. Aber ich werde nicht zulassen, dass so etwas noch einmal passiert.«
    Und damit verschwand er in seine Räume, zog die Tür hinter sich zu und verschloss sie.
    Raisa lief gerade in das andere Zimmer, als die Tür nachgab und vier Wachen mit blanken Schwertern in den Raum stürmten. Einer von ihnen war Amon.
    Unverzüglich positionierten sie sich um Raisa herum, sodass sie sich in der Mitte eines Blaujackenkreises mit nach außen gerichteten Schwertern befand. Kurz darauf tauchten weitere Blaujacken auf und verteilten sich in ihren Zimmern.
    »Es ist vorbei«, sagte Raisa erschöpft und wischte sich mit dem Handrücken einen Blutstropfen vom Gesicht. »Es waren drei. Einer ist durchs Fenster verschwunden. Die anderen beiden liegen tot im Schlafzimmer.«
    »Beim Blute des Dämons«, fluchte Amon und sah sich um. Er behielt seine wachsame Haltung bei, bis er

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