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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Bediensteten zu enormer Loyalität inspiriert, wie sie sich in Gurney Halleck, Duncan Idaho, Thufir Hawat und vielen anderen verkörperte. Doch diese Loyalität war nie rücksichtslos gewesen. Was hatten diese Arbeiter damit erreicht, wie hatten sie ihm geholfen, indem sie draußen auf den Dünen starben? Welchen Dienst hatten sie Muad'dib mit ihrem Opfer erwiesen?
    Obwohl die immer stärker werdende Religion um ihn herum ein Motor war, der seinem Djihad den nötigen Antrieb gab, bestand die Gefahr, dass sie seiner Kontrolle entglitt. Religionen waren außergewöhnlich wirksam, aber sie konnten auch sehr unberechenbar werden ... und Paul stand im Zentrum beider Möglichkeiten. Die Menschen sahen nur ihn und nicht die Korona aus Konsequenzen, die jede seiner Handlungen umgab.
    Paul trug nun nicht mehr den bequemen, staubigen Destillanzug, in dem er Sietch Tabr besucht hatte, sondern ein fließendes braun-goldenes Gewand, als er auf dem großen behelfsmäßigen Thron Platz nahm, der für die Dauer der Bauarbeiten hier aufgestellt worden war. Irgendwann würde er den überdimensionierten Sitz aus Hagal-Quarz herbringen lassen, den legendären Löwenthron der Corrino-Dynastie. Doch vorläufig zog Paul es vor, keine Erinnerungen an Shaddam IV. zu wecken. Er blickte sich im weitläufigen Saal um, während die Zuschauer stehend ihre Positionen einnahmen, die von ihrem Rang und ihren Verbindungen abhingen.
    Durch eine Seitentür trat Chani ein, gekleidet in ein weites grünes Gewand mit goldenem Kragen. Ihr folgten drei Fremen-Frauen in blassgrauen Roben, die so geschneidert waren, dass sich darunter Waffen verstecken ließen. Die sechsjährige Alia kam forsch in ihrem schwarzen Gewand hereingeschritten und blieb neben Pauls Thron stehen, als wäre sie seine Leibwächterin.
    In Anbetracht der Gewalt, die Thorvalds Rebellen immer wieder entfesselten, und des lächerlich niedrigen Preises, der auf die Köpfe von Muad'dib und seiner Familie ausgesetzt war, hatte Paul schlagkräftige Wächterinnen beauftragt, Chani, Alia und selbst Irulan zu begleiten und zu beschützen. Auch seine Mutter sollte demnächst zu einem kurzen Besuch erscheinen, und er wollte ihr den gleichen Schutz gewähren. Er hatte nicht vor, irgendein Risiko einzugehen.
    Erneut dachte er an die Gruppe der fanatischen Arbeiter auf der Düne, die sich dem tödlichen Sturm gestellt hatten, um ihre Treue zu beweisen. Aber was hatten sie damit eigentlich erreicht? Dabei waren diese Männer seine Anhänger gewesen!
    In der Nähe der massiven Eingangstüren wurden Rufe laut, und Paul sah, wie seine Fremen-Wachen sich ein Handgemenge mit Gefangenen in grünen Gewändern lieferten – Priester einer kleinen Sekte. Kurz darauf hatten die Wachen die Situation wieder unter Kontrolle, obwohl sie dazu Lähmknüppel einsetzen mussten. Paul beobachtete die grobe Behandlung der Gefangenen ohne Kommentar. Da er wusste, was diese Priester getan hatten, fiel es ihm schwer, nicht ihre sofortige Exekution anzuordnen. Dieses Schicksal erwartete die Männer ohnehin. Manche Dinge waren einfach unverzeihlich.
    Korba marschierte auf den Thron zu, über einen rostroten Teppich aus Gewürzfaser, der erst an diesem Morgen ausgelegt worden war. Er hatte sich für ein sauberes weißes Gewand entschieden, das mit scharlachroten Symbolen verziert war und einen bewussten Kontrast zu den grünen Gewändern der Gefangenen bildete, die hinter ihm von den Wachen hereingetrieben wurden. Nun sah er gar nicht mehr wie ein Fedaykin aus.
    Die fünf Gefangenen waren mit blauen Flecken und kleinen Wunden übersät, und ihre eingesunkenen, roten Augen wirkten mehr tot als lebendig. Nur einer der Priester, ein großer und herrischer Mann, machte einen trotzigen Eindruck. Die Wachen stießen die Gefangenen mit unverhohlener Verachtung zu Boden. Fast alle hatten begriffen, dass es besser war, liegen zu bleiben, doch einer wehrte sich und erhielt dafür von einem Wachmann einen kräftigen Stiefeltritt in den Rücken.
    Mit einer kunstvollen Verbeugung hielt Korba am Fuß des Throns an. »Erhabener Muad'dib, Säule des Universums, ich bringe Euch diese illoyalen Priester von der uralten Sekte Dur. Sie wurden ergriffen, als sie versuchten, den heiligen Schrein Eures Vaters zu schänden und seinen Schädel zu stehlen!« Wie im Gebet schloss er die Augen (eine Vorstellung für das gebannte Publikum), zog sein Crysmesser aus der Scheide und hielt es hoch erhoben, in der Haltung eines Henkers.
    Paul konnte seinen Zorn

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