Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)
Deutschkurs.“
„Ist ihr
smarter Begleiter ihr Ehemann?“
Phil
schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, Bronco. Ich habe Deborah vor drei
Wochen mit einer Freundin im Theater getroffen. Sie hat nichts davon erzählt,
dass sie jetzt verheiratet ist.“
Eine andere
Band hatte auf der Bühne Platz genommen und spielte Tanzmusik. Luigi meldete
sich zu Wort. „Sollen wir nicht mit einer der Damen tanzen?“, schlug er vor. „Eine
gute Idee“, sagte ich. „Wie wäre es, Phil, wenn du Deborah zum Tanzen
auffordern würdest? Vielleicht erzählt sie dir etwas über den Mann an ihrer
Seite.“ Phil war von dem Vorschlag wenig begeistert. „Ach, ich weiß nicht, ich
will lieber hier auf Robbie warten.“ Luigi stand auf und warf sich in Positur.
„Dann werde ich mit ihr tanzen“, verkündete er. Phil hielt den Italiener an der
Anzugjacke fest. „Lass nur, ich tanze mit ihr!“, sagte er und ging an den Tisch
in der Nähe der Bühne, an der Deborah mit ihrem Begleiter saß.
Ich beobachtete,
dass sie die beiden Männer miteinander bekannt machte. Phil deutete auf uns.
Deborah nickte uns zu, ihr Begleiter sah ebenfalls zu uns herüber und fixierte
mich mit einem interessierten Blick. Phil wechselte einige Worte mit ihm und
führte Deborah auf die Tanzfläche.
Luigi griff
nach seinem Cocktail. „Scharfe Braut“, flüsterte er mir zu. Ich sah ihn streng
an. „Du kannst dir solche Bemerkungen sparen, wenn wir alleine sind. Sonst
fordere ich dich zum Tanzen auf.“
„Rumba oder
Cha-Cha-Cha?“, fragte er.
„Afrikanischer
Trommeltanz“, sagte ich.
Die Band
spielte einen Walzer. Phil, der Deborah in seinen Armen hielt, war ein
ausgezeichneter Tänzer, auch ihr schien der Tanz Freude zu bereiten. Die Musik
endete, wir sahen, dass Phil sich vor Deborah verbeugte, um dann zu unserem
Tisch zurückzukehren.
„Hat sie was
erzählt?“, erkundigte ich mich. Phil war bestens informiert. „Ihr Begleiter ist
ein reicher Bauunternehmer. Sein Name ist Gerald McKnight. Er ist ein alter
Freund von ihr und hat sie ins Paradise eingeladen, weil sie gestern Geburtstag
hatte. Er wollte übrigens wissen, wie du heißt, Bronco.“
„Vielleicht
will er Präsident meines Fanclubs werden“, sagte ich und blickte auf die
Tanzfläche. Gerald tanzte mit Deborah einen langsamen Walzer. Er sah aus wie
ein Filmstar und wusste sich in der besseren Gesellschaft zu benehmen, ganz im
Gegenteil zu Luigi, der lautstark seinen Martini schlürfte, dann die Olive
abknabberte und den Kern auf den Boden schnippte.
Robbie kam
zu uns an den Tisch und fragte, ob er sich zu uns setzen dürfte. Phil wies auf
einen freien Stuhl neben sich. Ich orderte bei der Kellnerin eine weitere Runde
Drinks.
„Wie fandet
ihr die Band?“, wollte Robbie wissen. Wir zeigten uns beeindruckt. „Der
Bandleader Glenn Miller ist genial, und ich bin froh, bei ihm zu spielen“,
sagte der Trompeter stolz. „Ab nächsten Monat bekommen wir sogar eine höhere
Gage.“
Ein junges
Mädchen mit einem Bauchladen kam an unseren Tisch. „Zigaretten gefällig,
Süßigkeiten oder eine Blume?“, fragte sie. Phil gab ihr einige Münzen und
wollte dafür eine Rose haben, die er mit einem verlegenen Lächeln an Robbie
weiterreichte. „Weil du so schön gespielt hast“, murmelte er. Der Trompeter
bedankte sich.
Wir
tauschten die neuesten Klatschgeschichten aus. „Hast du gehört, Bronco“, sagte
Phil, „dass die Schriftstellerin Dorothy Parker zu ihrem Geburtstag 182 Freunde
ins Hotel Algonquin geladen hat?“
„Ich wusste
gar nicht, dass sie so viele hat.“
„Und dann
weigerte sich die gute Dorothy die Rechnung über 732 Drinks zu bezahlen!“
„Warum hat
sie nicht Libby Holman gefragt, die Rechnung zu übernehmen?“, mischte sich
Robbie ein. „Die schwimmt im Geld! Als ihr Sohn sechs Jahre alt wurde, lud sie
Benny Goodman, Lionel Hampton und Gene Krupa zu einem Hauskonzert ein.“ Auch
Phil hatte davon gehört. „Und Billie Holiday!“, ergänzte er die exquisite
Gästeliste.
Die Drinks
führten dazu, dass auch ich die Waschräume aufsuchen musste. Ich ließ die Jungs
alleine und machte mich auf den Weg zur Herrentoilette.
Der Vorraum
mit den Waschbecken war leer, ich ging durch eine Schwingtür zu den Becken.
Nachdem ich mir die Hose aufgeknöpft hatte, kam ein anderer Mann herein, der
sich neben mich stellte. Es war Gerald McKnight. Ich blickte zu ihm, er sah mir
tief in die Augen.
„Guten
Abend, Mr. Baxter, schön Sie zu sehen“, sagte er in
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