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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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nur zu gerne so viel Seil gegeben, wie er wollte, vorausgesetzt, er erhängte sich damit. Doch nun zwang Moritani den Baron, an dieser Narretei teilzuhaben und seinen Thronanwärter in das Feuer dieses Konflikts zu schicken.
    Glossu Rabban war der älteste Sohn von Abulurd, dem weichherzigen Bruder des Barons. Da Rabban älter als Feyd war und da es sich bei den beiden um die einzigen direkten Erben des Hauses Harkonnen handelte, blieb dem Baron keine andere Wahl, als einen von ihnen zu seinem Nachfolger zu ernennen. Für Rabban gab es nicht den geringsten Zweifel, dass er der na-Baron wurde, aber Feyd wirkte sehr viel fähiger und intelligenter. Er schien der Verantwortung, die diese Rolle verlangte, würdiger zu sein.
    Zwischen den beiden Brüdern bestand eine Rivalität, die mörderische Ausmaße annehmen konnte, und Rabban war zweifellos fähig, Feyd zu töten, um sich den Titel zu sichern. Der Baron hatte ihn davor gewarnt, so übereilt zu handeln, aber Rabban war oft genug taub für Warnungen oder gesunden Menschenverstand.
    Vielleicht bot das Ultimatum des Grafen Moritani eine praktische Lösung für das Problem. Schließlich hatte das Haus Harkonnen eigentlich gar keine Wahl.
    Der Baron wartete bis zum letztmöglichen Moment, bevor er Rabban in seine Privatgemächer bestellte. Er hatte seinen Suspensorgürtel abgelegt und lehnte sich in einem verstärkten, übertrieben gepolsterten Sessel zurück. Rabban marschierte herein und sah aus, als er würde er mit einer erneuten Rüge für eine schlechte Entscheidung rechnen.
    »Ich habe gute Neuigkeiten für dich, lieber Neffe.« Lächelnd hob der Baron eine Karaffe mit Kirana-Brandy und goss ein Glas für sich und eins für den stämmigen jungen Mann ein. »Hier, lass uns trinken. Komm schon, es ist nicht vergiftet.«
    Rabban wirkte verwirrt, misstrauisch. Trotzdem nippte er am Brandy und nahm dann einen größeren Schluck.
    »Ich ernenne dich zum Befehlshaber einer vollen Division der Harkonnen-Truppen. Du wirst nach Grumman fliegen, um an der Seite unseres Verbündeten, des Grafen Moritani, zu kämpfen.«
    Rabban grinste wie ein Idiot. »Eine volle Division auf den Schlachtfeldern von Grumman, Onkel? Gegen die Atreides?«
    »Ja, du wirst gegen die Atreides kämpfen.« Der Baron genoss den Gedanken fast so sehr wie den Geschmack seines Brandys. »Die Beteiligung des Hauses Harkonnen muss absolut geheim bleiben, sonst wird das schwerwiegende Folgen haben. Ich habe den Imperator im Landsraads-Saal gehört, als er den Tadel ausgesprochen hat. Es würde ihm gar nicht gefallen, wenn er erfährt, dass wir das Haus Moritani heimlich unterstützen. Du wirst eine grummanische Uniform tragen, genau wie all deine Soldaten.«
    »Ich werde dich nicht enttäuschen, Onkel.«
    Der Baron gab sich alle Mühe, eine undurchschaubare Miene zu wahren. Ich setze keinerlei Erwartungen in dich, also kann ich auch nicht enttäuscht werden.
    Er nippte am Brandy und lächelte. Zur Sicherheit hatte er die richtigen Unteroffiziere eingesetzt, die seinen Neffen im Auge behalten und größere Fehler seinerseits verhindern würden. Rabban, der sein Glas bereits leergetrunken hatte, wirkte betrübt, als der Baron es ihm nicht auffüllte.
    »Geh jetzt. Die Truppen haben bereits ihre Befehle. Du musst sofort aufbrechen, damit du Grumman vor unseren Feinden erreichst. Wenn du zu spät eintriffst, ist niemand mehr übrig, gegen den du kämpfen kannst.«
     
    Auf den kargen Hügeln außerhalb Ritkas hob die Bestie Rabban das Kinn, atmete tief die bitter riechende Luft ein und sah stolz zu, wie seine Harkonnen-Soldaten in Formation an den Rand des ausgetrockneten Sees marschierten. Alle Soldaten trugen die gelben Uniformen des Hauses Moritani, mit Schulterpolstern und Metallarmreifen. Während Rabban seine verkleidete Division betrachtete, stellte er fest, dass sie mit größter Präzision vorrückte, während ihre grummanischen Gegenstücke sich eher wie unbändige Barbarenhaufen fortbewegten. Immerhin waren sie kräftig, von ihrer armseligen Lebensweise abgehärtet und zum Kampf entschlossen.
    Sobald der Feind eintraf, würde das hiesige Terrain die anfänglichen Kampfaufstellungen bestimmen. Die Stadt Ritka, die sich in die Beuge eines rauen Vorgebirges schmiegte, ließ sich von hinten und von der Seite verteidigen. Schilde um die Wohnfestung würden sie vor einem Bombardement aus der Luft und vor Geschützfeuer abschirmen, aber die Fußtruppen konnten die Schilde durchdringen. Der ausgetrocknete See

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