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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hatten.
    Mit einem wütenden Heulen versuchte Bludd, Ilesa zu verteidigen. Er spießte eine weitere Exekutionsscheibe auf und schleuderte sie beiseite. Dann riss er mit einer schnellen, exakten Bewegung die schmale Rapierklinge hoch, um das nächste messerscharfe Plättchen abzuwehren.
    Er verfehlte es.
    Obwohl Ilesa auszuweichen versuchte, gelang es ihr nicht, sich weit genug zurückzuwerfen, und die wirbelnde Scheibe schlitzte ihr die Kehle auf. Ihre zerbrechlichen Hände flogen in die Höhe, als wollte sie den scharlachroten Sprühnebel einfangen, doch das Blut schoss ihr aus dem Hals und färbte ihr wunderschönes Kleid rot.
    Mit einem Gebrüll aus künstlichen Lungen warf Rhombur sich nach vorn und stieß dabei die Gäste in der ersten Reihe beiseite. »Leto!«
    Paul, der sich unter Leto hervorgewunden hatte, erhob sich auf Händen und Knien. Er dachte nur daran, seinen Vater in Sicherheit zu bringen. Herzog Leto rief wie erwartet Befehle und organisierte die sofortige Verteidigung. Er befahl seinen Wachen, die tödlichen Kübel zu zertrümmern, rief nach Ärzten und kümmerte sich um alle außer sich selbst.
    Instinktiv, als hätte er vorausgesehen, was geschehen würde, sprang Paul seinem Vater entgegen. Die Augenblicke dehnten sich zu einem langen, sirupzähen Zeitpfeil. Herzog Leto wandte sich um, und seine grauen Augen weiteten sich, als er die scharfe, wirbelnde Kante sah ...
    Doch Paul stieß ihn beiseite, und die Klingenscheibe gab nur ein harmloses surrendes Geräusch von sich, als sie vorbeiflog und in eine Wand einschlug. Aus dem Augenwinkel sah Paul, der sich jeder Einzelheit ungewöhnlich bewusst war, wie seine Mutter auf die Bühne eilte.
    Rhombur setzte seine künstlichen Gliedmaßen wie ein mechanischer Stier ein, um die Kübel zu zertrümmern, wobei er die Zielvorrichtung zerstörte und so den Abschuss weiterer messerscharfer Plättchen verhinderte. Duncan schlug die letzten drei wirbelnden Scheiben aus der Luft.
    Erzherzog Ecaz saß unter Schock am Boden. Blut strömte aus seinem Armstumpf, obwohl die durchtrennten Blutgefäße sich zusammengezogen hatten und so den schweren Blutverlust verringerten. Neben der zerfetzten Leiche des dicken Schwertmeisters schaffte er es kaum, aufrecht zu sitzen.
    Whitmore Bludd stand völlig unversehrt da, obwohl seine feine Kleidung mit scharlachroten Tröpfchen gesprenkelt war. Er starrte ungläubig auf Ilesa hinab, die zuckend, doch bereits tot, auf der Bühne lag.
    Ein schimmerndes Hologramm stieg aus den Trümmern der Blumenkübel auf. Ein kleiner Generator, denn man offenbar darin versteckt hatte, spielte einen mikroskopischen Kristall ab, der eine aufgezeichnete Nachricht und ein Bild von Graf Moritani enthielt, dessen elegante Kleidung eher zu einer Beerdigung als zu einer Hochzeit passte.
    »Erzherzog Ecaz! Bitte nehmen Sie diesen bescheidenen Tribut von Grumman an. Ich wäre persönlich gekommen, wissen Sie, aber ich musste der Beerdigung meines Sohnes beiwohnen. Meines Sohnes! Wolfram hätte weiterleben können, wenn Sie nicht gewesen wären. Sie hätten mir das Heilmittel zum Geschenk machen sollen. Jetzt mache ich Ihnen dieses Geschenk, damit Sie sich für immer daran erinnern.
    Ich hoffe, das Schlachtfest ist so außergewöhnlich, wie ich es mir vorgestellt habe. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind Sie nicht einmal am Leben, um meine Worte zu hören. Doch andere sind es. Schauen Sie sich an, welchen Preis es hat, sich das Haus Moritani zum Feind zu machen. Nach allen Regeln von Recht und Gerechtigkeit geht dieser Assassinenkrieg an mich .«

 
     
DRITTER TEIL
     
Imperator Muad'dib
     
    10.197 N. G.
     
    Vier Jahre nach dem Beginn des Djihads
     
     

31
     
    Wenn ein Soldat auf dem Schlachtfeld stirbt und niemand sich an seinen Namen erinnert, war sein Dienst dann völlig umsonst? Muad'dibs Getreue wissen es besser, denn in seinem Herzen ehrt er die Opfer, die sie ihm darbringen.
    aus Die Kindheitsgeschichte des Muad'dib,
    von Prinzessin Irulan
     
     
    Während er unerkannt an der Seite seiner Kameraden kämpfte, trug Muad'dib eine zerlumpte Uniform, die man der Leiche eines gefallenen Kriegers abgenommen und nur notdürftig gesäubert und geflickt hatte. Nach stundenlangen Kämpfen schmerzten ihm der Messerarm und die Ohren von den Detonationen und Schreien. In seiner Nase brannte der üble Gestank, der in der Luft hing, die beißenden Gase, die von den langsamen Explosionen freigesetzt wurden, das vergossene Blut, das verbrannte Fleisch, die

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