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Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)

Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)

Titel: Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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liebenswürdigen Ton. „Ich
bin Gerald. Darf ich dich Bronco nennen?“
    „Gerne“,
sagte ich. Er gefiel mir, er war markant und männlich. Ich sog den Duft seines
Rasierwassers ein. Er roch nach Lucky Tiger . Gerald lächelte mich an und
öffnete seine Hose. Ich sah interessiert hin. „Wenn du darauf spielen willst“,
flüsterte er mir ins Ohr, „dann sei in einer Stunde bei mir.“ Ich fragte ihn
nach seiner Adresse. „Komm in die 122. Straße, Haus Nr. 15“, sagte er. „Vorher
bringe ich noch Deborah nach Hause.“ Er schaute auf seine goldene Armbanduhr.
„Sagen wir um Mitternacht, dann kann ich mich vorher umziehen. Im Smoking will
ich dich nicht empfangen, das ist mir zu unbequem.“
    „Dann bin
ich in einer Stunde bei dir“, versprach ich. Wir knöpften unsere Hosen zu und
gingen in den Vorraum, um uns die Hände zu waschen. Vom Tanzsaal klang Musik
herein. Die Band spielte A fine romance . Gerald schaute kurz zur Tür,
dann trat er auf mich zu und gab mir einen flüchtigen Kuss. Ich war hin und
weg.
     
    „Ich möchte
gehen“, sagte ich zu den Jungs, als ich an den Tisch zurückgekehrt war. „Ich
bin hundemüde.“ Auch Robbie wollte nicht länger bleiben. „Soll ich dich nach
Hause begleiten?“, fragte er Phil. Der hatte nichts dagegen. Die beiden
verabschiedeten sich von uns und verließen gemeinsam den Paradise Club .
Ich winkte die Kellnerin herbei, zahlte unsere Drinks und schaute hinüber zu
Gerald, der an Deborahs Seite ebenfalls den Nachtklub verließ. Eine Nummer mit
ihm war zum Abschluss des Tages genau das richtige für mich.
    „Komm,
Luigi“, sagte ich. „Ich bringe dich nach Hause.“
     
    Vor seiner
Wäscherei sah ich auf meine Armbanduhr. Es war zwanzig vor zwölf. Das würde
knapp werden, wenn ich mir mitten in der Nacht noch ein Taxi suchen müsste. Ich
bat Luigi, mich mit seinem Lieferwagen zur 122. Straße zu fahren. Er sah mich
verwundert an. „Was willst du dort mitten in der Nacht? Das ist nicht die
feinste Gegend.“
    „Geschäftsgeheimnisse“,
murmelte ich. „Frage nicht, sondern fahre mich hin.“
    „Ok“, sagte
Luigi. „Ich weiß zwar nicht, was du da willst, aber ich hol schon mal den
Wagen.“
     
    Zwei Minuten
später bog Luigi mit seinem Auto um die Ecke. Ich stieg ein, wir kurvten durch
das nächtliche New York. Zum Glück stellte er keine weiteren Fragen, sondern
wirkte nachdenklich, was mir in diesem Moment gleichgültig war. Ich dachte an
Gerald und sein charmantes Lächeln.
     
    An der 122.
Straße stieg ich aus. Das Haus Nr. 15 war eine verlassene Metzgerei. „Ich rufe
dich morgen an, Luigi“, sagte ich.
    „Dann mach’s
gut“, sagte er und fuhr langsam davon.
    Ich sah mich
um. Über der ehemaligen Metzgerei hing ein verwittertes Emailleschild mit der
Aufschrift Butcher’s Delight . Ich wunderte mich über diese Adresse. So
wie Gerald aussah und wie er sich benahm, hätte ich auf eine Wohnung in der
Park Avenue getippt. Doch ich hatte schon abendliche Treffen in einer
verlassenen Tankstelle und einem einsam gelegenen Lagerschuppen am Hafen
gehabt. Es kam mir auf die Nummer an, nicht auf den Ort.
    Der Laden
war mit Brettern vernagelt. Auf der linken Hausseite war die Eingangstür. Ich
machte sie auf und blickte in einen dunklen Flur, an dessen Ende durch eine andere
Tür etwas Mondlicht fiel. Niemand war zu sehen. Wo steckte Gerald? Hatte er es
sich anders überlegt? Ich beschloss ihn zu suchen. Die Haustür ließ ich hinter
mir zufallen und tastete mich durch den unbeleuchteten Flur, der zu einem
großen Innenhof führte. Soweit ich es im Mondschein erkennen konnte, benutzte
die Nachbarschaft den Hof als Sammellager für Müll. Überall lag Abfall herum,
leere Flaschen, kaputte Möbel und Kisten, aus denen Papier quoll.
    Ich
überquerte den Hof und gelangte zu einer eisernen Tür, die halboffen stand. Ich
ging hindurch, sie fiel hinter mir zu. Durch ein Fenster schien das Mondlicht
in einen etwa 50 Quadratmeter großen Raum, dessen Decke von mehreren schlanken
Eisensäulen gestützt wurde. Heizungsrohre verliefen an der Wand. Alles wirkte
verkommen, hier wurde seit Jahren nicht mehr gearbeitet.
    „Gerald“,
rief ich. „Bist du da?“
    „Hier bin
ich“, ertönte seine Stimme aus dem Halbdunkeln. „Komm herein, hier sind wir
ungestört.“ Er stand vor der mittleren Eisensäule und war im Zwielicht des
Raums kaum erkennen. Ich trat einige Schritt auf ihn zu.
    „Schön, dich
zu sehen, Bronco“, sagte er und massierte mit der linken Hand

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