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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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sagen.«
    Â»Also gut. Da ist diese eine Sache. Ich sage es dir nur, weil es mir lieber ist, wenn du es von mir erfährst.«
    Â»Statt von wem?«
    Â»Statt von Karen.«
    Chloe fühlte, wie ihr innerlich kalt wurde. Sie sah ihn ruhig abwartend an.
    Â»Chloe«, begann Charlie, »ich empfinde sehr viel für dich. Ich will, dass du ein Teil meines Lebens wirst. Und das bedeutet, dass du zwangsweise auch mit Karen konfrontiert wirst. Möglichst wenig, wenn es nach mir geht, aber ich kenne Karen. Sie hat ein Talent dafür, Ärger zu machen, und sie benützt alles als Munition, was sie zur Verfügung hat.«
    Â»Na gut«, flüsterte Chloe. »Jetzt machst du mir doch ein bisschen Angst. Was für ein dunkles Geheimnis hast du denn?«
    Â»Erinnerst du dich an den Abend, als ich dich bei Darmbakterien sah und zufällig den Diamanten fand, den du verloren hattest?«
    Â»Ja. Karen trat in dem Stück auf.«
    Â»Ach ja? Nun ja, hinterher, als ich dich und deine Freundinnen in dem Pub traf, da war ich mit ein paar Leuten von der Produktion dort, Karen war natürlich auch dabei.«
    Â»Ja-a.«
    Â»Erinnerst du dich an unseren Wortwechsel?«
    Â»Ja. Ich war nicht besonders freundlich oder dankbar. Es tut mir leid. Eigentlich war das einer der fantastischsten Augenblicke in meinem Leben. Ich war schrecklich aufgewühlt, aber ich war dir gegenüber ganz auf Verteidigung eingestellt. Ich dachte damals wirklich, du würdest mit den Frauen nur spielen«, fuhr sie lachend fort. »wie ein Kaninchen von Bett zu Bett hüpfen. Also was willst du mir sagen? So schlimm kann es doch nicht sein.«
    Â»Es ist nichts Gutes«, antwortete Charlie langsam. »An diesem Abend war ich, nachdem ich dich getroffen hatte, ziemlich außer mir. Das lag nicht an dir. Ich versuche nur, meinen Geisteszustand zu schildern. Ich hatte das Gefühl, du hasst mich. Es spukte mir im Kopf herum, dass du vielleicht mit deinem Chef zusammen bist, und gleichzeitig war ich überzeugt, dass du nach Antoine nie mehr einen Mann ansehen würdest. Nicht gerade logisch, aber was soll ich sagen. Die Sache war die, ich hatte keinerlei Hoffnung, bei dir irgendwie weiterzukommen. Es schien so endgültig.«
    Â»Ja, so empfand ich es auch.«
    Â»Karen war in einer ihrer Königin-des-Universums-Stimmungen. Sie ist nach Aufführungen immer vollkommen aufgeputscht. Braucht Stunden, um wieder runterzukommen. Und außerdem habe ich noch nie erlebt, dass sie nicht alles zu ihrem Vorteil ausnützt, bei mir und auch bei allen anderen.«
    Â»Also …«
    Â»Also kam sie an jenem Abend mit zu mir.«
    Â»Aha. Aber übernachtet sie nicht sowieso immer bei dir, wenn sie in London ist?«
    Â»Im Gästezimmer, ja. Aber in jener Nacht war sie bei mir.«
    Einen Augenblick lang fühlte Chloe sich kraftlos. Dann löste sie langsam ihre Beine und zog ihre Hände aus seinen. Sie drehte sich wieder zum Tisch. »Also«, sagte sie, »willst du mir sagen, dass Karen nur zu pfeifen braucht, und du kommst angerannt?«
    Â»Nein, überhaupt nicht. Ich war in dieser Nacht sehr deprimiert.«
    Â»Also immer wenn du dich ein bisschen deprimiert fühlst, könntest du mit ihr im Bett landen?«
    Â»Nein, ich …«
    Â»Also gut«, stieß Chloe tonlos hervor und schob ihren Teller beiseite, »beantworte mir eine Frage: Seit ihr euch getrennt habt, wie oft bist du danach noch mit Karen ins Bett gegangen?«
    Charlie seufzte. »Ein paarmal. Eine Trennung verläuft nicht immer ganz geradeaus. Aber seit mindestens einem Jahr nicht mehr.«
    Â»Außer an dem Abend, als sie bei Darmbakterien aufgetreten ist « , sagte Chloe bitter.
    Â»Außer an dem Abend, obwohl das anders war, weil …« Er hielt inne, als er sah, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. »Ich wusste, dass es dir wehtut, ich wusste es. Aber wenn wir zusammen sein wollen, musst du gegen Karen gewappnet sein. Ich will nicht, dass du ihr schutzlos von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehst. Sie hätte es dir auf ihre Weise gesagt, da bin ich mir sicher. Und zwar bei der ersten sich bietenden Gelegenheit.«
    Chloe kämpfte gegen die Tränen an und blickte hinauf zu den Papierlaternen. Sie wusste, was das bedeutete. Sie konnte ihm, was Karen betraf, nicht vertrauen. Karen war nicht seine Exfrau, sie war noch immer seine Frau. Und nun kamen die Tränen unaufhaltsam.

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