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Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition)

Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition)

Titel: Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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ins Leere. Sein Gesichtsausdruck wirkte versteinert.
    "Diese Burg wurde von meinem Ururgroßvater erbaut. Zu dieser Zeit befand sich das Land jahrhundertelang im Krieg. Fürst Vlad wütete unter seinen Feinden und seinen Landsleuten wie ein Berserker. So war mein Ururgroßvater, Fürst Marius Codrea, gezwungen, für seine Familie und seine Untertanen, deren Dörfer immer wieder niedergebrannt wurden, einen sicheren Unterschlupf zu bauen", begann der junge Prinz seinen Bericht. Auf seiner Stirn hatte sich eine nachdenkliche Falte gebildet.  
    "Nun, als Fremder solltet Ihr wissen, dass unsere Berge und Wälder viele Geheimnisse bergen. Zunächst wollte der Bau der Burg nicht gelingen. Immer wieder war am Morgen das zerstört, was am Vortag begonnen wurde. Fürst Marius ritt eines Tages in die Karpatenwälder und kehrte erst nach drei Tagen zurück. Nach seiner Rückkehr schritt der Bau der Festung zügig voran, und sie wurde schneller als erwartet fertiggestellt. Seitdem wurde weder das Dorf niemals wieder angegriffen." Radu seufzte leise, bevor er fortfuhr.  
    "Erst später erfuhren wir, welchen Preis unsere Familie für den Schutz zu zahlen hatte. Es hieß, die erste Tochter, die in unserer Familie geboren werden würde, wäre als Opfer auserkoren, es sei denn, es gelänge uns, sie vor ihrem sechzehnten Lebensjahr zu verheiraten. Über Jahrzehnte wurden der Familie Codrea nur Knaben geboren. Auch ich bin der Erstgeborene meines Vaters. Dann aber kam Caralina, meine Schwester, auf die Welt. In dieser Nacht starb meine Mutter. Das allein war schon ein böses Omen, dachten wir. Meine Schwester war... ist... bildschön und sehr temperamentvoll. Je älter sie wurde, desto mehr Sorgen machte sich mein Vater. Wir haben versucht, den Fluch zu brechen und sie zu verheiraten. Aber vergebens. Kein Edelmann, der um ihre Hand anhielt, hat ihr gefallen, so dass mein Vater schließlich den Grafen Georg für sie bestimmt und den Hochzeitstag festgelegt hat. In dieser Nacht verschwand sie spurlos."  
    "Ich verstehe", murmelte Nicolas, der erstaunt zugehört hatte. In Wirklichkeit verstand er überhaupt nichts. Das hörte sich an wie eine uralte, wirre Legende. Er, der am modernen französischen Hof gelebt hatte, konnte und wollte solche Märchen nicht glauben. Aber dies hier war ein anderes, ein schwermütiges und düsteres Land.  Und hatte er es nicht selbst mit Magie zu tun bekommen, als er sich in den Klosterschüler Jarin verliebte? Also bemühte sich der junge Hauptmann, der einen guten Kopf größer war als der Prinz, weiter zuzuhören.  
    "Wir haben wochenlang mit allen unseren Männern und Dorfbewohnern die Umgebung durchkämmt. Es fehlte keines der Pferde, also musste Caralina zu Fuß unterwegs sein. Wir haben eine Belohnung ausgesetzt. Fünfhundert Goldstücke für denjenigen, der uns Caralina zurückbringt. Niemand hat sie gefunden", endete Prinz Radu traurig. Sie waren nebeneinander vor einem der Fenster stehen geblieben und sahen hinaus. Draußen zwitscherten Vögel, summten Insekten und die Sonne lachte hoch von einem herrlich blauen Himmel herunter. Aber hier drin herrschte Traurigkeit.  
    "Und wozu benötigt Ihr nun einen Jäger?", wollte Nicolas nach einer Weile wissen, weil ihm der Sinn dieser Anstellung noch nicht ganz klar war.
    "Ihr werdet nicht nur die Burgbewohner mit Wildbret versorgen. Ihr werdet auch nach meiner geliebten Tochter Ausschau halten. Zehn Silbermünzen im Monat zahle ich Euch, und die Belohnung sei Euer, wenn Ihr sie findet", schaltete sich der Fürst aus dem Hintergrund ein. Nicolas wandte sich um. "So gebt Ihr die Hoffnung noch immer nicht auf?", fragte er.  
    "Niemals. Bringt mir meinetwegen ihren Leichnam, damit ich trauern kann, aber gebt mir Gewissheit, was mit der Prinzessin geschehen ist", rief der Fürst aus. Dann verließ er den Saal, und dem Franzosen kam es vor, als wäre es jetzt noch kälter hier drin geworden.  
    "Ich bleibe, aber zunächst nur für drei Monate", verkündete der Hauptmann dann. Zwar interessierte ihn das Schicksal der verschwundenen Königstochter durchaus, doch nicht so sehr, dass er länger als den Sommer hier verbringen wollte. Er hatte bestimmt keine Lust, im Winter in den Karpaten eingeschneit zu werden. Der Prinz nickte. "Gut. Ich lasse Euch von einem Diener das Jagdhaus zeigen, es liegt am Fuße der Burg. Dort findet Ihr alles, was Ihr braucht, Waffen, Vorräte und Feuerholz. Das erlegte Wild liefert Ihr beim Koch ab. Alles andere bei mir und meinem

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