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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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erstreckte sich vor Ritka, wo vor Jahrhunderten Schiffe gelandet waren. Jetzt handelte es sich um eine weite, leere Fläche und den einzigen Weg, auf dem eine gegnerische Armee anrücken konnte.
    Der Herr von Grumman mit dem struppigen Haar und den übermäßig leuchtenden Augen saß, in eine stachelige Rüstung gehüllt, auf seinem riesigen schwarzen Hengst. Sein rothaariger Schwertmeister Resser ritt neben ihm. Moritani brummte zufrieden, als er sah, wie die Harkonnen-Truppen sich unter seine eigenen Soldaten mischten. »Baron Harkonnen hat seine Bündnispflichten erfüllt. Bald werden unsere Feinde kommen, und an dieses Aufeinandertreffen wird man sich noch jahrhundertelang erinnern.« Er schaute wehmütig auf die weite Ebene hinaus, als würde er sich die glorreiche Schlacht ausmalen, die ihnen bevorstand. »Zweifellos wird auch der Imperator hier eintreffen, um zu intervenieren. Einer Gelegenheit, seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen, kann Shaddam nicht widerstehen.«
    »Ich habe es nicht nötig, meine zu beweisen«, sagte Rabban höhnisch grinsend.
    »Mit seiner Kühnheit anzugeben und Kühnheit zu beweisen sind unterschiedliche Dinge«, rügte ihn Resser kühl. »Wir zählen darauf, dass Sie Ihre Harkonnen-Truppen anführen und die Eindringlinge so lange wie möglich aufhalten. Wir rechnen mit einer überwältigenden Übermacht.«
    »Ich werde sie nicht nur aufhalten, ich beabsichtige, sie vollständig zu vernichten«, sagte Rabban.
    »Das dürfen Sie gern versuchen«, erwiderte der Graf trocken. Er streckte die Hand aus, und ein Soldat reichte ihm einen dickwandigen Helm mit schwarzem Federbusch. Das Oberhaupt der Moritani setzte Rabban den Helm auf den Kopf und lenkte sein Ross ein Stück zurück. »Sie sind jetzt mein Kriegsherr.«
    Der Helm fühlte sich schwer an, und Rabban war sich sicher, dass er großartig aussah.
    »Brom, komm her!«, rief Moritani. Ein bärtiger, breitschultriger Krieger, der beinahe so groß wie das hoch aufragende Reittier des Herzogs war, trat vor. »Brom ist Ihr Leutnant, Rabban. Er und seine Truppen werden in der Schlacht Ihre Befehle befolgen. Sie sind für diese Leute verantwortlich. Sie sind das Herz, das das rote Blut durch ihre Adern pumpt.«
    Der grummanische Offizier wirkte zugleich beunruhigt und verärgert darüber, dass man Rabban als Befehlshaber ausgewählt hatte, doch als der Graf ihn finster anstarrte, trat Brom mit undurchschaubarer Miene zurück.
    »Ich habe große Pläne, Rabban, und Sie spielen dabei eine Schlüsselrolle«, erklärte Moritani. »Ich gebe Ihnen ein Pferd und ein Kommando. Mein Schwertmeister bleibt bei mir in der Wohnfestung, geschützt von unseren Hausschilden. Ihnen wird die Ehre zuteil, draußen an der Front zu sein, aber Sie müssen die Truppen gemäß meinen Befehlen führen.«
    »Solange ich dabei in erster Reihe gegen die Atreides kämpfen kann.« Rabban konnte es kaum erwarten, dass das feindliche Heer auftauchte.

75
     
    Welchen Sinn hat es, Imperator des Bekannten Universums zu sein, wenn die Leute nicht tun, was ich sage, wenn ich es sage? Das macht mir große Sorgen, Hasimir.
    Der Padischah-Imperator Shaddam IV. in einem Brief an Graf Hasimir Fenring
     
     
    »Das geht jetzt schon lange genug so«, sagte Shaddam, als er die neuesten Berichte sah. »Ich war großzügig, wohlwollend und nachsichtig. Es ist mir egal, wie viel Bestechungsgelder Graf Moritani an den Löwenthron gezahlt hat – ich lasse mich nicht weiter beleidigen.«
    An seiner Seite auf der geräumigen Privatterrasse stand Hasimir Fenring, schaute auf die prächtigen Weiten der Hauptstadt Kaitains hinab und wackelte bedächtig mit dem Kopf. »Hmmm, ich habe mich schon gefragt, wann bei dir die Grenze erreicht ist. Und was, ahhm, wirst du dagegen unternehmen? Wie willst du auf diese schamlose Widerspenstigkeit der Grummaner reagieren?«
    Shaddam hatte seine Konkubinen weggeschickt und viele Stunden in seinen Privatgemächern verbracht. In letzter Zeit verlor er das Interesse an seiner neuen Frau Firenza, was eindeutig ein schlechtes Zeichen war, und zwar vor allem für sie. Stattdessen begutachtete der Imperator lieber von seinem Balkon aus die Metropole zu seinen Füßen. Obwohl die Stadt selbst nur einen winzigen Bruchteil all der Welten und Menschen darstellte, über die er herrschte, half die beeindruckende Aussicht doch dabei, ihn an seine Wichtigkeit zu erinnern. Es war gut für einen Imperator, das eigene Selbstvertrauen zu stärken, wenn man kurz vor

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