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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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selbst und der Führung durch seine Visionen gehorcht und sein persönliches Glück und die Gegenwart geopfert, um die Zukunft zu retten. So war Paul nicht zu dem geworden, was er sein wollte, sondern zu dem, was er sein musste ... und zu dem, was die Menschheit brauchte.
    Als Muad'dib hatte er die Schuld auf sich genommen, Milliarden zu opfern, um Billionen zu retten. Nur er allein begriff all das wirklich. Er konnte die Schuld daran niemand anderem zuschieben, also nahm er seine Bürde hin und stählte sich, um weiter das zu tun, was getan werden musste.
    Jetzt saß er über Graf Hasimir Fenring zu Gericht, den langjährigen Gefährten des gestürzten Imperators Shaddam IV. Dieser Mann hatte versucht, ihn zu töten.
    »Ah, hm-m-m-m, ich schätze, das heißt, dass Sie mir nicht wieder Ihren besten Wein anbieten werden?« Fenring verlieh seinen Worten einen Ton der Tapferkeit und scherzhaften Unverschämtheit, doch seine sonstige Haltung verriet, wie unsicher er war. Seine großen Augen huschten hin und her, sahen die Fedaykin-Wachen, Stilgar und die blutrünstige Chani. Er schien zu überlegen, wer von ihnen wohl den mit Sicherheit kommenden Todesstoß vollführen würde.
    Einen Moment lang verharrte Fenrings Blick bei Alia, die in einer schwarzen Robe auf der Kante des Podiums saß. Sie sah aus wie eine winzige Henkerin, die den Befehl ihres Bruders erwartete. Beiläufig ließ sie die Füße herabbaumeln. Es war eine Kinderpose, dieselbe, die sie auch eingenommen hatte, als Shaddam IV. auf eben jenem Thron gesessen hatte, um dann überraschend Baron Harkonnen zu töten.
    In gewisser Weise sah sie ein bisschen wie seine geliebte Marie aus ...
    »Hier auf dem Wüstenplaneten ist Wasser kostbarer als Wein«, sagte Paul. Er griff nach einem juwelenbesetzten Krug auf einem verzierten Tischchen neben dem Hagal-Quarz-Thron und nahm den Stopfen aus der Tülle. Dann schenkte er sich einen kleinen Kelch ein und füllte einen weiteren für Fenring. Chani brachte den Becher zum Gefangenen.
    Fenring beäugte das Wasser misstrauisch, hob jedoch die mit Ketten beschwerten Hände und nahm den Kelch mit mutiger Schicksalsergebenheit entgegen. »Haben Sie sich also für Gift entschieden, hmm?« Er schnupperte am Inhalt des Kelchs.
    Paul nahm einen Schluck aus seinem eigenen Becher. »Es ist reines Wasser.« Zum Beweis trank er mehr.
    »Es ist wohlbekannt, dass Muad'dib, ähem, Gifte umwandeln kann. Das ist ein Trick, nicht wahr?«
    »Kein Gift – bei meiner Ehre. Der Ehre eines Atreides .« Paul blickte Fenring in die Augen. »Trinken Sie mit mir.«
    Alia goss sich selbst einen Kelch ein und stürzte ihn mit sichtlichem Genuss hinunter.
    Fenring starrte finster auf die Flüssigkeit in seinem Becher. »Ich habe viele Jahre lang hier auf Arrakis gedient, ich kenne also den Wert von Wasser.« Er trank aus dem Kelch und ließ ihn dann unhöflich mit lautem Scheppern zu Boden fallen.
    Paul nahm einen weiteren Schluck. »Das war das Wasser, das aus Maries Leib destilliert wurde. Ich wollte, dass Sie es mit mir teilen.« Beiläufig vergoss er den Rest der Flüssigkeit auf der Estrade und stellte den Kelch mit der Öffnung nach unten ab.
    Ein plötzlicher Übelkeitsanfall ließ den Grafen zusammenklappen. Er erzitterte und riss an seinen Ketten, als wollte er nach einer Waffe greifen, die er nicht hatte.
    Nun wurde Lady Margot Fenring in den Raum geführt und stand neben ihrem Mann, mit Korba und Stilgar hinter ihr. Der Graf wirkte sofort besorgt, als würde ihn das Schicksal seiner Frau mehr interessieren als sein eigenes. Lady Margot, die eine traditionelle schwarze Bene-Gesserit-Robe trug, strahlte immer noch aristokratischen Hochmut aus, obwohl sie keine Gelegenheit gehabt hatte, sich zurechtzumachen.
    Auf einen Wink von Paul hin sprang Alia vom Podium und stellte sich vor Maries Mutter, die mit steinerner Miene auf sie herabschaute. Pauls Schwester hielt eine lange Nadel in der Hand, den tödlichen Gom Jabbar. Margot Fenring versteifte sich, doch Alia stach nicht zu. Noch nicht.
    Paul, der sich erinnerte, wie der einarmige Herzog Ecaz nach dem Hochzeitsmassaker darauf bestanden hatte, gegen Grumman in den Krieg zu ziehen, zeigte trotz seiner Verletzungen keine Schwäche, als er sich vom Thron erhob und von der Estrade auf den polierten Boden hinabtrat. Seine Bewegungen waren langsam und zielstrebig, und eine tödliche Drohung lag darin. Er stellte sich direkt vor Fenring.
    Der Imperator zog sein Crysmesser und richtete die Spitze auf

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