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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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unbeschwert, »habe ich die Anordnung mehrerer Türme angepasst, so dass ihre Positionen nun einer numerischen Reihe entsprechen. Ich habe den Bautrupps bereits neue Anweisungen gegeben.«
    »Sie können doch nicht irgendwelche Teile des Gesamtwerks verändern! Alle Einzelheiten orientieren sich an einem übergeordneten architektonischen Plan.«
    »Alles sollte sich am großen Plan von Muad'dib orientieren! Die Änderungen wurden aus religiösen Gründen vorgenommen. Sie haben kein Verständnis für die Erfordernisse der orthodoxen Lehre, Bludd.«
    »Und Sie haben nicht die geringste Ahnung von Architektur!« Bludd wusste genau, dass Korba seine Meinung nicht ändern würde, und er war klug genug, den Mann nicht zu einem Duell herauszufordern. Obwohl er überzeugt war, dass er Korba besiegen konnte, durfte er den Einfluss des Anführers der Fedaykin nicht unterschätzen.
    Als das Fluggefährt einen spiralförmigen Turm umkreiste, der der Schwerkraft zu trotzen schien, blickte Korba nachdenklich auf die winzigen Arbeiter hinab. »Stellen Sie meine Entscheidungen nicht infrage, Bludd. Ich habe neben Muad'dib in der Wüste gekämpft und mit ihm in meinem Sietch gelebt. Ich war einer seiner Schüler, als er seine Zauberkräfte gelehrt hat. Wir haben Seite an Seite Blut vergossen und gemeinsam viele Harkonnens getötet. Ich gehörte zu den Ersten, die ihn Usul nannten, und ich war dabei, als er Feyd-Rautha tötete.«
    Bludd konnte nicht fassen, dass dieser Wüstenkämpfer ihn in ein derart kindisches Spiel hineinziehen wollte. Trotzdem erwiderte er: »Ich kannte Paul Atreides schon, als er noch ein ungezogener Bengel war, und ich habe ihm das Leben gerettet, als Ihre Mutter noch den Gestank aus Ihren Windeln gekratzt hat. Lesen Sie in den Geschichtsbüchern nach, Korba – in der Imperialen Geschichte. Rivvy Dinari hat die meiste Anerkennung erhalten, aber ich war an seiner Seite, als es zum Hochzeitsmassaker kam. Ich kenne die Wahrheit, genauso wie Paul.«
    » Imperiale Geschichte«, wiederholte Korba verächtlich. »Paul Atreides. Ich rede hier von Muad'dib und nicht vom Sohn eines Aristokraten des Landsraads. Sein Leben vor seiner Ankunft im Sietch Tabr, bevor er den Namen Usul erhielt, ist jetzt kaum noch von Bedeutung.«
    »Man kann einen Menschen nicht kennen, wenn man nur sein halbes Leben kennt«, sagte Bludd verärgert. »Ist das nicht der Grund, warum Prinzessin Irulan seine Biografie geschrieben hat, die Sie alle wie einen heiligen Katechismus mit sich herumtragen? Wenn sein früheres Leben ohne Bedeutung wäre, hätte er mir niemals einen so bedeutenden Posten anvertraut.« So! , dachte Bludd.
    Als Korba schwieg, justierte der Schwertmeister die Temperaturregler des versiegelten Fluggefährts nach. Er trug förmliche Kleidung, keinen dreckigen Overall oder Arbeiterkittel. In der Öffentlichkeit präsentierte sich Bludd gern in angemessener Garderobe. Die Wüstenrüpel konnten sehr viel von ihm lernen, was Stil und gute Manieren betraf. Korba hingegen schien nicht einmal bereit zu sein, seinen Destillanzug zu regelmäßigen hygienischen Zwecken auszuziehen, und in der geschlossenen Kabine war sein Gestank fast unerträglich. Bludd überlegte, ob er sich wenigstens die Nasenstöpsel eines Destillanzugs besorgen sollte, um die Luft filtern zu können.
    Dann dachte er an seinen verlorenen Freund Dinari und betrauerte seinen viel zu frühen Tod. Obwohl der übergewichtige Schwertmeister im Assassinenkrieg gefallen war, hatte er als Belohnung großen Ruhm für seine Taten geerntet. Und wenn es keinen Sekundenbruchteil des Zögerns gegeben hätte, hätte man sich auch an Bludd als Helden des Hochzeitsmassakers erinnert und nicht als unfähigen Versager. Ilesa war gestorben, und er hätte sie beschützen sollen. Ganz gleich, welche Leistungen er in den folgenden Jahren vollbracht hatte, die Geschichte würde niemals vergessen, dass er seine einzigartige Chance verpasst hatte, sich zu einer lebenden Legende zu machen.
    Stattdessen wurde er nun zu einer Fußnote in einem kurzen Kapitel über die frühen Jahre des Muad'dib degradiert. Irulan schrieb gerade über diese Phase von Pauls Leben, und Bludd war sich nicht sicher, ob sie ihn in ihrer angeblich objektiven Dokumentation besonders wohlwollend behandeln würde. Bisher war sie jedoch recht nett zu ihm gewesen, so dass er sie vielleicht überreden konnte, ein oder zwei freundliche Worte über ihn einzufügen ...
    Er richtete sich im Cockpit des Inspektionsfahrzeugs

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