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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Leto sagte Paul, dass er daraus lernen könnte, und befahl, dass die Decke für immer auf Burg Caladan aufbewahrt werden sollte.
    Tagelang hatte Paul zugesehen, wie die Gäste eintrafen, die Vertreter zahlreicher Adelsfamilien. Er brachte seine Ausbildung in förmlicher Etikette, Politik und Protokoll zum Einsatz und gab sich Mühe, mit jedem einzelnen Gast zu sprechen, wobei er genauestens auf ihre Gewohnheiten, Gemütslagen und anderen Eigenheiten achtete, um sie sich einzuprägen. Man hatte Paul dazu erzogen, der nächste Herzog zu werden, und er glaubte trotz dieser neuen Ehe weiterhin fest an seine zukünftige Rolle.
    Als Formalität hatte Leto auch seinen Cousin Shaddam IV. eingeladen, aber er war nicht überrascht, dass weder der Imperator noch sonst ein bedeutender Repräsentant von Kaitain sich die Mühe machte, nach Caladan zu kommen. Allerdings schickte der Imperator einen Kurier mit besten Wünschen und einem verzierten Essbesteck als Geschenk. Zuerst fragte Paul sich, ob Shaddam beleidigt war, weil Herzog Atreides nicht zu seiner Hochzeit erschienen war, doch dann wurde ihm klar, dass ein mächtiger Mann wie der Padischah-Imperator niemals einen derart kleinlichen Groll hegen würde.
    Sein Vater war so sehr mit den Vorbereitungen beschäftigt, dass Paul ihn in den Stunden vor der eigentlichen Zeremonie kaum sah. Der Morgen auf Caladan dämmerte sonnig. In der Stadt erklangen die Glocken, und die Fischer hissten bunte Wimpel auf ihren Schiffen, um die Hochzeit des Herzogs zu feiern.
    In seinem Schlafzimmer kleidete Paul sich bedachtsam an. Seine Garderobe – ein geschmackvoller schwarzer Frack mit Stehkragen, ein weißes Hemd mit gestärkten Ärmelaufschlägen, schwarze Hosen – war vom besten Schneider Caladans sorgfältig maßgefertigt worden. Der elegante alte Mann heftete dem Jungen sogar ein Abzeichen mit dem Falkenwappen der Atreides an die Brust. Als Paul sich im Spiegel betrachtete, wurde ihm klar, dass er wie ein verkleidetes Kind aussah.
    Doch Herzog Leto war nicht dieser Ansicht. Paul drehte sich um und sah seinen Vater mit stolzer Miene in der Tür stehen. »Heute soll ein ganz besonderer Tag für mich werden, Paul, aber es könnte gut sein, dass du mir die Schau stiehlst. Du siehst aus, als könntest du selber Imperator werden.«
    Paul war nie besonders gut darin gewesen, Komplimente anzunehmen, erst recht nicht so ausgefallene. »Alle Blicke werden sich auf dich richten, Vater.«
    »Nein, alle Blicke werden sich auf Ilesa richten. Es ist Aufgabe der Braut, im Zentrum der Zeremonie zu stehen.«
    »Heute muss jeder von uns seine Aufgabe erfüllen, nicht wahr?« Paul wusste selber nicht genau, ob er seinen Vater mit der Bemerkung hatte verletzen wollen. Doch als er sah, wie Letos Miene unsicher wurde, trat Paul zu ihm und hob eine Hand, um ihm den Kragen zurechtzurücken. »Ich bin bereit, die Gäste zu treffen. Sag mir, was ich tun kann, um dir zu helfen.«
    Die Gäste hatten sich in der großen Halle versammelt. Die vielen Kostüme, Gesichter, exotischen Applikationen und traditionellen Gewänder so zahlreicher Adelshäuser ließen Paul schwindeln. Selbst dieser kleine, repräsentative Bevölkerungsquerschnitt zeigte, wie weitläufig das Imperium war, über wie viele unterschiedliche Planeten und ethnische Gruppen der Imperator herrschte. Es verblüffte ihn, dass sie sich alle unter einem einzigen Herrscher zusammenfinden konnten.
    Erzherzog Ecaz lächelte gut gelaunt. Sein langes silbernes Haar wurde von einem dünnen Ring zusammengehalten. Seine Galauniform war mit Rüschen und Edelsteinen verziert und so kunstvoll, dass nur sein drahtiger Schwertmeister Whitmore Bludd noch mehr Eindruck schinden konnte.
    Ganz gleich, was Ilesa trug, Paul konnte sich nicht vorstellen, dass sie schöner als seine Mutter aussehen würde. Er behielt Recht. In ihrem langen schwarz-goldenen Kleid war Lady Jessica ein atemberaubender Anblick. Er fragte sich, ob sie es mit Absicht angezogen hatte, um Herzog Leto an alles, was sie zu bieten hatte, zu erinnern.
    Thufir Hawat trug eine alte Militäruniform mit zahlreichen Medaillen, die er sich verdient hatte, als er vor vielen Jahren bei der Ecazi-Revolte an der Seite Herzog Paulus und Graf Dominic Vernius gekämpft hatte. Das Haus Atreides konnte auf eine lange Geschichte verweisen, in der es das Haus Ecaz immer wieder unterstützt hatte.
    Hawat hatte erneut die große Halle überprüft und verteilte seine Sicherheitsleute in allen öffentlich zugänglichen

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