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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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die Lähmung an, und sein Blick war wach, während er versuchte, sich aufzurichten. Chani hielt ihr gezogenes Crysmesser in der Hand und bot als Kämpferin einen nicht weniger furchteinflößenden Anblick als jeder Fedaykin.
    Alia sprang auf den Esstisch und versuchte sich außer Reichweite der Nadelpeitsche zu bringen. Marie folgte ihr schlagend und umherwirbelnd und stieß dabei Gedecke um, während Alia weiter auswich. Es war klar, dass die kleine Fenring-Assassinin beabsichtigte, mit ihr kurzen Prozess zu machen. So viel war in nur wenigen Sekunden geschehen. »Wer ist jetzt der Skorpion?«, fragte Marie lachend.
    Alia wich einen weiteren Schritt zurück und trat einen Teller mit einem halbgegessenen Fisch in Maries Richtung. Das Mädchen wich zur Seite aus, ohne den kalten Blick abzuwenden. Alia sah das verzierte Messer des Imperators neben dem Teller ihres Bruders. Mit rasend schnellen Bewegungen packte sie es und sprang auf ihre Gegnerin zu. Sie zog die Klinge unterhalb der Nadelpeitsche durch, erwischte das Mädchen am Handgelenk und durchtrennte Sehnen. »Auch ich kann stechen.«
    Maries Hand war mit einem Mal unbrauchbar, und die tödliche Waffe baumelte an den Schlaufen um ihre Fingerknöchel. Sie gab nicht mehr als ein schmerzvolles Zischen von sich, sprang vom Tisch und stürzte sich auf die halbgelähmte Irulan, die das nächstbeste Opfer war.
    Doch jetzt war Alia entfesselt. Die Stimmen ihrer Weitergehenden Erinnerungen heulten wie ein blutrünstiger Mob. Sie hob das Messer mit dem edelsteingeschmückten Griff und rammte es dem kleinen Mädchen in den Rücken. Der Stoß fand sein Ziel, und die scharfe Klinge des Imperators durchbohrte Maries Herz.
    »Marie!«, schrie Fenring, wandte sich von seinem Fluchttunnel ab und stürmte vor. »Nein, nicht meine Tochter!«
    Alia erhob sich und ließ die Klinge im zuckenden Leib des verräterischen Mädchens stecken. »Du bist nie meine Freundin gewesen.«
    Korba sah ehrfürchtig zu. Er saß immer noch hilflos im Stuhl, in dem er zusammengesunken war, und erholte sich nur langsam vom lähmenden Gas. Soweit Alia sehen konnte, hatte der Fremen während des kurzen, aber intensiven Gefechts keinen Finger gerührt. »Das Messer«, sagte er mit schleppender Stimme und schwachen Lippenbewegungen. »Die Heilige Alia von den Messern.«
    Getrieben vom Wirbel der Ereignisse um sie herum, begriff Alia, dass sie an der Schwelle zu ihrer eigenen Legende stand.

96
     
    Wer kann ein Monster lieben? Das ist nicht schwer, wenn man es der Liebe gestattet, der Vernunft in die Quere zu kommen.
    Bericht der Bene Gesserit über die Abscheulichkeit
     
     
    Paul schaltete seinen Schild ab und stieg über die gefallene Marie Fenring hinweg. Alia starrte auf das edelsteinbesetzte Messer, das ihrer ehemaligen Spielgefährtin aus dem Rücken ragte, als könnte sie nicht glauben, was sie gerade getan hatte.
    Chani stand mit dem Crysmesser in der Hand da, bereit, sich weiteren Angreifern entgegenzuwerfen und Paul zu beschützen. »Stilgar, lebst du?«, rief sie.
    Obwohl er sich wie ein Mann im Halbschlaf bewegte, antwortete der Naib: »Ich lebe ... die Giftwirkung war vorübergehend.«
    Graf Fenring sank auf die Knie. Offenbar war er am Boden zerstört. »Marie! Marie, mein süßes kleines Mädchen!« Seine Schultern zuckten und zitterten, als er das tote Kind aufhob und wiegte. Hinter ihm befand sich eine Öffnung in der Wand, die über eine abschüssige Rampe und ausgetretene Stufen in den dunklen Tunnel eines geheimen, unterirdischen Labyrinths führte. Fenrings ebenfalls schwer getroffene Frau kniete neben ihm. Beide schienen ihren Traum von der Flucht aufgegeben zu haben.
    Das Kielwasser der Gefahr schwappte wie eine Welle durch Pauls Verstand, doch in diesem blinden Fleck seiner Vorahnungen konnte er keine Einzelheiten erkennen. Obwohl er immer gewusst hatte, dass der Graf verschlagen war, hatte er glauben wollen, dass ihn etwas mit dem anderen potenziellen Kwisatz Haderach verband.
    Doch die ganze Zeit über war Fenrings tödliche Intrige ganz nach Plan abgelaufen. Er musste gewusst haben, dass es sich um einen riskanten Anschlag handelte, und doch war er bereit gewesen, seine eigene Tochter hinter die feindlichen Linien zu schicken und sie als Waffe einzusetzen, im Versuch, nicht nur Paul zu vernichten, sondern auch den Djihad. Hatte dieser Mann Marie von Geburt an mit diesem einen Ziel aufgezogen? Was für ein Vater musste man sein, um so etwas zu tun? Ihm wurde klar, wie Herzog Leto

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