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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Respekt, bis Ilesa ihren Platz neben ihm einnahm und sich dem Dorfpriester zuwandte. So leise und unmerklich wie möglich öffnete der Priester das Buch bei der Hochzeitsliturgie und stellte eine Kristallglocke auf, mit der er die Zeremonie einläuten würde. Leto nahm Ilesas Hand in seine, und Paul sah, dass sein Vater den Atem anhielt.
    Der Priester schlug einen klaren, melodischen Ton mit der Glocke an. »Freunde des Hauses Ecaz, des Hauses Atreides und des Imperators Shaddams IV., wir heißen Sie zu diesem freudigen Anlass willkommen.« Erneut ließ er die Glocke ertönen.
    Als der Priester weitersprach, hörte Paul ein Klicken, gefolgt von einem Summen. Er wollte die Augen nicht von Braut und Bräutigam losreißen, während alle im Saal Anwesenden so aufmerksam lauschten, doch dann hörte er ein weiteres Geräusch und nahm eine unmerkliche Bewegung wahr. Er konzentrierte sich, verdrängte die Hintergrundgeräusche aus seiner Wahrnehmung und machte den Ursprung des Geräusches aus: die großen elaccanischen Blumenkübel.
    Thufir Hawats Kopf ruckte zur Seite. Der alte Assassinenmeister hatte es ebenfalls gehört.
    Die großen sechseckigen Mosaikteile hatten sich gelöst – sie standen an Achsen von den gewölbten Oberflächen der Kübel ab – und begannen sich zu drehen.
    »Duncan!«, rief Paul, ohne sich darum zu scheren, dass er die Zeremonie störte.
    Duncan hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Gurney duckte sich mit dem Dolch in der Hand, kampfbereit, auf der Suche nach einem Angreifer. Rivvy Dinari und Whitmore Bludd zogen ihre Schwerter und traten vor, um Erzherzog Ecaz und Ilesa zu beschützen. Paul hatte noch nie gesehen, wie sie sich so schnell bewegten.
    Die sechseckigen Zierplättchen, die aus dünnen Metallblättern bestanden, schossen plötzlich los und wirbelten wie Kreissägen durch die Luft. Ihre Kanten, die zuvor in die glasierten Tonkübel eingelassen waren, schienen messerscharf zu sein.
    Mit einem Mal war die Halle voller wirbelnder Klingen, Exekutionsscheiben, die auf ihre Ziele zuschossen: alle Angehörigen der Hochzeitsgesellschaft, alle, die auf der Bühne standen.
    Duncan schwang das Schwert des alten Herzogs in weitem Bogen, erwischte eine der Scheiben und schleuderte sie gegen die aus Steinblöcken gefügte Wand, wo sie eine tiefe Scharte hinterließ und dann klappernd zu Boden fiel. Thufir packte Herzog Leto am Anzugkragen, zog ihn seitlich zu Boden und warf sich über ihn, während eine weitere Sensenklinge dem alten Veteranen eine lange Wunde in den Rücken riss.
    Weitere Klingen zischten durch die Luft, und die Zuschauer verfielen in panisches Geschrei. Wie ein rasender Stier warf Gurney sich Paul entgegen. »Runter!« Paul hatte sich bereits geduckt, um den fliegenden Klingen auszuweichen, und Gurney zog ihn zu Boden, wodurch er sich selbst zwischen Paul und eine der tödlichen Scheiben brachte. Im letzten Moment griff Paul in Gurneys blondes Haar und riss den Kopf des Mannes herum. Eine scharfkantige Scheibe schoss vorbei, verfehlte Gurneys Schädel um Millimeter und schnitt ihm eine kleine Haarlocke ab.
    »Ilesa! Rettet sie!«, brüllte Rivvy Dinari. »Ich habe den Erzherzog!« Whitmore Bludd sprang auf die Braut zu und ließ sein dünnes Rapier durch die Luft wirbeln. Er erwischte eine der Scheiben, die daraufhin an die Decke prallte.
    Ungeachtet der Schwertmeister traf ein weiteres Geschoss den Erzherzog wie ein Scharfrichterbeil in den Arm und trennte ihn sauber über dem Ellbogen ab. Paul, der sich von Gurney löste, sah in alptraumhafter Langsamkeit, wie das abgetrennte Glied mit Ärmel und allem in einem Regen von Blut zu Boden fiel.
    Dinari brüllte, als er seinen Fehler erkannte. Er schwang sein Schwert und stand als menschlicher Schutzwall breitbeinig vor seinem schrecklich verwundeten Herrn. Der Erzherzog hielt sich keuchend den Armstumpf.
    Weitere wirbelnde Klingen flogen genau auf das Ecazi-Oberhaupt zu. Der korpulente Schwertmeister schlug eine aus der Luft, so dass sie schlingernd auf den Boden aufschlug. Die nächste streifte er mit seinem Schwert. Dann schlugen vier weitere Klingen mit dem Geräusch von Fleischerbeilen, die durch zähes Gewebe schnitten, in seinen mächtigen Leib, gruben sich tief in Rivvy Dinaris Lungen, durchtrennten sein Brustbein und zerteilten sein Herz. Die letzte Scheibe bohrte sich tief in seine Eingeweide. Dinaris Leibesfülle brach auf der Bühne zusammen, doch er hatte alle tödlichen Geschosse aufgehalten, die seinem Herrn gegolten

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