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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Fenrings im Torbogen, der zu ihrem privaten Zitadellenflügel führte. Die hochgewachsene und elegante Tochter Shaddams IV. trug ein langes Kleid aus schwarzer Para-Seide, das vorn tief geschnitten war und an dessen Mieder und halblangen Ärmeln winzige Hagal-Smaragde funkelten. Ihr blondes Haar war fest von einer glitzernden Feuerdiamanten-Tiara eingefasst. Offenbar trug sie eins ihrer besten Hofgewänder, als wäre sie in den Imperialen Palast auf Kaitain zurückgekehrt.
    Nachdem sie ihre Gäste begrüßt hatte, geleitete Irulan sie an einem mit Notizstapeln übersäten Schreibtisch vorbei. Neugierig warf Fenring einen Blick auf eine Seite, doch Irulan führte ihn eilig zu einem Esstisch, auf dem ein opulentes Mittagsmahl aufgetragen war. »Möchten Sie nicht mit mir zusammen einen kleinen Imbiss einnehmen? Ich habe bereits nach Marie schicken lassen, aber wie Sie sehen, ist die hoheitliche Festung sehr groß.«
    »Wir sind, hmm, sehr begierig darauf, unsere liebe Tochter wiederzusehen.« Fenring beugte sich vor, um an einer versiegelten Suppenterrine zu schnuppern, doch kein Geruch entwich daraus. Er schaute zum Schreibtisch zurück, immer noch neugierig, woran Irulan wohl gerade gearbeitet hatte. Schrieb sie an einem weiteren dieser verdammenswürdigen Propaganda-Traktate?
    Margot fuhr fort: »Wir waren zutiefst beunruhigt, als wir von dem Versuch der Schwesternschaft hörten, ihre Ausbildung an sich zu reißen. Wir haben uns entschieden, Marie hierherzuschicken, weil wir nicht wollten, dass sie ganz und gar von den Bene Gesserit indoktriniert wird. Doch es macht den Eindruck, dass sie ihnen nicht einmal am Imperialen Hof entkommen kann. Ist sie hier auf Arrakis in Sicherheit?«
    Die Prinzessin ließ sich grazil auf einem Stuhl am Kopf der langen Tafel nieder, die mit weißem Leinen und Silberbesteck gedeckt war. »Obwohl wir beide Bene Gesserit sind, Lady Margot, können selbst wir zugeben, dass die Schwesternschaft zuweilen über die Stränge schlägt. In Bezug auf den Unterricht ihrer Tochter gibt es kein Problem mehr. Muad'dib hat gesprochen.« Bei der Erinnerung verzogen sich ihre Lippen zu einem schmalen Lächeln. »Die Mütterschule hat einen schweren Fehler begangen, als sie seinen Unmut erregt hat, und das wird er nicht so schnell vergessen.«
    Ein Bediensteter öffnete die Terrine, in der sich eine dickflüssige, dunkle Suppe befand. »Caladanische Ebersuppe«, sagte die Prinzessin. »Das Leibgericht meines Gatten.«
    Obwohl die Besucher die Suppe kosteten und sie angemessen würdigten, probierte Irulan nicht davon. »Selbst ohne die Aufsicht der Bene Gesserit ergeben sich verschiedene Fragen bezüglich Ihrer Tochter und der Ausbildung, die sie bereits erhalten hat. Das Kind weist gewisse ungewöhnliche Merkmale auf. Wie hat man sie unterrichtet?«
    Fenring wechselte einen kurzen Blick mit seiner Frau und sagte: »Nur ... ähm, so weit es nötig war und wie es uns angemessen erschien. Bei ihrer Erziehung auf Thalidei wurde sie nicht gerade verhätschelt. Sie hat breite Grundlagen in zahlreichen Disziplinen erhalten.« Der Graf ließ einen Finger über den Rand eines leeren Glases gleiten. »In unserem Eifer, das Kind zu beschützen, habe ich ihr meine eigenen Fähigkeiten vermittelt, ebenso wie meine Frau. Und die Tleilaxu haben uns einige interessante ... ähm, Ergänzungen zur Wahl gestellt.«
    Besorgt, dass Marie vielleicht durch irgendeine verräterische Kleinigkeit aufgefallen war, schaute Margot Irulan an und fragte: »Was für ungewöhnliche Merkmale sind Ihnen aufgefallen? Hat Marie etwas Falsches getan?«
    »Ganz und gar nicht. Sie und Alia sind innerhalb weniger Monate sehr enge Freundinnen geworden. Und wie Sie wissen, wurde Alia unter ausgesprochen ungewöhnlichen Umständen geboren.«
    »Die Abscheuliche«, sagte Margot und verzog die Lippen dann zu einem Lächeln. »Eine weitere übereifrige Kategorisierung der Bene Gesserit. Wollen Sie damit andeuten, dass Marie vielleicht auch eine Frühgeborene ist?«
    Irulan schüttelte den Kopf. »Nein, aber sie scheint Alia absolut ebenbürtig zu sein, auch hinsichtlich ihrer Intelligenz. Sie waren uns gegenüber nicht von Anfang an ehrlich.«
    »Unsere Tochter ist ein besonderes Kind«, sagte Margot.
    Der Graf lächelte. »Ahh, hm-hm-hm. Für mich klingt das, als wären die beiden Mädchen als Spielgefährten wie füreinander geschaffen. Wir hätten uns nichts Besseres wünschen können.«
    Kurz darauf kam Marie in Irulans Privatgemächer gerannt.

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