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Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition)

Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition)

Titel: Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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den Bauern und Handwerkern ein Leid antun wollen?  
    Nicolas Blick schweifte noch höher. Die Bergspitzen waren mit Schnee bedeckt und glitzerten in  eisiger Schönheit in der Sonne. Dort oben musste es bitterkalt sein. Aber die Temperaturen in den Tälern stiegen bereits auf angenehme Plusgrade. Der Frühling war ins Land gezogen, und die Schneeschmelze ließ nicht nur die Flüsse ansteigen, sondern brachte neue Geschäftigkeit unter die Menschen. Die Natur erwachte aus ihrem langen, dunklen Schlaf. Die Felder mussten bestellt werden, und der Handel begann wieder zu blühen. Schon von weitem konnte Nicolas das Schlagen von Äxten und das rhythmische Rasseln von schweren Sägeblättern hören. Offenbar waren einige Holzfäller bei der Arbeit. Diese Vermutung wurde bestätigt, als ihm zwei große Fuhrwerke mit Holzstämmen entgegen kamen. Er grüßte die einfachen Leute auf dem Kutschbock höflich, doch diese würdigten den fremden Reiter keines Blickes. Vielleicht verstanden sie seine Sprache nicht?  
    Vor dem Rasthaus im Dorf stieg er vom Pferd und übergab dieses einem barfüßigen, ungepflegten Knaben zum Absatteln und Füttern. Er drückte dem Jungen eine Kupfermünze in die Hand und betrat den stickigen Gastraum. Der Geruch von Bratfett und kaltem Bier schlug ihm entgegen wie eine Nebelwolke. Er war bis auf einen weiteren Gast allein im Raum. Über dem offenen Feuer brodelte ein Kessel mit undefinierbarem Inhalt, den  der Wirt als Suppe bezeichnete. Daneben drehte ein etwa achtjähriger Junge mit einer Hand ein kleines Schwein am Spieß über einer zweiten Feuerstelle. Mit der anderen Hand bohrte er in der Nase. Der Wirt begrüßte den neuen Gast mit kehligen, fremdartigen Lauten. Tatsächlich verstand Nicolas kein Wort. Also deutete er auf den Braten am Spieß, das Brot im Korb auf der Theke und die Fässer mit Bier. Der Wirt nickte erfreut und bereitete dem Neuankömmling eine deftige Mahlzeit zu.  
    Nachdem die Magd alles aufgetragen hatte, fing Nicolas den hungrigen Blick des anderen Gastes auf, eines dunkelhäutigen Jungen mit langen, schwarzen Locken und einer goldenen Creole im rechten Ohr, der mit Spielkarten hantierte. Ein weites, beigebraunes Hemd trug er, dazu schwarze Hosen. Offensichtlich ein Zigeuner , mutmaßte Nicolas im Stillen und ließ es sich schmecken. Doch der Blick des Jungen ging ihm nicht aus dem Kopf, also winkte er ihn zu sich an den Tisch. "Angelo", stellte der Junge sich kurz vor, bevor er sich setzte. Der ehemalige Hauptmann des französischen Königs nickte und bot dem Jungen an, mit ihm zu essen. Der ließ sich das nicht zweimal sagen und begann, Brot und Fleisch wahllos in sich  hineinzustopfen.  
    "Hast wohl lange nichts mehr gegessen?", amüsierte sich Nicolas und wies die Magd an, einen zweiten Becher zu bringen. Angelo nickte heftig, ohne mit dem Kauen aufzuhören.   " Schön, dass es dir schmeckt", schmunzelte Nicolas und trank sein Bier aus. Er fühlte sich rundum wohl an diesem jungen Frühlingstag.  
    Dann fiel ihm etwas ein. "Sag mal, verstehst du meine Sprache?", fragte er verwundert.
    Der Junge hörte mit dem Kauen auf, schluckte den letzten Bissen herunter und lächelte Nicolas an. Seine schwarzen Augen blitzten voller Lebensfreude. "Si, ich verstehe gut. Wir kommen viel rum mit Zirkus", gab er bereitwillig in gebrochenem Französisch Auskunft. Sein Akzent klang hart mit einem rollenden "r".  
    Über Nicolas Gesicht huschte nun ebenfalls ein Lächeln. "Dann seid ihr Artisten?"
    "Si, Vater sein Feuerschlucker, Mutter tanzt Seil und ich...", er schlug sich jetzt stolz auf die Brust, "...ich werfe Messer."  
    "Donnerwetter", murmelte Nicolas nicht unbeeindruckt. Wie alt mochte der Bursche sein? Vielleicht siebzehn oder achtzehn Jahre? "Und ihr kommt bestimmt aus Spanien, richtig?" Der Junge nickte wieder voller Begeisterung. Ein einfaches Gemüt, dachte Nicolas. Aber seinen Augen nach zu schließen, ein guter Mensch.  
    Als erfahrener Soldat traute er sich zu, Menschen beurteilen zu können. Lange Jahre hatte er viele Wachleute des Königs ausgebildet. Auch Jarin. Er seufzte unwillkürlich, und Angelo blickte ihn fragend an. Doch er hatte keine Lust, mit einem Fremden über seine verlorene Liebe zu sprechen.  
    "Wie heißt dieses Land?", fragte er stattdessen.
    "Romania."  
    "Und was verschlägt euch hierher?"
    Der Junge hob zu einer ausschweifenden Erklärung an. "War geplant Hochzeit von Fürstentochter Caralina. Viele Artisten hierhergekommen. Man sagt,

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